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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1912
Gesammelte Novellen
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Seite 213 von 318
Autor: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Ort: Stuttgart
Verlag: Bonz
Umfang: XIV, 306 S.. - 3. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 61.716 ; 252
Intern-ID: 180956
jeweils, wenn er mit einem jener tüchtigen und wohlhabenden Wirte, die ja der Stolz des tirolischen Bauernstandes sind, Zusammen kommen und mit ihm über ländliches Dichten und Trachten plaudern konnte. Ein solcher Wirt war aber gerade der Virgil Weitenmoser von Langkampfen. Damals also, beim Ledererbräu zu Rattenberg fing dieser selber in munterer Stimmung an, was doch die Weiber mitunter für Einfülle hätten! Die seinige wolle jetzt den Buben gar studieren lassen, damit er ein Bischof

werden könnte. Sei das nicht zum Lachen? Der Landrichter von Klebelsberg aber, der den Wirt, wie schon an gedeutet, von Jugend auf kannte und sein volles Vertrauen genoß, dieser zeigte sich dem Wunsche der Mutter gleichwohl nicht so abhold. „Nun,' sagte er, „lieber Freund! in dem Stück möckL ich's fast mit deiner Wirtin halten. Für was hast du denn dein Geld, wenn du den Buben nicht etwas lernen läßt? Was schadet's ihm denn, wenn er einmal einen ordentlichen Brief schreiben kann und etwas lesen über Viehzucht

und Ackerbau? Wenn du ihn jetzt schon zu Haus behaltst, so macht er dir doch nur Dummheiten und Verdruß. Zu tun hat er ja nichts; da kann er ein schöner Lümmel werden! Laß ihn also in Gottes Namen ein paar Schulen studieren — er braucht deswegen noch nicht Bischof zu werden. In ein paar Jährlein kannst dich ja wieder besinnen.' Diese Worte schlugen ein. „Schau, schau, Euphrosine,' sagte der Wirt, als er nach Hause kam, zu der Wirtin von Langkampfen, „jetzt geht dir der Wunsch auch wieder naus! Der Bue muß

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[1925]
¬Die¬ schönsten Erzählungen.- (Langens Auswahbände ; 22)
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Seite 173 von 291
Autor: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Ort: München
Verlag: Langen
Umfang: 280 S.. - 1. - 5. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 61.715
Intern-ID: 93461
er sich jeweils, wenn er mit einem jener tüchtigen und wohlhabenden Wirte, die ja der Stolz des tiroli schen Bauernstandes sind, zusammenkommen und mit ihm über landliches Dichten und Trachten plaudern konnte. Ein solcher Wirt war aber gerade der Virgil Weiten moser von Langkampfen. Damals also, beim Ledererbräu zu Rattenberg fing dieser selber in munterer Stimmung an, was doch die Weiber mitunter für Einfälle hätten! Die sein ige wolle jetzt den Buben gar studieren lassen, damit er ein Bi schof

werden könnte. Sei das nicht zum Lachen? Der Landrichter von Klebelsberg aber, der den Wirt, wie schon angedeutet, von Jugend auf kannte und sein volles Ver krauen genoß, dieser zeigte sich dem Wunsche der Mutter gleichwohl nicht so abhold. „Nun,' sagte er, „lieber Freund! in dem Stück mocht' ich's fast mit deiner Wirtin halten. Für was hast du denn dein Geld, wenn du den Buben nicht etwas lernen laßt? Was schadet's ihm denn, wenn er einmal einen ordentlichen Brief schreiben kann und etwas lesen über Viehzucht

und Ackerbau? Wenn du ihn jetzt schon zu Haus behältst, so macht er dir doch nur Dummheiten und Verdruß. Zu tun hat er ja nichts; da kann er ein schöner Lümmel werden! Laß ihn also in Gottes Namen ein paar Schulen studieren — er braucht deswegen noch nicht Bischof zu werden. In ein paar Iàhrlein kannst dich ja wieder besinnen.' Diese Worte schlugen ein. „Schau, schau, Euphro- syne,' sagte der Wirt, als er nach Hause kam, zu der Wirtin von Langkampfen, „jetzt geht dir der Wunsch auch wieder naus! Der Bue

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[1925]
¬Die¬ schönsten Erzählungen.- (Langens Auswahbände ; 22)
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Seite 188 von 291
Autor: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Ort: München
Verlag: Langen
Umfang: 280 S.. - 1. - 5. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 61.715
Intern-ID: 93461
Sommergasi? so gerne nach Langkampfen, wo sie der Avrian mit feiner Aufmerksamkeit bewirtete und in jeder Weise zu ehren suchte. Dort saßen sie in der Garten laube an schönen Abenden oft bis der Mond aufging und ergötzten sich an heitern Reden und Gegenreden. Die jugendlichen Schönen ließ der junge Wirt nie scheiden, ohne ihnen ein Sträußchen zu überreichen, das er selbst gebunden hatte. Mitunter entfiel ihm auch ein geist reicher Aphorismus, der gerade bei den Damen Glück machte

, und als sie, was bald geschah, auch der Frau Landrichterin zugetragen worden, sagte diese beifällig: „Sehr schön ausgedrückt! er hat fast allen Geist mit hereingenommen!' So lebte denn unser Florian wahrhaftig in Floribus, in der Blüte seiner Jahre dahin, und das Glück schien ihm hold auf allen Seiten. Einmal nahm seine Wirt schaft in Haus und Feld einen Forkgang, wie er ihn nicht besser wünschen konnte, und dann erreichte er selbst, wenn dies auch ein Glück ist, allmählich eine Berühmt heit, welche wenigstens

zwischen Rattenberg und Rosen heim ihresgleichen suchte. Seine persönlichen Beziehungen erweiterten sich mit jedem Jahre und wurden mit jedem Jahre bedeutender. Deswegen namentlich erzählten sich die Bauern ganz unerhörte Geschichten über den Wirt von Langkampfen. Alles laufe ihm zu, die vornehmsten Herren aus der Stadt, die Jungen und die Alten, die Jäger, die Maler und die Zitherspieler; mit allen wisse er umzugehen. Dann sei er auch ein Duzbruder zu vielen, ja zu den meisten dieser hochverehrten Gäste

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