¬Das¬ Tiroler Jäger-Regiment : Kaiser Franz Josef I. in den Jahren 1848 und 1849
unter Singen von revolutionären Liedern und dem Geschrei: »Eviva Pio nono!« »Eviva l’independenza d’Italia !« durch zogen. Dies, so wiedie. eben angedeutete Verminderung der Garnison veranlaßten den Stadt-Kommandanten, Major Graf Coudenho-ve, sich mit den Zivilbehörden ins Einvernehmen zu setzen, und durch dieselben die Menge zum ruhigen Ausein- Lndergehen auffordern zu lassen, wahrend die Garnison, in Be reitschaft gehalten wurde. Es ward ' den politischen Beamten bedeutet worden
, daß, wenn bis 11 Uhr die Ruhe nicht durch sie hergestellt sei, man bemüssigt sein werde, Mit energischen Mitteln von Seite des Militärs einzuschreiten. Aber es war jede Ermahnung fruchtlos, im Gegentheile stieg die Aufregung immer mehr und mehr, die kaiserlichen Adler und Wappen wurden zertrümMert und bald kam auch die Meldung vom Ritt- meister Graf Beckers, welcher mit seiner Eskadron vor der Kaserne St. Agostino zum Abmarsche auf den Allarmplatz auf- gestellt war, daß er in einen Haufen Insurgenten, aus wel chem
Schüsse auf ihn und. seine Mannschaft gefallen waren, ein- haueN lassen, denselben zersprengt und dessen Fahne genommen habe. Dies bewog den Major Graf Co u benho ve, welcher sich selbst durch die wogende Menge auf die Munizipalität be geben, und sich von der Ohnmacht oder dem geringen guten Willen der Behörden überzeugt hatte, die Stadt durch -die auf dem Allarmplatz vereinigte Garnison von drei Seiten zugleich angreifen zu lassen. Es ward 'sonach ein Zug Jäger, unter Lieu- Lenant Julius Kemp sinn
die Hauptstraße St. Umbriana, Ka- det Friedrich von Ecch er, der 23. Kompagnie, mit einem Zuge links längs des Kanales mb Kadet August Lei d n er, der 24. Kompagnie, gleichfalls mit einem Zuge rechts von demselben entsendet. Jeder dieser Abtheilungen folgten ein Offizier mit IT Mann Dragoner. Lieutenant Karl Fr eis eisen und Amie- nani Franz Graf S ch a f f g o t sch e hielten die beiden Siadt- ihore besetzt. -Die erstgenannten drei Kolonnen, welche dm Be fehl hatten, langsam gegen die noch immer wachsenden