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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1860
¬Der¬ Assessor : Schauspiel in 4 Aufzügen
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Seite 12 von 52
Autor: Streiter, Joseph / [Josef Streiter]
Ort: Berlin
Verlag: Peters
Umfang: 50 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 880
Intern-ID: 74006
schon die zweiundachtzigste Visite dieser Art. Wenn du- Lacan tive so fottpjetst— Ein Dienstmädchen tritt auf. Dienst m à dchen. Guten Morgen, Herr Braun. Mein Fräu lein schickt mich her, „die Zeit' für nächstes Halbjahr abzubestellen. Braun. Meine gehorsamste Empfehlung. Es thut mir sehr leid — . Dienstmädchen. Ach, warum drucken Sie auch so ärger liche Geschichtet, die das Laster abtrumpfen und das Ehrgefühl versöhnen? - Braun. So hat denn auch das verständige Fräulein von Liebenrain

der schwarzen Verläumdung das Ohr geöffnet? Dienstmädchen. W war gestern Abends Cercle bei uns und die Damen, alt und jung, beschlossen fämmtlich — Braun. Doch nicht kein Feuilleton mehr zu lesen? Dienstmädchen. Nein, den „Volksboten' zu halten, der in keinem höhern Kreise fehlen darf. Braun. Für eine Dame, die so gerne liest, wären wohl auch zwei Zeitungen nicht zu viel, zumal das Beiblatt des „Volksboten' — Dien st mädchen. Was mein Fräulein einmal beschlossen, dabei bleibt eS. cm.) ' Braun Mew

- Daß euch der Kukuk ihr Papageien M ^ Kammerdiener und Kammerfrauen! Gibt'S denn auch nichteine menschliche Stimme in diesem Ganseßeschnatter? Da kommt endlich Schwabenstreich der Schneidermeister, einer der liberalsten Schreier. Schvabelistrelch tritt ein. Schwabenstreich/ Aber, Herr Braun, in, des Teufels Na men, was fangen sie mit Ihrer Zeitung an. Leider sind die In teressen in unserm guten Deutschland tief .gespalten ; Zollverein oder Absperrung, darüber haben sich alle großen Männer Tag und Nacht den Kopf

zu lassen von Ihrer Zeitung, wir wol len unser Geld nicht so verdummten Zwecken opfern. Braun. Wie können so gescheidte Männer nicht einsehen, daß nur der Neid, die Bosheit, die Berläumdung ein verruchtes Spie! gegen meine Zeitung angezettelt, wie können sie selbst die Worte meiner Feinde mißverstehen, die ja nur aus andere, auf politische Interessen deuten..

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1860
¬Der¬ Assessor : Schauspiel in 4 Aufzügen
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Seite 37 von 52
Autor: Streiter, Joseph / [Josef Streiter]
Ort: Berlin
Verlag: Peters
Umfang: 50 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 880
Intern-ID: 74006
, um an seiner Statt schlechtes Kup fer auszuprägen? Dann wäre eö schade um ein verlorenes Leben' So Gott will, stehen noch andere Wege pei. M-) Neuenfeld. Sie baben mich nun verstanden, wie das.Nr- cheil zu fällen ist. Die Gründe sind mit Rücksicht auf die Be weise kurz zu fassen. Rufen Sie die Parteien vor. (Ab.) Lilienthal. Ihr Befehl dient mir zur Richtschnur. Mc Mittelchnre öffnend.) Belieben Sic einzutreten meine Herren. Falk, Braun, LicbMmtt und Schmalz treten ein. Falk (zu Braun). Seh ich recht, so umwölkt

sich der Horizont. Mich fröstelt wie vor einein Regen. Braun (zu My. Wo ist denn Herr Kern? '^alk (zu Braun). Scheint seiner Aufgabe erlegen AN sein. Lilienthal. Bernehmen Sie daö Urtbeil. Ueber. die An-- klage deö Herrn Braun Eigentbümerö und verantwortlichen Re dakteurs der „Zeit' Wider Herrn Professor Liebetraut wegen Eh- renbeleidigung wird zu Recbt erkannt! Der Angeklagte sei des ilun zur Last gelegten Vergehens nicht schuldig- Braun. Nickt schuldig! Habe ich recht gehört? Liebe traut

