Hat Italien ein geschichtliches Anrecht auf die Brennergrenze? : eine Entgegnung
stoßt heute das romanische Element, aber nicht, etwa das italienische, sondern das ladinische, in der Gegend von Bruneck nordwärts vor.^s) Es ist klar, daß entlang der Hauptlinie des Verkehrs in verschiedenen Orten auch Italiener in kleinen, verschwindenden Minderheiten sitzen. Shre Zahl hat sich während der letzten Jahrzehnte nicht wesentlich verändert. Aber ebenso gab es, zumal in den höheren Lagen des Südtiroler Hochlandes, Deutsche auch noch weiter im Süden, wirkliche deutsche Sprachinseln
Sprachgrenze in Tirol und Vorarlberg. Deutsche Erde. VII. 190K. — Derselbe, QsterràNà italienische Grenzfragen. Peterm. G. Mtt. 1915. — Wvpfner in der Denkschr. d. <à^° Senats der Uà. Snnsbruck, bes. S. 14 ff.; endlich jüngst S. Solch in „Geographische KrLkt» im Schicksal Tirols'. AM. Ssogr. Ges., Wim. ?Y2Z.
, letzte Reste einer einst viel ausgedehnteren deutschen Höhen besiedlung, selbst noch in der Gegend südöstlich von Trient, auf den Hochflächen der Lessinischen Alpen, ja sogar angesichts der Poebene, unfern Verona. Auf derartige Minderheiten ernstliche nationale Ansprüche gründen zu wollen hieße einfach das Selbstbestimmungsrecht der Mehrheit vergewaltigen. ' Bloß zwischen Bozen und Salurn gibt es schon seit längerem einige wenige Gemeinden, wie Branzoll und Leifers, die als italienische Sprachinseln
, in schneidender Mißachtung der Wahrheit die Staatsgrenzen vorgeschoben, obwohl selbst Vorkämpfer des Stalianismus (iw liàtà) wie Battisti die Scheide der Völker bei Salurn anerkannt hatten und auch heute noch der vortreffliche Geograph Almagià in seinem Lehrbuch der Geographie das geschlossene italienische Sprachgebiet bei Salurn, ein Gebiet mit Überwiegend italienischer (?) Bevölkerung wenigstens vor Bozen enden läßt. Sene Grenzverlegung aber soll mit der Behauptung gerechtfertigt werden daß die Deutschen
südlich des Brenners, im „zisalpinen' Tirol, wie es die Italiener nennen, nur Gäste seien, nur späte Einwanderer, barbarische Ein dringlinge. Als ob Jahrhunderte lange Arbeit, Jahrhunderte alte Rechte mit einer solchen Phrase aus der Welt geschafft werden könnten! Daß Germanen daß deutsche Stamme die verschiedensten Hochtäler an den Seiten der Hauvt^ furche zuerst dauernd besiedelt hätten, das bestreiten nicht einmal die Italiener Vgl. über die Sprachgrenze besonders Pfaundler R., Die deuMroman'à