testantische Tradition zu Protestiren. daß die Protestanten allein das Recht zu diesen Missethaten gegen die Katholiken hatten. Der Verstand der Katholiken und Protestanten muß es sonder bar finden , wenn Keller alle Ausschreitungen der katholischeil Heeresführer durch strafende Niederlagen der Kaiserlichen durch Gott selbst rächen läßt. Wir. glauben an Gottesgerichte, aber nicht bloß gegen die Katholiken, sondern auch gegen die Protestan ten, Keller mag selbst zusehen, wie er mit dem gerechten
Gott in diesem Ausmaße von himmlischer Rache gegen menschliche Misse thaten fertig wird. , , Keller kann nicht läugnen , daß die Jesuiten aufopfernde, volkstümliche Seelsorger in Nassau waren, wie man keine ähnlichen oder gleichen aufweisen konnte. Er rühmt den Jesuiten Rutgerus Hesselmann, welcher im Jahre 1637 nach unsäglichen Leiden und Schwierigkeiten als treuer Apostel des von Krankheit, Hunger und Krieg heimgesuchten Wester wald es an d« Pest gestorben ist. Aber er kann von der stereo-- typen
Abneigung d«r Protestanten gegen die-Jesuiten nicht los kommen und beschuldigt die lchterm geradezu, daß sie wahrend des dreißigjährigEN Krieges in der protestantischen Bevölkerung durch ihr Erscheinen uà ihre Thätigkeit den Glanben genährt hätten, man wolle katholischer Gests den Protestantismus unterdrücken, ohne ' zu bedenken, daß eine solche Aeußerung eine scharfe Anklage gegen die Hältigkeit des Protestantismus ist. Zur Zeit, wo Keller eine solche Beschuldigung als gegrün det und die Protestanten
darob erschreckt erklärt, hatten die Gegenkaiserlichen offenbar den größeren Vorth eil in ihren Hän den. Die Furcht der Protestanten in diesem Punkte war also keine Furcht vor der bewaffneten UeberMacht, sondern nur vor de? friedlichen Wirksamkeit der Jesuiten. Die Waffen der letzteren bestehen in der That nur in der katholischen Jesuiten- predigt; denn sie morden, plündern und quälen nicht. Aber so schwach stand damals nach Keller der Protestantismus als Religions lehre, daß ihn der schwache