(mit einem Seitenblick auf Braun?. Das kam unerwartet, allein der Sieg bleibt der guten Sache. Braun. Wollen sehen, wer zuletzt lacht. Liebetraut. Nur vorwärts, wein nach mà gelüstet. Lilien tbal. Die stünde sind folgende! Der Berdachi

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1860
¬Der¬ Assessor : Schauspiel in 4 Aufzügen
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Seite 15 von 52
Autor: Streiter, Joseph / [Josef Streiter]
Ort: Berlin
Verlag: Peters
Umfang: 50 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 880
Intern-ID: 74006
Braun. Unser Kampf gilt der Sache, nicht den Personen. Sprechen Sie offen Herr Schmalz. Schm-alz. W kann Ihnen nicht unbekannt sein, daß die Verbindung, in die ich mit meinem Blatte getreten bin, einer wahrscheinlichen Lösung entgegengeht. Braun. Schwankende Gerüchte, unverbürgte Mittheilungen, geheime Zuflüsterungen, an die ich im Ernste nie glaubte. Schmalz. Wenn der Herbst kommt, schwirren die Schwal ben. Aufrichtig gesagt, die Gestalt, die mein „Volksbote' durch die Mitwirkung

meiner Gehülfen angenommen, ist nickt mehr nach meinem Geschmacks. Seine ursprüngliche Bestimmung war für daS Volk, nun er die Lodenjoppe mit dem Frack vertauscht, ist er nicht mehr der alte Bote, der bei keinem ehrlichen Trünke fehlen durste. „Klöße in hölzerner Schüssel' war seine Devise, ich glaube, sie serviren noch Thee und Caviar auf meinem schlichten hölzernen Brette. Braun. Doch, doch, wenn auch nicht Alleo zu loben, war ein weiterer Gesichtskreis Ihrem Blatte doch nicht zum Schaden. Sie bringen

nun eigene Korrespondenzen aus allen Reichen und Welttheilen — Schmalz. Die irgend einer kleinen Stube unserer Stadt ihr Entstehen danken. Braun. Missionsberichte aus Khartum — Schmalz. Die ein Jude zusammenträgt. Braun. Beschreibungen erhebender Festlichkeiten — Schmalz. Ueber die Niemand zu Thränen gerührt ist, als der Berichterstatter. Der Bote wie er war, aber nun leider nichl mehr ist, war ein drolliger flinker Bauernbursche mit der Trutz seder und goldenen Troddel auf dem Hute, mit Silberzwanzigern

Ausfälle für die „Zeit', dort find sie an ihrem Platze. Falk. Wenigstens besser verstanden. Braun. Sachte, sachte, Herr Schmalz, vr. Falk meint ja nicht Sie, sondern den Professor Liebetraut. Schmalz. Ja so, dann Hab' ich nichts entgegen. Braun. Also vom Professor, sagen Sie, sind alle Leitartikel im „Bolksboten'.

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1860
¬Der¬ Assessor : Schauspiel in 4 Aufzügen
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Seite 13 von 52
Autor: Streiter, Joseph / [Josef Streiter]
Ort: Berlin
Verlag: Peters
Umfang: 50 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 880
Intern-ID: 74006
Schwabenstreich. Politisch oder unpolitisch. Sie möchten uns em L für ein U vormachen, aber unser einer hat die Welt gesehen, und weiß, was in Berlin und Wien gesprochen wird. Wir lassen uns nicht irre machen, mögen sie noch so lange mit dem Schlagwort hinter dem Rücken halten. Braun. Davon war ja nie die Rede, man soll mir den Artikel zeigen, wo die Gewerbefreiheit in Schutz genommen ist. Schwabenstreich. Kurz und gut, wir lassen uns ausstrei chen, so viele wir auf Ihr Blatt eingeschrieben

sind, und das gleich. Schlagen Sie meinen Namen auf: Florian Schwabenstreich, die anderen kommen der Reihe nach hinter mir; ich habe sie als Zunftmeister alle Zugleich eintragen lassen, und so werden sie auch ausgetragen- ' Braun. Aber Hören Sie doch! Schwabenstreich. Da ist nichts zu hören; machen Sie einen Strich durch alle. — So ist es recht, und merken Sie sich, daß jeder gute Bürger auch seinen guten Gewinn haben muß, gerade so wie Sie. Gehorsamer Diener. M.) Braun Mein). Meine Zeitung ist miimt. Wer macht

