Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
auch dem Staate gegenüber geltend machte, ein Zugeständnis also an die wirtschaftlich Schwachen, die vorwiegend die Träger des Aufstandes waren 2 –. Die Landesdefensionssachen hat sich Hofer insbe sondere vorbehalten. Aber auch hier war es vorwiegend sein Sekretär Purtscher, der die Erlässe Hofers redigierte und wohl auch die Gedanken gab. Zunächst galt es, den Feind zu verfolgen. Daran dachten die wenigsten. Nur Speckbacher suchte ihn bei der Kaller Brücke zu beunruhigen 3 ). Ilaspinger, der über Mühiao
nachgeeilt war, hatte genug zu tun, in Hall die Ordnung aufrecht zuerhalten und die Salzkasse vor der Plünderung durch Landes verteidiger m schützen 4 ). Es kam nun allerdings zu Gefechten mit der Nachhut des Feindes, aber Lefebvre schien sich bei Schwaz festsetzen zu wollen. Vergeblich forderte Hofers Adjutant bei Verlust des Vermögens und Todesstrafe die Tiroler auf, sich ins Unterinntal zu verfügen 6 ). Hofer suchte Ersatz für die Kompagnien, die nach Hause gezogen waren G ). Auch mit der Ver pflegung
der Tiroler steht es schlecht Schon mit Hofer drohen, im Kotfalle Gewalt brauchen zu lassen 7 ). So war die Lage der Tiroler keine glänzende. Lefebvre konnte sich im Unterinntal etwa bei Rattenberg halten und nach Heranziehung von Verstärkungen einen neuen Vorstofs nach Innsbruck unternehmen. Man hat dies im bayrischen Lager sogar vermutet. Denn Lefebvre stellte eine neue Kompagnie von Freiwilligen zusammen. Indessen räumte 1) Druck Bartholdy 318; Hormayi, Andreas Holer® 2, 4521 n. 2} Druck Taschenbuch