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Schlagwort: p.Weber, Beda ; g.Tirol;s.Literatur;z.Geschichte 1800-1846

Wien abwenden sollten. Es war wieder die reinste Phantasie politik; denn so klug die Abgeordneten zu Werke giengen, so konnten sie begreiflicher Weise weder das siegreiche Heer in seinen Strafactionen hemmen noch die aufgeregten Massen be ruhigen, das letztere um . so weniger, als sie von den Revolu tionären der Paulskirche geheim und öffentlich aufgereizt wurden. Nichts desto weniger fühlten diese sich berufen, für den Auf ruhr die parlamentarische Sanction zu erwirken: der Wiener Advocat

Berger, „ein dünnes, straffemporgereckies Männlein a (Charb. 479), beantragte, die Nationalversammlung soll allso- gleich eine Lob- und Dankadresse für die Wiener Freiheits- helden beschliessen. So weit war die Mehrheit jedoch noch nicht gekommen; sie lehnte ab. Nun arbeitete die. Linke auf eigene Faust eine Adresse aus und sandte Blum und Genossen damit nach Wien. Es war ein gefährlicher Schritt, besonders für Blum, den Barricadenmann, der manchen Aufruhr zu ver antworten hatte. Als Blum abreiste

Bd. an Haller vom 15.X.: „Der Reichsverweser ist trostlos um Wien, um Österreich.. Alle Guten wünschen, dass die Militärmacht die Wiener züchtige. Lieber weniger Freiheit als solche ohne Zucht. Schüler ist gestern nach Tirol abgereist, um allenfalls mitzu wirken, dass unser Tirol sich sperre gegen Wien. Sein Tun hier war durchweg lobenswert.. Nun sind bloss Für und ich noch .auf unseren Sitzen®. Das Erwartete erfolgte um so rascher, als Blum in Wien sich auch an den Kämpfen beteiligte. Auf die Nachricht

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Literaturwissenschaft , Religion, Theologie

Jahr:

1903

Beda Weber 1798 - 1858 und die Tirolische Litteratur 1800 - 1846.- (Quellen und Forschungen zur Geschichte, Litteratur und Sprache Österreichs und seiner Kronländer ; 9)

Seite 348 von 446

Autor: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell

Schlagwort: p.Weber, Beda ; g.Tirol;s.Literatur;z.Geschichte 1800-1846

opfern wolle, die Freunde und Feinde des § 2 und 3, ja das ganze Parlament erschlagen und dass die fallenden Kronjuwelen die Schlacht gegen die deutsche Freiheit bezahlen werden. So wie Giskra dürfe über haupt kein kluger Politiker sprechen über Völker, die mit einer Million Krieger antworten können. In der Paulskirche bewerte man die Liebe des österr. Volkes für die Monarchie und Dynastie viel zu gerin e; die Wiener Aufstände haben die selbe mehr gekräftigt als geschwächt, und gerade die Deutschen

- unci Qctolberfcage S. 24: „Jede offene Rede war gehemmt: so hatte sich die Wiener Freiheit eine Polizei ge schaffen, welche nur um so verwerflicher war, als sie im heiligen Namen 22 *

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Beda Weber 1798 - 1858 und die Tirolische Litteratur 1800 - 1846.- (Quellen und Forschungen zur Geschichte, Litteratur und Sprache Österreichs und seiner Kronländer ; 9)

Seite 222 von 446

Autor: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell

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an die Redaction des Wiener Zuschauers gelangen lassen zu wollen' (Edi, Lbl. .II, 236). Bs. lind Strs. Verhältnis zu Giov.anelli hatte sich'nachgerade umgekehrt: früher suchte Str. seinen Freund mit Giov. zusammenzubringen (vgl. Skr. 236, 249, 270 f., 293), jetzt dagegen verübelt er ihm die Besuche bei demselben, wogegen sich B, wehrt: „Du musst Deine Forderungen überhaupt herabstimmen, Wenn ich in Bozen niemanden, namentlich Gioyanelli nicht besuchen soll, so kann ich unmöglich hinabgehen. . . Deine Vorwürfe

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Beda Weber 1798 - 1858 und die Tirolische Litteratur 1800 - 1846.- (Quellen und Forschungen zur Geschichte, Litteratur und Sprache Österreichs und seiner Kronländer ; 9)

