IX. Unfälle und Landplagen. Zu den Mißfallen, welche die Stadt und Gegend von Bozen im Laufe der Zeit betroffen haben, rechne» die Chronisten zuerst verderbliche Naturerscheinungen, wel, che in der Ortslage ihren Grund haben. Im Berg» kefsel, worin Bozen liegt, begegnen sich die wilden Ström« Rivela un, Talser und Eisak, die letztere von der C'tsch znnickgcstaut, zwischen brüchigen Porfvrgebirgen, de ren Ablagerungen bei anhaltenden Gewittern mir allzu» leicht erfolgen, und die beschränkte Ebne
mit lieber- schwemmungen und Schutt heimsuchen. Der älteste Um fall dieser Art trüg sich in den Jahren ?27 nach Christi Geburt zu, indem ein ungeheurer Bergbruch vom Nordgebirge auf daS Dorf Neutsch herabstünte- und sogar den Laus des EisakS zurückdrängte. Im Ge» Witter, welches diese Bergablösung bewirkte, fielen län gere Zeit Schlosse» so groß wie Hühnereier. Pin Jahr hundert später ums Jahr jIA7 schwollen alle Wassrr dergestalt an, daß ihre Ufer bei Bozen ganz nberfluthet wurden. Die Yisakbrücke
die Überschwemmung vom Jahre 1757, wo der Eisak in den Boznerboden, Kamplll gegenüber, einbrach, die Felder überschwemmte, und vtele Häuser big an di'e Pfarrkirche zerstörte. So gar der Flußlauf ward dadurch mehr an die Stadt her angedrängt, und Kampill gewann neuen Boden. All» Brücken in und um Bozen waren zerstört. Der Scha den belief sich aus 5i.??,bi77 Gulden. Die Folge dieser schauderhaften Verwüstung war, dasi man auf den öde gelegten Gründen Mais anbaute, bis die Reben wieder trächtig werden konnten