¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 24 - 26. 1908 - 1910
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Autor:
Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Umfang:
Getr. Zählung
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Abschlussaufnahme von: 1908,1-12 ; 1909,1-12 ; 1910,1-10
In Fraktur
Schlagwort:
g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Signatur:
III Z 294/N.F.,24-26(1908-10)
Intern-ID:
483818
. Es ist sehr beachtenswert, daß das Mißverständnis sich voll eigentlich nur in germanischen Län dern ausbildete, wo der Zusammenhang mit der romanischen Heimat des Originals viel leichter verloren ging.' Je mehr wir uns unserer Zeit nähern, desto mehr ähneln die Kümmernisstatuen und Bilder einer weiblichen Person in Ge stalt uud Tracht. Ich nenne, un: nur ein paar Beispiele anzuführen, das ehemalige Bild des linken Seitenaltares der Kirche zu Uderns (Zillertal) und die Statue der hl. Wilgesortis in der Wilgefortis
und Feldzeichen vorantrug — vielleicht schwebte dem Künstler diese Episode vor. Ein starkes Wirken geht denn auch von dem Heilszeichen aus. Man be trachte den konzentrischen Zug nach dem Kreuz hin, Leiber und Augen hängen förm lich an dem Kruzifix. Das Bild ist von fortreißendem Schwünge in der Führung der Gruppen wie in der Idee, wie da der lautrufende Alte seine Scharen zum Sturme führt. Dabei ist speziell bei diesem Bilde eine Feinheit in der Ausführung des Ein zelnen, was bei manch andern Bildern
, z. B. Haslinger im Jahre 18>)9, fehlt. Wie z. B. ist das Antlitz und der Ausdruck des kreuztragenden Alten gelungen! Aus dem Jahre 1W2 stammt das Bild: „Nach dem Friedensschlüsse in Tirol, 1809'. Ein ergreifendes Bild, so tiefernst und ab hold jedem sentimentalen Gefühl, gefühls echt und seelenwahr gefchildert. Es galt für Egger sowohl den feierlichen Ernst der Stunde, da bekannt wurde, daß Tirol um sonst geblutet habe, als auch einige Typen von den überlebenden Bauern zu schildern, welche in den. Kämpfen