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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner : mit besonderer Rücksicht auf Andreas Hofer und das Jahr 1809
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Seite 84 von 537
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 531 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Passeier
Signatur: II 59.207 ; II A-2.405 ; II A-15.137
Intern-ID: 115376
Bau der Kapelle des heiligen Martin in Paffeier in die Zei ten hmauffetzt, wo der heilige Korbinian in Kuens das vom heiligen Valentin in Mais begonnene Werk der Entwilderung des umwohnenden Bergvolkes mit Erfolg fortsetzte, und eine Kirche in Kuens begründete. Gegen das Jahr !100 hatte sich um die Martinskapclle in Passeier bereits eine kleine Kir chengemeinde angefammett, die von der Pfarre Tirols unab hängig einen so vortheilhaft gestellten Priester unterhielt, daß die Grafen von Tirol

nicht ungern ihre Hofkapläne darauf beförderten. Im Jahre 1259 leitete der sanfte und menschen freundliche Abt Vero den Benediktmerverein zu Marienberg in Vintschgau, und stand wegen seiner Tugend und Gelehr samkeit beim Bischof Heinrich von Chur in großem Ansehen. Deshalb erhielt er zur Belohnung seiner Verdienste um das Hochstift die Pfarre St. Martin zum Geschenke. Siebzig .Jahre später wurde sie durch den Bischof Ulrich dem Stifte förmlich einverleibt. Endlich während der Minderjährigkeit

des Erzherzogs Sigmund erhielt Marienberg das Recht, die selbe mit Stiftspriestern aus seinem eigenen Mittel zu besetzen. Daß einst ein Zusammenhang des Seelsorgsposten St. Martin mit der Pfarre Tirol bestanden haben müsse/ beweist der Um stand, daß als die Bischöfe von Trient im Jahre 1292 An sprüche auf das Patronatsrecht der Pfarre Tirol machten/ auch zugleich das über St. Martin anfpracheu. Die.in so früher Zeit von Tirol abgelöste Pfarre in St. Martin kann also mit Recht auf hohes Alter Anspruch

machen. Das Stift Manenberg besaß in.Passeier durch ein Vermächtniß Arnold II. von Mareit und Greifenstein einige Ziusgefälle auf Brantach im jährlichen Ertrage von 88 Gulden. Diese wurden nun zum Pfarrvcrmögen geschlagen/ und dadurch die Anstellung eines zweiten Priesters, möglich gemacht. Bald nach dem Eintritte der Benediktiner in die Seel sorge wurde die Andacht zum heiligen Martüms durch eine zweite zum heiligen Blute Christi verstärkt. Rach der Bolks- sage hegte nämlich ein zu St. Martin Messe lesender

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1845
Meran und seine Umgebungen : oder: Das Burggrafenamt von Tirol ; für Einheimische und Fremde
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Seite 288 von 344
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 338 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur;
Schlagwort: g.Meran ; <br>g.Burggrafenamt <Landschaft>
Signatur: I 7.806 ; I A-3.918
Intern-ID: 160026
dorf St. Martin, den Kern der gleichnamige!? Gemeinde. Zm Zahre 1W0 stand hier schon eine besuchte Kirche zu Ehren des heiligen Martin. Ein Jahrhundert später hatte Ach um dieselbe schon eine Pfarrgemeinde gebildet mit ei nem von Tirol unabhängigen Pfarrer, dessen Einsetzung je doch die Grafen von Tirol als Recht, aber ohne Erfolg an sprachen. Sie kam im Zahre 1259 als Geschenk der Fürst bischöfe von Chur ans Stift Manen borg, und wurde seit dem Zahre là mit geringer Unterbrechung von Priestern

aus demselben verwaltet. Die Andacht zum heiligen Martin^ der als Beschüher der Viehzucht verehrt wird, zog von jeher siele Pilger an. Dazu kam 1490 die Verehrung des hei ligen Blutes durch folgendes Ereigniß. Ein Priester hatte bei der Messe Zweifel über die wirkliche Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie. Da schäumte das Blut über den Rand des Kelches auf das weiße Altartuch herunter. Ein Stück dieses TucheS mit den Blutspuren wurde in ei ner alterthümlichen Monstranze aufbewahrt, und Zur öffentli chen Verehrun

