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Bücher
Kategorie:
Naturwissenschaften, Landwirtschaft, Hauswirtschaft
Jahr:
1870
¬Die¬ Verbesserung der Alpen-Wirthschaft
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Seite 32 von 73
Autor: Trientl, Adolf / von Adolf Trientl
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 68 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: s.Almwirtschaft
Signatur: II 109.532
Intern-ID: 203029
versickert oft an einer mehr lockeren Stelle ein Uebermaß von Wasser, welches irgendwo weiter unten auf dichtere Lagen trifft, welche das Wasser nicht mehr in dem Maße weiter sickern lassen wie es zufließt. Es ent steht also eine unterirdische Aufstauung von Wasser, die allerdings aus reicht, das Erdreich so zu erweichen, daß es absitzen muß. Bei sehr starken Regengüssen, in deren Folge wohl alles auf einem steilen Berge lebendig wird, bemerkt man oft, wie aus Wiesen das von oben zufließende

Wasser unter dem Rasen sich verliert und denselben geradezu wie ein Blase auf treibt. Bemerkt man eine solche Rasenblase auf einer steilen Wiese, so ist eS die höchste Zeit den Rasen zu öffnen, damit das Wasser ablaufen könne, sonst bricht gewiß in kurzer Zeit die ganze Stelle aus. Gerade so geht es auch bei dem großen Muhrbruch vor sich. Nicht das vom Himmel fallende Wasser läßt ihn los, sondern die Regenbäche, welche höher herabkommen, sich in den schotterigen Grund verschliefen und irgendwo

aufstauen. Daraus folgt, daß der Wald an und für sich durch I die Bindung des Erdreichs vermittelst seiner Wurzeln keine Gebirgslehne 1 vor dem Abrutschen schützen kann, und man traut ihm zu viel zu, wenn man dies von ihm erwartet. Denn die Erweichung des Bodens durch das Wasser erfolgt weit unter dem Wurzelfilze des Waldes und zwar nicht durch den Regen, welcher schwerlich weit unter diesen Wurzelsilz hinabkommt, sondern durch die Regenbäche, welche, von oben herab kommend, sich tief unten verschliefen

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Bücher
Kategorie:
Naturwissenschaften, Landwirtschaft, Hauswirtschaft
Jahr:
1870
¬Die¬ Verbesserung der Alpen-Wirthschaft
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Seite 30 von 73
Autor: Trientl, Adolf / von Adolf Trientl
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 68 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: s.Almwirtschaft
Signatur: II 109.532
Intern-ID: 203029
im Hochgebirge gerade zu den allergrößten Seltenheiten, daß durch Abschmelzen des Schnee's ein Hochwasser und Schaden entsteht. In Gletschergebieten werden die gewöhnlichen Hochwasser der Bäche erst dann flüssig, sobald das Eis der Gletscher bloßgelegt ist. In einem furchtbaren Gegensätze verhalten sich die Sachen bei hängenden Blößen. Bei ihnen besteht die ganze Widerstandsfähigkeit gegen dm Regen Llos in der kleinen Fähigkeit des Erdreichs, Wasser anzusaugen. Hat das Erdreich etwas mehr als eine gewisse

kleine Menge von Wasser ungezogen, so wird es weich, folgt sofort dem Zuge der Schwere nach unten und gleitet ab. Da kann man dann sagen, daß nach kurzer Zeit fast jeder Regentropfen sein Erdtheilchen abführt. Ebenso erfolgt beim Auffrieren des Bodens stets ein Abbröseln der steilen Erd- und Schuttblößen. Mit Ausnahme der Zeiten voller Trockenheit und des Frostes bewegt es sich Jahr aus Jahr ein von steilen Blößen herunter, und stark natürlich bei Gewittern. Kann nun unter solchen Umständen

etwas verwachsen? Senken sich entblößte Lehnen in das steile Bett eines Gebirgs baches nieder, so füllen sie nach und nach im Laufe eines oder mehrerer Jahre es mit Schutt immer mehr an, den das gewöhnlich klein gehende Wasser freilich liegen läßt. Gießt nun einmal ein Gewitter viel Wasser in das Gefälle eines solchen Baches, so reinigt er sein Bett Plötzlich von dem hineingerollten Schutte und es bedarf dann keines neuen Bruches, damit eine erkleckliche Muhre zu Thal krache. Am steilsten und bösartigsten

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Bücher
Kategorie:
Naturwissenschaften, Landwirtschaft, Hauswirtschaft
Jahr:
1870
¬Die¬ Verbesserung der Alpen-Wirthschaft
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Seite 29 von 73
Autor: Trientl, Adolf / von Adolf Trientl
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 68 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: s.Almwirtschaft
Signatur: II 109.532
Intern-ID: 203029
Ijat. Dauert aber der Regen lange, dann freilich vermögen ihn die Blätter und Zweige nicht mehr zu halten. Was aber nun auf den Boden geräth, verfängt sich in der Decke von Moos und Streu, welche gerade wie ein Schwamm wirkt und recht langsam die ausgesogene Wassermenge nach Oben und Unten abgibt. Diese Wassermenge beträgt wieder viele Pro lute des gefallenen Regens und natürlich um so mehrere, je dicker die Streu- und Moosdecke ist. Erst das Wasser, welches Blätter und Boden decke nicht mehr

aushalten können, dringt in den Boden ein. Der Boden selbst aber ist gebunden durch das Wurzelwerk und das Wasser hat vorläufig keine andere Wahl, als darin zu versickern. Auch der Erdboden wirkt wie Schwamm, und gibt nur das steigende Uebermaß des Wassers in immer größere Tiefen ab. Aber die Schnelligkeit der Aussaugung und Durchlasfung, sowie die Größe derselben ist bei verschiedenen Boden arten nicht blos an und für sich verschieden, sondern sie hängt auch von der Heftigkeit des Regens

ab. Derselbe Boden würde eine gewisse Regenmenge in einer Stunde ohne Bedenken ausnehmen und verdauen; wenn aber dieselbe Wassermenge, besonders nach einer großen Trocken heit, wodurch alles fest, dicht, und fast wie Pech undnrchlassend geworden ist, in einer halben Viertelstunde vom Himmel fällt, dann vermögen seine natürlichen Fähigkeiten wenig mehr und das Wasser läuft ober flächlich ab. Aber der Wald mit seiner Streudecke hat auch in diesem Falle noch seine volle Gegenkraft gegen den Regen. Denn die Ober

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