,! sition befinden, dieses nicht erhalten oder conservirt wissen. Es ist also ; dieser Ausdruck offenbar mlrichtig und falsch gewählt. Es kommt aber Alles darauf an, daß schon in dem Namen, den sich eine Partei selbst beilegt, deren wahre Tendenz klar und bündig ausgedrückt liegt, die von den Mitgliedern der eigenen Partei und von deren Gegnern nicht anders aufgefaßt oder gedeutet werden kann. Es läßt sich nun schwer lich ein Ausdruck finden, welcher in wenigen Worten klarer und be stimmter

die Gefühle und die Bestrebungen der sich in der Opposition - befindlichen Katholiken ausspricht, als: katholische Rechtspartei. ^ . Die Liberalen aller Lander sind eng verbunden Zu einer Partei, durchdrungen von derselben Idee und denselben Grundsätzen streben alle Mitglieder dieser Partei unermüdlich unter Anwendung der verschieden- ! sten Mittel und mit großen Opfern demselben Ziele zu. Hierin liegt ^ die Macht der sogenannten liberalen Partei; darum hat die liberale 1 Partei bereits so große Erfolge

erzielt, und rückt deßhalb tagtäglich dem vor gesetzten Ziele näher. Wollen daher die in ihrem Rechtsgefühle gekränk- ! ten Katholiken endlich dem unheilvollen Treiben ihrer Gegner erfolg- ^ reich Einhalt thun, so müssen die Katholiken, welche sich bisher nur in - einzelnen Vereinen zusammengefunden haben, sich einigen zu einer die ? Thätigkeit aller katholischen Vereine umfassenden katholischen Rechts- ! Partei. Eine Partei wird nur dann entscheidende Erfolge erzielen, wenn ! sie einig, ausdauernd

und opferwillig ist. Einig, ausdauernd i und opferwillig wird aber eine Partei nur dann sein, wenn sie sich des zu erreichenden Zieles klar bewußt ist, und wenn sie 1 überzeugt ist, daß das vorgesetzte Ziel ein edles und erreich- ! bares ist. Wir wollen demnach in Nachfolgendem mit kurzen Zügen j untersuchen: Was für ein Ziel kam: die katholische Nechts- ' ^ Partei anstreben? und ist dieses Ziel erreichbar und unter ' welchen Bedingungen? B Eine Partei, welche sich katholische Rechtspartei nennt, muß

sind auch verpflichtet/nach Kräften Ausbreitung der kathol. Kirche beizutragen und wo diese angegriffen wird, sie zu Vertheidigen. Dieselbe Verpflichtung hat demnach gerade die Partei, welche sich kath. Rechts- Partei nennt. Die katholische Rechtspartei ist berufen und ver pflichtet, den Kampf aufzunehmen gegen die Feinde der katholischen Kirche. Diese Feinde der katholischen Kirche nennen sich Liberale und haben sich Zu einer großen Partei gesammelt. Ihr ist es gelungen

, sich nach und nach der weltlichen Macht Zu bemächtigen und ein Verhältnis^ zwischen Staat und Kirche zu schaffen/welches letz terer feindlich und auf die Daner unhaltbar ist. Die katholische Rechts partei ist daher verpflichtet, nach Kräften dahin zu arbeiten, daß dieses Berhältmß aufhört und statt dessen ein anderes herbeigeführt wird, welches es ermöglichet, daß die katholische Kirche in Frieden neben der weltlichen Macht, also neben dem Sta ate bestehen kann. > Es erscheint daher zweckdienlich, wenn wir auch mit nur wenigen

. Nicht also gleiche Kamen, gleiche Statuten und innere Ein richtungen sind das Bindemittel, welches alle katholischen Vereine zu einer großen Partei zusammen fügt, sondern das gen: einsame Prinzip, die gemeinsame katholische Idee, der gemeinsame katholische Glaube, das gemeinsame Bedürfmß, die katholische Kirche als Trägerin des katho lischen Glaubens zu schützen, das ist der unlösbare Kitt, der aus ein zelnen Bausteinen eine uneinnehmbare Festung Zusammenfügt. Diese geistige Verbindung aller katholischen Vereine

kann kein Ber- einsgesetz verbieten, es kann dieser Verbindung aber auch keine weltliche. Macht auf die Dauer widerstehen. Ein gemeinsamer katholischer Ge danke muß alle katholischen Vereine durchglühen und dieser Gedaà muß das ganze Wesen der einzelnen Vereine durchdringen und ihre ganze' Thätigkeit leiten, wenn diese einzelnen Vereine eine festgeschlossene Partei bilden sollen. Wir dürfen es uns nicht verhehlen, daß leider noch viel fehlt, auf daß alle katholischen Vereine eng geschlossen als eine Partei

anvertrauten Führer aus üben. Sollen daher alle kathol. Vereine eine gemeinsame kathol. Rechts partei bilden und als solche nach gemeinsamen Prinzipien handeln, so müssen vor Allen: die Vorstände nnd Führer der einzelnen Vereine einig sein in den Grundsätzen und in den: Ziele dieser Partei. Sie müssen vor Allem ihren Vereinen vorleuchten als Muster der uneigen nützigen, opferwilligen Entsagung und Unterordnung unter den erhabe nen Zweck, den die kathol. Rechtspartei anstrebt.

, daß eine augenblickliche Majorität der Wähler die wirkliche ! Majorität der Bevölkerung darstellt. Der Mittel und Wege sind so vieler- - lei, daß jede nur etwas energische Regierung in Verbindung mit einet ^ rührigen Partei sich eine momentane Majorität verschaffen kann, und j in der Hand dieser Majorität liegt die Gewalt, in ihrer Hand liegt ì das „Recht'. Sie greift — «ai- tei est notro xàià — willkührlich i ein in die Rechte der Kirche, der Länder, der einzelnen Corporations und der Privaten. Und wenn man recht

, wird durch die Oeffentlichkeit der Versammlungen mancher Redner gezwungen, seinen Worten ein bestintintes Maß und Ziel Zu setzen. Jeder Redner in einer öffentlichen Versammlung wird es gerathen finden, nur das zu sagen, was er auch im persöulichen Umgange mit den Gegnern diesen in das Gesicht sagen kann. Unwillkürlich wer den dadurch manche Reden viel von ihrer Bitterkeit verlieren und sich um so schärfer über die Schwächen und Fehler der eigenen Partei er-

? . die der Wandelbarkeit schon zum. Opfer gefallen sind. Die kath. Rechts- « Partei kann am allerwenigsten dazu-beitragen, daß gewesene Rechtszu- I stände und ein Verhältnis;, wie es vordem zwischen Staat nnd Kirche k bestanden hat, wieder eingeführt werden; denn die Kirchengeschichte lehrt h uns, daß mit dem Schutze, den die katholische Kirche einerseits von der ^ weltlichen Macht erhielt, sie sich andererseits mancher Rechte entkleiden j und bittere Opfer bringen mußte. Die katholische