¬Die¬ Weinwirtschaft Südtirols.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 6)
— oder blaue Malvasia, in Italien Schiava grossa oder Schiavone, in Frank reich Frankenthaler, in anderen Ländern wieder verschiedentlich anders genannt, zu finden. Ihr Südtiroler Hauptanbaugebiet ist das Burggrafenamt und besonders Meran (Meraner Kurtraube). Zu ihren wertvollen Spielarten gehört der besonders in der Bozner Gegend immer mehr geschätzte Tschaggele- Vern ätsch. Der Kleinvernatsch (Gemein- oder Mittervernatsch) liefert kleinere, aber an Qualität bessere Erträge. Anbaugebiet
ist besonders Bozen und das Überetsch. Der Grauvernatsch mit ungefähr gleichen Erträgen wie der Klein- vematsch liefert in der Hauptsache die bekannten St. Magdalener und St. Justiner Weine (Bozner Leiten). Die Edelschwarze (Salzen), gut an Ertrag und Qualität, ist hauptsächlich im unteren Etschtale, Tramin, Meran zu finden. Verbreitet ist weiters die Geschlafene, die im Überetsch und im Etschtal südlich Bozens angepflanzt wird. Hohe Erträge und Zuckerprozente, die auf amerikanischen Unterlagen meist
noch gesteigert sind, weist der bekannte Lagrein auf, der im fruchtbaren Talfergeschiebe sehr gut gedeiht und den beliebten Lagreinkretzer liefert. Von den altheimischen weißen Reb sorten sind besonders der Weißvernatsch (in dèr Ebene südlich Bozens) und der Blätterte (Bozner Boden, Gries, Eisacktal) sowie dessen Spielart, der Muskatblatterle (Bozner Hügellagen) sehr geschätzt. Der Weiße Terlaner und einige andere haben lokale Bedeutung. Fremde Sorten: Diese haben in den letzten Jahrzehnten über ganz Südtirol