nicht gefährdet sein. Die Leser sollen sich nach Jlmen richten, was sie aber bleiben lassen. Da sind nun seit gestern volle 90 meiner Abonnenten Hand in Hand hereingestürmt, um mir mein Blatt vor die Füße zu Wersen, als wäre der Lebendige in sie gefahren. Falk. Gott bewahre wenigstens unö davor. Braun. Schlechter Witz ersetzt nicht baareö Geld. Ich ver lange eine entschiedene Aenderung in Ton und Färbung. In un serer Zeit ist Ihre Tendenz unhaltbar. Falk. Wollen Sie nicht Allen Alles sein? Braun. Zeitgemäß

vor allen Herr Doctor. Was vor zehn Jahren Hallo machte, erntet jetzt entschiedenes Fiasko. Falk. Und davon hat Sie erst die Stimme des großen Un bekannten belehrt? Braun. Eine, die Hunderte vertritt. Falk. Eine staatliche Petarde. Braun. Der Sie mit Kewehrfeuer begegnen.

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1860
¬Der¬ Assessor : Schauspiel in 4 Aufzügen
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Seite 14 von 52
Autor: Streiter, Joseph / [Josef Streiter]
Ort: Berlin
Verlag: Peters
Umfang: 50 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 880
Intern-ID: 74006
Falk. Bin noch der Antwort gewartig. B rau n. Pfui, ein Federkrieg? Der bezahlt nicht die Druckkoste«. Falk. Und welchen Gang würde Ihre Fechtkunst einschlagen? Braun. Den sichersten von Allen. Ich gehe zu Gericht, und Sie haben die Güte, mich Zu begleiten. Falk. Kann mir das entscheidende Gewicht meiner Person noch nicht klar machen. Braun. Wer schreibt denn daS Blatt, Sie oder ich? Wen trifft der Borwurf staatSgefährlicher Grundsätze der Aufreizung gegen Gesetz und 'StaatSdiener? Sie nehmen

, die uns die Gutgesinnten zum Vorwurf machen. Sie sind meine Waffe. Falk. Dervor der Hcmv noch ein verwundbarer Gegner fehlt. Braun. Unbezahlbar? Als wären Sie eS nicht gewesen, der mir gestern mit zehn Gründen für einen unwidersprechlich nachwies, daß niemand anderer, als nur der schuftige Professor Liebetraut, der Verfasser dieser infamen Schmähschrift sein kann? Und heute Morgens ist Ihnen in Rächt und Nebel zerflossen, was gestern Abends -sonnenklar vor Ihrem Geiste stand? - Fai k Die Beweise, meinen Sie wohl

, folgen aus den Gründen. Braun. Der Richter wird sie mit uns erforschen und finden. F a l k. Zur BeschämiWNg der Gutgesinnten? Braun. Sie haben kein Borrecht vor den andern. Falk. Nichts Menschliches Halte ich ferne. Braun. Haben Sie keine Sorge, auch die Beweise schaffe ich, wenn heute nicht doch morgen. Haben wir nicht selbst das Flugblatt aus guter Hand? Es herrscht Zwiespalt und Hader ini Lager der Himmlischen. Die patriotischen Beitrage reichen nicht aus, daS Pamphlet war nur ein Versuch

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1860
¬Der¬ Assessor : Schauspiel in 4 Aufzügen
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Seite 16 von 52
Autor: Streiter, Joseph / [Josef Streiter]
Ort: Berlin
Verlag: Peters
Umfang: 50 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 880
Intern-ID: 74006
Schmalz. Von wem sonst? Braun. So stammt Wohl auch das Flugblatt „an alle Gutgesinnten' aus derselben Feder; kein Echo giebt eine Stimme getreuer. Schmalz. Darüber später. Ich wiederhole Ihnen, daß ich es satt bin mir vom Professor Ziebetrcmt die Form und Haltung memeö BlatteS ausdringen zu lassen. Kann ich eö mit Bortheil verkaufen, so schließe ich ab; wem aber möchte es wohl in der gegenwärtigen Cri se mehr paffen als eben Ihnen? Braun. Sehr verbunden. Rur wird der Herr Professor nicht Zögern