g ausgestellt. Die Gemeinden Riffian, Schön na, Mais und Marling verlobten sich Zu demselben mit einem jährlichen Kreuzgange. Und noch in dem FranZoseukriege war. es der Mittelpunkt der andachtigen Begeisterung gegen die Feinde des Landes. Hofer selbst berief, sich in seinen letzten Augenblicken zu Mantua auf daS heilige Blut von Gt. Martin, und gewann dadurch Furchtlosigkeit im Tode. Es wurden hier im Zahre 1644 1732 Pfarratigehörige ge zählt, darunter 856 Manner, 876 Weiber in 433 Familien md ZW Häusern

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner : mit besonderer Rücksicht auf Andreas Hofer und das Jahr 1809
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Seite 85 von 537
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 531 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Passeier
Signatur: II 59.207 ; II A-2.405 ; II A-15.137
Intern-ID: 115376
des Etschthales, Riffian, Schönna, Mais und Marling, gelobten schon früh zeitig einen jährlichen Kreuzgang zum heiligen Blute in St. Martin, und Scharen frommer Pilger fanden sich eifrig ein. Die Andacht zu dieser Reliquie stieg besonders zur Zeit, der Reformation, als die katholische Lehre vom Abendmahle an- gefochten wurde. Mau erzählte sich um diese Zeit auffallende Wunder zur Bestätigung der alten Kirchenlehre, was wenig stens die Aufregung der in ihrem Glauben gefährdeten Katho liken

in den- außerordentlichen Zeitumständen beweist. Be sonders ein Fall dieser Art wurde für St. Martin berühmt. Im Jahre 1609 kurz vor dem Ausbruche des ZOjährigeu Krieges kam Hieronymus Wild von Wildeuburg von Sterzmg, wo noch der Ansitz Wildenburg steht, über den Jauftn nach St. Martin, und kehrte andächtig beim heiligen Blute ein. Er war Offizier der Leibgarde des Erzherzogs Marimilian des Deutschmeisters, und trug rühmliche Wunden aus Türken- fchlachten auf seiner Brust. Zu weiterem Kriegsdienste un tauglich, lebte

er auf seinen Gütern, ein Mann von altem Stahl, mit der schönen Kindlichkeit des Glaubens, der eine besondere Gottesgnade für ausgediente Krieger zu seyn scheint. Er sah bei seiner Anwesenheit in St. Martin am heiligen Blute die Gestalt eines Kindleins, das ganz roth und blut- farbig seine Hand zum Segen ausstreckte , und den rechten Fuß zum Fortgehen erhob. An der rechten Brustseite trug es eine frische'Wunde von einer Lanze, aus welcher große Blutstropfen herabrannen. Bei einer anderen Gelegenheit sah

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner : mit besonderer Rücksicht auf Andreas Hofer und das Jahr 1809
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Seite 242 von 537
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 531 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Passeier
Signatur: II 59.207 ; II A-2.405 ; II A-15.137
Intern-ID: 115376
Simon Haller, und wurde im Jahre 1737 zu St. Martin .geboren. Anfangs zu Nikolaus Auer in die Lehre geschickt, verlor er diesen schon im ersten Jahre seines Unterrichts, und setzte seine Studien unter seinem Sohne Benedikt drei Jahre fort. Hierauf wanderte er nach Augsburg, und trat dort bei einem Glasmahler ein. Es scheint, daß er sich nie vom Ge werblichen in der Kunst zu höhern Studien emporschwingen konnte. Im Jahre 1769 rief man ihn nach Hause, um das Hochaliarblatt in der Pfarrkirche

