Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 2
. Das Bild der hilfreiche:; Gottesmutter, 2'/ d Schuh hoch und i% Schuh breit, ist ein Oelgemalde ans Holz vom altern Lukas Kranach. Die Geschichte desselben ist in mehrfacher Beziehung merk- würdig und fordert eine weitere Darstellung, als sie sonst der beschränkte Raum meiner Beschreibung ähnlichen Gegenständen gestatten will. Ais der Churfürst Johann Georg von Sachsen dem Erzherzog L eo- pold V. von Oesterreich, der zu Dresden auf Besuch anwesend war, seine Gemäldesammlung zeigte, drang
er in ihn ein Stück sich auszu- wählen. Der Erzherzog wählte dieses Madonueubild, und stellte es anfangs zu Paßau, wo er Administrator des Bistums war, auf. NachdM er die Regierung von Tirol und den Vorlanden angetreten hatte, nahm er das Bild mit sich nach Innsbruck, und widmete ihm in der Hofcapelle einen auserlesenen Platz (1619). Dieser fromme Fürst hatte eine besondere Verehrimg gegen dieses Bild; nicht leicht trennte er sich davon, selbst auf seinen Reisen Hatte er es stets an seiner Seite. Der Erzherzog
Ferdinand Karl, welcher auf Leopold V. in der Regierung folgte, hat von seinem Vater auch die zärtliche dacht zu dem MariahilfMlde geerbt. Als in den I. 1647 u. 1648 die Schweden mit einem verheerenden Einfall in das nördliche Tirol drohten; ward das Bild öfters in der Pfarrlirche zur öffentlichen Verehrung ausgesetzt. Tausend und Tausend flehten an den Gtuftn D Ehedem stand es in einem silbernen Rahmen auf dem Tabernakel, und als Altarblakt diente ein Gemälde von Balestra, weiches iO00 nen gekostet
hat- Die Jvsephinischen Rommen circa sacra fanden m Platz ober dem Tabernakel nicht geeignet; e6 wurde also um jetzige Ausstellung des Gnadenb^des zu liewerkstelligen ein neue aib att angeschafft. Das aite wird jetzt im Ferdmaiideum aufbewaM. ö ist ein herrliches Bild und trägt die Inschrift : Ant. Biilesfrra („Vej roneu- »is 1708,