Seite 61 von 446

Autor: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell

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des Decamerone in Abende ein. Verbreitung konnten sie nicht finden, weil sie. im Sekreibpult des Verfassers, verschlossen blieben. Zu diesen Jugendschriftstellern gesellen sich drei Dichter,. K. Jos. Michaeler, Benitius Mayr und Alois Weissenbach mit idyllischen Dichtungen., Der erste, ein Esjesuit, Professor am Gymnasium; zu Hall und Innsbruck, dann hier an der Universität, später Gustos an der Wiener Universitätsbibliothek, Ergänzung dieses unentbehrlichen Werkes im Auge behalte. Der sach liche Vorteil

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Autor: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell

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später, 1806, wurde in Innsbruck eine neue Zeit schrift gegründet: „Sammler für Geschichte und Statistik von Tirol', an der auch Hormayr mitarbeitete. Der Titel umschreibt das Programm; von Poesie erscheinen nur alte Volkslieder. Die Stürme von 1809 bereiteten ihr nach dem 5, Bande d,as . Ende. Erst nach Jahren, 1825, fand sie eine Fortsetzung in den „Beiträgen zur Geschichte u. s. w. von Tirol und Vorarlberg', l ) Ein-Tiroler und Prof, der allg. Geschichte an der Wiener Uni versität, Freund

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Seite 148 von 446

Autor: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell

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wieder die anderen epischen Beiträge zu diesem III. Bande der Alpen blumen. Die kleineren Gedichte sind etwas reicher vertreten als im II. Bande. Hermannsthal singt wehmütige „Frühlingslieder', Mazegger bringt eine odenhafte „Aufmunterung zum Gesang', Manfred jammert in 23 vierzeiligen Strophen über den Stumpf sinn des Publicums, weil es die Dichter zu wenig schätze, welches aber durch diese Verse, obgleich sie besser sind als seine frühern, schwerlich bekehrt werden konnte; Gustav Ritter v. Franck, ein Wiener, der kurz

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Seite 300 von 446

Autor: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell

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Oswalds Ge dichte neu herausgegeben (Wien ]902) mitteilt, ergab der genauere Vergleich, dass B. ausser der Wiener Urliandschr. auch Goldhanns Ab schrift benützt hat (vgl, oben 8. 154-). 39*

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Seite 370 von 446

Autor: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell

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vor. In der österr. Lombardei erhob sich offene Empörung, im italienischen Südtirol verlangten die Signori die Lostrennung von Deutsch tirol und dem deutschen Staatenbunde ; der Trientner Magistrat verriet allzu unvorsichtig, wohin diese Autonomieforderung eigentlich zielte, indem er die italienische Fahne hisste. Nach dem Ruhe und Ordnung hergestellt, suchten sie auf parlamen tarischem Weg ihr Ziel zu erreichen. Im Frankfurter Parla ment sollte die Trennung vom deutschen Reiche, im Wiener die Vereinigung

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Seite 259 von 446

Autor: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell

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und in politischen Verruf zu bringen trachtet. Auf Steub sticht er mit giftigem Witz, indem er „-von litterarischen Ban diten, die bisweilen an Andersgläubigen einen stattlich hono rierten Ehrenmord versuchen*, spricht. Nicht um diesen Cor- respondenten^u entschuldigen, nur um ihn zu erklären, führe ich an, dass der rohe Ausdruck schon früher von seinen Gegnern gebraucht worden ist, Pichl er, der „ gutmütige Enthusiast und Student der Arzneikunst, welcher in einem 'Wiener Blatte (Witt hauers

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Seite 308 von 446

Autor: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell

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an Cornelio JO. VJL'45 : „Seh Ruf hat leider in einem 'Wiener Blatt, dem Humoristen Saphirs, Aphorismen abdrucken lassen. Wozu die Körner, die ihm der Kampf des Lebens reifte und die er nun ruhig sammelt, in diesen Kampf 1 '.

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Seite 425 von 446

Autor: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell

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gewählt und ge krönt worden, mit dem so viele Erinnerungen der deutschen Reichs- und Kirchengeschichte verknüpft waren, wieder herzu stellen und es als „grossartiges Erinnerimgamal deutscher Ein heit* den kommenden Geschlechtern zu überliefern. All die tausend Schritte zu beschreiben, welche Beda zur Lösung dieser Aufgabe unternommen, würde allein ein Büch lein füllen. Es mag genügen, wenn ich als pars pro toto einen Ausschnitt, allerdings einen wichtigen, näher ausführe : seine Bemühungen am Wiener