zu St. Martin zu mahlen. Es sind von ihm mehrere kleine Staffeleigemählde aus jener Zeit übrig, in roher Manier, mit kräftigen, aber derben Piusel- zügen, besonders unregelmäßig in der Zeichnung, und daher leicht' erkenntlich vor vielen andern. Es war kn allen diesen Arbeiten die derbe, unveredelte Passeirer-Natur vorherrschend, mit ihren Vorzügen und Fehlern. Das Streben nach Kraft, weil von keinem guten Geschmack geleitet, wurde bei ihm gewöhnlich zur Karrikatur. Im Jahre 1773 siedelte

er nach St. Leonhard über, mahlte viel, und ergab sich zugleich stark dem Trünke, so daß er bei allem Verdienste doch stets Noth leiden mußte. Er erkrankte in Moos, und wurde nach St. Leonhard herausgeliefert, wo er am 2. Mai 1773 starb. Bon ihm ist der mittlere Plafond in der Pfarrkirche zu Neustift des Thales S tubai, und der größte Th eit des heiligen Grabes zu Moos in Hmterpaffeker. Auch am Oberwirthshcmse zu St. Martin sieht man ein Frcskogemählde von ihm, an dem man seine Art am besten abnehmen

kann. Die meisten an dern seiner Gemählde sieht man in der Pfarrkirche zu St. Martin und in andern Kirchen von Passeier. Seme größte, vom Volke sehr hochgeschätzte Stärke bewies er in Bildnissen der schmerzhaften Mutter Gottes» Seme dicßfälligm Ma- dounenküpfe ergreifen durch den tiefen Schmerz , der ihnen eingehaucht ist. Leider zuckt er schon nach der oben gerügten Unnatur und Verzerrung. So muß man auch .sein glühendes Kolorit beurtheilen. Die Farbeufrische steht mit der natür lichen Färbung

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner : mit besonderer Rücksicht auf Andreas Hofer und das Jahr 1809
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Seite 21 von 537
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 531 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Passeier
Signatur: II 59.207 ; II A-2.405 ; II A-15.137
Intern-ID: 115376
aus einem reichen BekgmaMsgeschlechte zur Gemahlin. Hein rich Steinhäuser, welcher 1426 lebte, und wahrscheinlich der letzte feines uralten Geschlechtes ist, stiftete viel zum Seelen- gerathe in der Pfarrkirche zu St. Martin. Um die nämliche Zeit blühten die Edlen von Gereit auf dem gleichnamigen Schitdhof an der sonnigsten Stelle des Thales, und erwiesen sich vom Jahre 1290 bis 1350 in Men Angelegenheiten der Gemeinde als Männer von Macht und Einfluß. Mit ihnen engeverbunden lebten die Herren

von Haslach auf dem schö- jteit. Hofe gleichen Namens hinter St. Martin. Der fromme Albert von Haslach trug viel bei, die Pfarrkirche des letztge nannten Ortes mit geistlichen Stiftungen zu bereichern. Uebcr ihnen auf den Sonnenhöfen von Mataz fand matt die von Mataz und von Fablins im Besitze fast des ganzen Gebirges. Luitgarde, Gemahlin des Heinrich von Mataz, erbte als früh zeitige Witwe alle Habe ihres Ehemanns, und erschöpfte sie 1353 größtentheils durch Schenkungen an Kirchen und Klö ster. Besonders

stiftete sie ihrem Gemahl einen sehr kostspie- V ligen Jahrtag in St. Martin. Kaspar von Fablins war zu seiner Zeit als galanter Ritter berühmt, und die Sage erzählt von ihm,, daß er sich in seiner Jugend durch glückliche Ent führung einer Nonne von Meran ausgezeichnet habe. Viel leicht sind seine Jahrtage zu St. Martin als Buße für die sen Frevel anzusehen. Diese Adelsfamilien finden wir fast zu gleicher Zeit in Passeier, und im fünfzehnten Jahrhundert verschwinden sie sämmtlich aus der Geschichte

