12 Der „Festgruß' der Tiroler Dichter. Dieser echte Tiroler Sang hat dem Lande Tirol aufs neue den Ehren platz in der Dichterwelt gesichert: aber höher schätzen wir es, dass die Herz Jesu-Andacht selbst und der Herz Jesu-Bund durch die Tiroler Dichter eine so würdige Verherrlichung gefunden hat. Inden „Hist.-polit. Blättern', einer in Deutschland und Oester reich sehr angesehenen Zeitschrift, wurde der „Festgruß' genannt: „Em literarisches Denkmal Zur Herz Jesn-Säcnlarfeier in Tirol

, den Dom in deutschen Ganen', in dem manche „Reliquie ruht' von denen, die ihr „Heldenblut für Gott uud Kaiser todeskühn verströmten'. Recht sinnig schließt sich an diesen Lobpreis des Tiroler Landes die wunderbare Rettung in schwerer Zeit unter dein Bilde: „Die Bnndesarche.' Von Fraukreich her wälzt sich ein allverheerender Glntstrom- schon kommt er glühend nach dem Etfch- nnd Eisackthalc geschossen, da „Hilfe, Heil lind Sieg verkündend, Kommt ein feurig Schiff gezogen: Gottes licht«.' Rettili«gS^rche

Auf der Völker finstcrn Wogen.' Es ist das Herz des Heilandes, dem jetzt die Enkel der alten Vaterlandshelden von neuem die Bnndestrene schwören. Von den kleineren Liedchen, die die Heldenthat der Jungfrau von Spinges feiern, verdient eines vor allen besondere Erwähnung: „Herz Jesn-Brant.' Eine weitere Heldenthat berichtet die Ballade: „Der Sensenschmied von Bolders.' Als ein Tiroler Winkelried bahnt er dnrch seinen kühnen. Tod eine breite Gasse in die feindlichen Reihen, und „den Franzmann fassè Entsetzen

, erstarrt sinkt seine Hand — Ihm war, als ob der Himmel den Rachegott gesandt'. Anch „das Heldengrab' der bei Spinges Ge fallenen erhält sein Loblied. „Zwei Tiroler Embleme', das Edelweiß nnd die Alpenrose, finden eine sehr sinnige Deutung als „des Glaubens Blume' uud die „Rose der Freiheitsliebe'. Das Lied auf „die Herz Jesu-Fahne' verräth mit jedem Worte seinen Dichter, den schlichten, innigen Ton des Brnder Norbert.

das katholische Volk von Tirol, auf die katholische Lehrerschaft, welche sich bei der Herz Jesu-Feier hervorragend betheiligt hat, stolz zn sein. Und so lang die Jugend in diesem Geiste erzogen wird, gilt das Wort: „Es lebt, gehütet von granit'nen Mauern, Im Thalgehöft und hoch am Bergesjoch — Es blüht im Herzen der Tiroler Bauern Des alten Glaubens hehre Blume noch; Und ob sich auch des Sturmes Wogen thürme», Und ob auch steht ein heißer Kampf in Sicht: — Wohlan! Man kann die Burg der Berge stürmen

man es nicht an der Verherrlichung des Herz Jesu-Bundes fehlen. So erzielte der Katholische Gesellenverein Brixen im Inni durch Aufführung des patriotischen Stückes : „Peter Mayr, Wirt in der Mahr', von Ferdinand Scala 0. 0., großen Erfolg. Den Ausführungen, welche der hochwurdige Herr Dom pfarrer Michaeler als Vicepräses des Vereins mit Umsicht leitete, folgte immer als Schlusstableau: „Die Tiroler Landesvertheidiger und der Herz Jesu-Bund', wobei die Bundeshymne gesnngen wurde. — In Li e nz veranstaltete der Katholische

Gesellenverein eigens eine Herz Jeftl-Feier. Aufgeführt wurde: „Wieder kaiserlich' oder „Innsbruck am Herz Jesu-Feste 1809' von O. Langhammer. Den Schluss bildeten dort drei Tableaux in bengalischer Beleuchtung: „Der Schwur der Tiroler, Hofers Gefangennahme und Hofers Tod.' — Im October hatte der Katholische Arbeiterverein Innsbruck seine Fahnen weihe, wobei nachmittags und wiederholt an nachfolgenden Sonntagen

Die Pilgerfahrt nach Nvm. 405 600 Männern, nachdem sie in erfreulicher Einmnthigkeit mit dem Feste der Tiroler das Herz Jesn-Bnndeslied gesungen hatten. Solche Telegramme entfesselten an den Abenden immer neue Be geisterung und weckten die Redelnst. — An Toasten nnd Reden war in der That kein Mangel. Ja, es trat cmch eine Vielseitigkeit dabei zutage. Da die Pilgerfahrt einem' Schützenpilgerznge glich, wenn die Bauern ihr Trachtkleid trugen, erinnerte man sich des Verfassers des Tiroler

selbst vor genommen. Ganz besonders war aber die Ansprache, die Hochderselbe vor dem Act der Weihe hielt, geeignet, bei der Festlichkeit das religiös- patriotische Gepräge recht Zur Geltung zu bringen. Es gab sich darin eine lebhafte Sympathie für das Tiroler Schützen wesen kund, und nicht bald ist die Bedeutung desselben so klar, ver ständlich und passend dargestellt worden. Die Ansprache lautete : „Geliebte, in Christo Versammelte! Ehevor wir daran gehen, die Weihe der Schützenfahne vorzu nehmen, gestatten

dieses göttlichen Herzens. Hundert Jahre hin durch haben sie erfahren die Treue des göttlichen Herzens und darnm ans vollster Brust, es Heransgerufen und gefnugeu: „Auf dem weiten Erdenrund — Gibt es keinen jchönern Bund. — Lästern uns die Feinde auch — Treue ist Tiroler Brauch. — Drum gelobeu nur aufs ueue - - Jesu Herz, dir ew'ge Treue!' — Am I.Juni in Bozen — am 21. Juni in Innsbruck ertönte aus taufenden von Kehlen dieser Jnbelgesang, dieser Freudengesang. Dieser Dank und dieser Jubel konnte nicht eingeengt