sogleich einen Phönix mit anderem Namen aus der Asche des -alten erstehen zu lassen. Schmalz. Die Metamorphose dürfte einige Schwierigkeiten bieten. To stark der Patriotismus war, der die Ideen des Pro fessors unterstützte, die Anforderungen, die an ihn gemacht wurden, überboten ihn.' Man wird die alten Schulden decken, aber nicht . neue machen. ' Braun. Also auch Schulden mit in den Kauf? Schmà I z. Sie sind das ausschließliche Erbtheil der Aktionäre. Braun. Hören Sie. Herr Schmalz

, wenn ich il, irgend eine Verhandlung mit Ihnen eintrete, geschieht es nur auf der Grund lage, daß .Sie mir die Beweise an Händen geben, die den Ver fasser jeneö Flugblattes entlarven. Schmalz. Erst den Preis, dann die Bedingungen. Braun. Scheint Ihnen nun Herr Doktor, daß auch Be weise zu den Gründen kommen? Falk. Meine Erwartungen sind noch nicht übertroffen. Braun. Kommen Sie dann mit und Prüfen wir beide. >Mc «>-,) Dritte See«. Gcrichtssà Wie Eingangsthüre in der Mitte der Hmtenvand. rechts und links je zwei

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1860
¬Der¬ Assessor : Schauspiel in 4 Aufzügen
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Seite 18 von 52
Autor: Streiter, Joseph / [Josef Streiter]
Ort: Berlin
Verlag: Peters
Umfang: 50 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 880
Intern-ID: 74006
Kern (SM dem NeSeazimmer). Sogleich Herr Kreisrichter. Lilienthal. Ich werde ihn versuchen und um genaue Prü fung bitten^ Mr sich vcim Wgehen.) Dem Geiste nach soll er mit Kern's Arbeit die Bergleichung nicht scheuen. M.) Kern tritt auf. ^ Neuen seid. Hören Sie dm Herrn Doktor über die Klage an, die er vorbringt, und erstatten Sie mir sodann Bericht. (M »it nachlSsfige? Berbmgung.) ' . ^ Kern. W aö ist der Anlaß Ihrer Beschwerde? Falk. Herr Braun findet sich in seiner Ehre durch ein ge drucktes

des Angreifers übrig läßt, ist das Zeugmß des Herrn Schmalz, des RedàurS des ,Molksboten' selbst, welcher bestä tigt, der Verfasser jener Leitartikel, Herr Professor Liebetraut, habe durch ihn die Verbreitung deö Flugblattes zu vermitteln gesucht. Auf den Herrn Professor fällt also der gegründete Ver dacht der Urheberschaft. Die Blätter- deö „Volksboten' und daö Zeugniß des Herrn Schmalz werden meine Andeutungen unter stützen. (Legt einige Papiere auf befisch.) Kern (zu Braun). Sie klagen also den Herrn

Professor Liebe- traut der Ehrenbeleidigung an? ». Braun. Ja. nicht nur der Ehrenbeleidigung, sondern auch boshafter und tückischer Beschädigung. Mein Schade liegt nicht nur im Ausfall der Abonnenten für das bevorstehende Halbjahr, sondern erstreckt sich auch weit hinein in die Zukunft. Falk. Was sich natürlich noch gar nicht berechnen läßt. Braun. Wenn je ein ärgerer Schurkenstreich erdacht ward um einem Bürger seinen ehrlichen Erwerb zu schmälern, will ich keine Zeile mehr drucken. Ich bitte mir Recht

zu schassen, wenn anders für die Buchdrucker dasselbe wie für alle gilt. Kern. Beruhigen Sie sich, mein Lieber. Recht soll ihnen werden ohne Rücksicht auf das Ansehen irgend welcher Person. Recht, sag ich Ihnen, unparteiisches, strenges und volles. Was an mir liegt werde ich thun. Braun. Ihnen traue ich es auch zu, Sie sind der rechte Mann dazu. Kern- Nun lassen Sie mich aber Ihre Borlagen näher untersuchen. Sobald es noth thut, werd' ich Sie rufen.

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