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner : mit besonderer Rücksicht auf Andreas Hofer und das Jahr 1809
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Seite 86 von 537
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 531 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Passeier
Signatur: II 59.207 ; II A-2.405 ; II A-15.137
Intern-ID: 115376
, 19 Gulden, also mehr als das Kirchenopfer im ganzen Jahre eintrug.. Die Bischöfe vort Chur stimmten selbst in die Andacht des heiligen Blutes ein, und' bestätigten durch die That den Glauben des Volkes. Die Passeirer be trachteten es als Unterpfand göttlicher Hilfe bei allgemeinen Landplagen, und nahmen vor demselben im Gebethe ihre Zu flucht zttm Erlöser. Severin Länderer, ein eben so aufge klärter als ruhiger Denker, im Jahre 1772 Pfarrer in St. Martin, erstattete einen Bericht nach Rom, und erhielt

ohne Anstände einen vollkommenen Ablaß auf den zweiten Maien- fonntag für alle reuigen Verehrer desselben. In den Kriegs- l'ahren'1796, 1805 und 1809 entzündete sich am heiligen Blutsattare zu St, Martin im Andenkelt an den Opfertod des Erlösers die Kraft des Passei'rervolkcs zum standhaften Widerstaude gegen alle auswärtige Feinde. Selbst Hofer be rief sich in seinen letzten Augenblicken zu Mantua auf das heilige Blut zu St. Martin, «nb das Andenken an dasselbe gab ihm Furchtlosigkeit im Tode. Die Anzahl

der an der Kirche zu Martin angestellten Pfarrer stieg seit der Einverleibung der Pfarre ins Stift Ma rienberg auf 43. Darunter befanden sich 8 Wettpriester, welche wegen des Priestermangels in Marienberg während des 17. Jahrhunderts an die Stelle der Benediktiner traten. Der erste uns bekannte Pfarrer erscheint im Jahre 1438 unter Friedrich mit der leeren Tasche, Heinrich Fraas genannt. Unter seinen Nachfolgern nennen wir den geistvollen Ulrich Weber, Passeier. , 6

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner : mit besonderer Rücksicht auf Andreas Hofer und das Jahr 1809
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Seite 83 von 537
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 531 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Passeier
Signatur: II 59.207 ; II A-2.405 ; II A-15.137
Intern-ID: 115376
, auf welchem nach'der Volkssage der Teufel rastete, als er im Hmterpaffeier den meineidigen Schönner-Bauern höhlte, und mit ihm durch eine Felsenwand hindurch fuhr, wie wir später hören werden. Ueber diesen Schildhöfen dehnt sich dunkle Fichteuwalduttg nach Gruba und Vorderaicha aus, lieblichen Häusergruppen in birgischer Waldeinsamkeit. Zn einer halben Stunde hinter dem Grafeisbach liegt das Pfarrdorf St. Martin am rechten Ufer der Paffer, der Kern der gleichnamigen Gemeinde, deren Höfe vom Kalm- bache

bis zum Jnnermatatzbache am Bergesrande angesiedelt sind. Der aufmerksame Geschehen tsfreuud hat ohne Zweifel in Tirol schon öfter wahrgenommen, daß die Dörfer, welche ih ren Namen vom Kirchenheiligen angenommen, an der Stelle uralter Volksvercine liegen, und in der Regel alle unfürdenk- lichen Alters sind. Dazu gehört nun auch St. Martin. Schon um das Jahr 1000 stand hier eine besuchte Kirche zu Ehre» des heiligen Martinus, deren Entstehung wahrscheinlich bald nach dem Tode dieses volksthÜMlichen Mannes stattgefunden

hat, welcher von Landleuten schon in den ältesten Zeiten, wie noch heutzutage als Beschützer der Viehzucht verehrt wird. Es gab in dieser Gegend drei berühmte Wallfahrten des heiligen Martin, zu St. Martin in Passeier, zu Tschars in Vi'ntschgau, und auf dem Kofel ebendaselbst unweit Latsch. Sie bildeten eine Art Trilogie, und wer seine Andacht vollständig machen wollte, mußte alle drei besuchen. Die Passeirer machen diesen Umzug noch mit bloßen Füßen, unaufhörlich bethend auf allen Wegen und Stegen. Man irrt kaum