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Seite 402 von 446

Autor: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell

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in seinem Wiener Kirchenblatt jedesmal Lärm schlug, so oft er die Ernennung eines Nichtkatholiken für eine kath. Universität erfuhr, fand in D. stets ein dröhnendes Echo, Die Anfänge christlicher Sociaipolitik, wie sie damals von Ketteier und seinen Freunden auso-iengen, wurden mit Eifer aufgelesen und weitergebildet, von allen Ständen, zumeist vom Ädel sociale Reformen verlangt „auf Grundlage des Volkslebeos und im Geiste der in sich berechtigten Entwicklung dei 1 Gegen- O 00 wart 1 '; „der Bauern

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Seite 114 von 446

Autor: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell

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auch von aussen herankamen, bekundet die Wir kung der Alpenblumen iu die Ferne. Es sind hauptsächlich Wiener *). Hier hatte sich in den Zwanzigerjahren ein ähn licher Dichterkreis gebildet wie in Tirol, dem Haiirsch, Eduard Silesius (== Eduard Freiherr v. Badenfeld), Eduard v, Bauernfeld, Franz v. Hermannsthal, Eugen Wessely, Wilhelm Freiherr v. Puteani angehörten; später giengen noeli andere bedeutende Künstler und Dichter in diese „Ludlamsholile', wie sie ihn nannten. Das Vorwort erklärt das neue

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Seite 130 von 446

Autor: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell

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Silesius 2 ) : zwei tiefempfundene Lieder, deren ') Friedrich. Ludwig Haiirsch, in der Ludlamshöhle ..l'etev der Grantige' genannt, hatte schon früher verschiedene Dichtungen in Wiener Zeitschrifteil (wie die „Cicade', „Eichenblätter') veröffentlicht und 1827 zu Brünn einen Band Novellen erscheinen lassen. Er war ein entschiedenes Talent, und init Recht hat man getadelt, dass ihn Gott- schnll und andere, die über die Litteratur des 19. Jhdts. geschrieben, nicht berücksichtigt

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Seite 343 von 446

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, die ich je gehört habe. Wiesner und Schilling (rad. Linke) wüteten, Aber wir Tiroler drangen durch. Es wurden zwei Adressen an den Kaisei* und das Wiener Yolk beschlossen, und wir wählten Schuler, der diesmal sehr (kon servativ sprach, zum Abfasser. Ich erklärte überdies, dass ich -sie nur unterschreiben könnte, wenn sie in der strengsten Form •des Anstandes verfasst waren' (30. Y). Über Schulers Haltung zu Frankfurt ärgerte sich niemand mehr als Streiter. Am 31. VII. sandte er einen Hohnbrief an Steub, zudem

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Oswalcìischeii Test, kineinsudein' (Briefe im Skr. S. 272 ff.). In zwischen war ihm erst klar geworden, dass er auch die Wiener Oswaldhau dschrift zum Vergleiche herbeiziehen müsse. Um sie oder eiae verlässliche Abschrift zu erhalten, veranlasste er Al bert Jäger, in seinem Namen um die Y er mittlang Jos. v. Gio- vaiielli's anzusuchen. (Alberts Brief vom 14. YIIl. 34), der sich der Sache amiahm und ihm zu einer Abschrift durch den „Antiquar Goldhann a (auf Bs. Kosten) verhalf (Beda an Gio

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sehen, wie er auf die ganze junge Bich ter generation in Tirol, besonders auf Beda eingewirkt hat. Bald erweiterte Hormayr sein Ziel vom tirolischen zum österreichischen Patriotismus; dem entsprechend folgten den Werken über Tirol der „österreichische Plutarch' , das Wiener „ Taschenbuch für vaterländische Ge- • schichte*, das Archiv u. a. Schriften über und zur österr. Ge schichte. Auch liioxnit erlangteer grossen Einfluss g ) and trug viel dazu bei, das Studium der Österr. Geschichte zu beleben

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Seite 352 von 446

Autor: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell

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es gewesen, wenn die Hetzer diese Unmöglichkeit nicht geschaffen, indem sie unterlassen hätten, die Wiener Verhältnisse so weit zu treiben, bis das Schwert entscheiden musste. Auch vom Reichsministeriuni .dürfe man keine Macht verlangen, die es nicht besitzen könne ; es sei ein blosses Provisorium, habe noch immer nicht eine fertige Verfassung .zur. Grundlage, weil man die endgiltige Beratung darüber fort und fort verzögere. Der Reichsverweser dürfe nicht in die Debatte gezogen werden : er ist gewiss deutschgesinnt

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