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner : mit besonderer Rücksicht auf Andreas Hofer und das Jahr 1809
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Seite 92 von 537
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 531 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Passeier
Signatur: II 59.207 ; II A-2.405 ; II A-15.137
Intern-ID: 115376
vom guten Willen der Besitzenden abhangend/ ohne Beiträge nach dem Steuerfuße. In der Pfarre St. Martin befinden sich 30 Arme oder Arbeitslose mit 15 Staar Mcbl, 40 Pfund Schmalz, und 18 Maßet Salz monatlich zu betheilen. Da zu kommen 18 Kinder-, für deren Versorgung 327 Gulden des Jahres bezahlt werden müssen, während 15 andere von Wohtthatern umsonst unterhalten werden. Der ganze jähr liche Aufwand für die Armen beträgt ungefähr 1200 Gulden, die man in Geld oder Naturalien mit Mühe zusammen

brin gen muß. Eine solche Armenspende aus freiwilligem Antriebe ist nur durch die Thätigkeit einflußreicher Priester möglich. Besonders stiften Sterbenskranke viel zu diesem Zwecke. Das eigentliche Dorf St. Martin, in welchem wir diese Betrachtungen an stellen, liegt größtentheils in einer Häuser masse am Thalwege, oder unweit davon mit schmutzigen Gas sen und allen Zeichen der Dürftigkeit, bevölkert größtentheils von Trägern, Trägerinnen, -Abgelebten, Näherinnen und Selbstlern, und begreift

66 Häuser mit 206 Familien, welche 473 Familicuqlicdcr und 51 Dienstbotheu, zusammen 524 Ein wohner enthalten. Es ist der volkreichste und verhältm'ßmäßig ärmste Gemeindetheil mit Zuflüssen der Bevölkerung von allen Seiten ohne Vermehrung des Vermögens und der Arbeit. Der eigentliche Brodträger von St. Martin verkauft alljähr lich um 1500—2000 Gulden Brod, ungerechnet das durch Zahlreiche andere Gelegenheit eingebrachte. Unter den Häu sern bemerken wir das Eselhaus, das MailLnderhaus, das Pfandhaus

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner : mit besonderer Rücksicht auf Andreas Hofer und das Jahr 1809
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Seite 87 von 537
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 531 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Passeier
Signatur: II 59.207 ; II A-2.405 ; II A-15.137
Intern-ID: 115376
von Pack) , der lange Beichtvater Lei einer pfälzischen Prm- Zefstu gewesen/ und mit ihr weite Reisen gemacht hatte, ein Sprosse der denkwürdigen Familie von Pach in Kaltern. Er diente in der Mitte des 17. Jahrhunderts in St. Martin, ein femgebildeter, sprachengewandter Kopf, besonders Freund der italienischen Literatur. Als Bruder des Franz von Pach, Abtes in Marienberg, hatte er freiere Hände, ordnete Vieles in Kirche und Mi'dum, und stellte eine anständige Bücher sammlung im letzter» her

, deren Mannigfaltigkeit auf eine fteiere Auffassung der literarischen Bildung schließen läßt. Marian Ritsch, früher Pfarrer in Fließ, bezog die Pfarre St. Martin im Jahre 1726. Er hatte ein besonderes Talent als Prediger, und stützte sich hierin auf . einen reichen Fond von theologischen Kenntnissen. Alle übertraf jedoch Severin Länderer, welcher 1771 ins Amt eintrat. Nachdem er alle Würden seines Ordens, die eines Abtes allein ausgenommen, bekleidet, und zu Meran 13 Jahre Poesie und Rhetorik

ge lehrt hatte, zog er sich als Pfarrer nach St. Martin zurück, wo er noch 12 Jahre scgenreich wirkte, und im Jahre 1783, 76 Jahre alt, zum allgemeinen Leidwesen starb. Tiefes Wis sen, uttgehcucheltc Frömmigkeit, umsichtige Klugheit und Milde Zeichneten ihn aus. Er galt beim Vo.lke, das er wie ein Va ter liebte^ als untrüglicher Spruchmann in allen Angelegen heiten der Gemeinde. Noch jetzt leben seine Mahnworte und Entscheidungen bei den älteren Leuten des Thales. Johann Baptist Murr, später Abt

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