¬Die¬ schönsten Erzählungen.- (Langens Auswahbände ; 22)
, daß sie in den Garten gehen und dort etliche Stunden verweilen konnte. Auf geselligen Umgang ließ sie sich jedoch noch gar nicht ein. Sie bat wiederholt und dringend, doch alle ihre jungen Freundinnen aus den nächsten Bauernhöfen, die so gerne gekommen wären, von ihr fern zu halten; „Mannsbilder' wollte sie noch weniger sehen. Mit ihren Geschwistern war sie sanft und gut, sprach aber auch mit ihnen nur, was eben nötig war. Da gegen schien ihre Dankbarkeit für die Mutter täglich zu zunehmen, und wenn sie dem alten
Vater begegnete, so gab sie ihm immer eine Patschhand und fragte freund lich, wie es ihm gehe. Dieser setzte sich auch manchmal zu ihr in den Garten, und dort sprachen sie von den Äpfeln und den Birnen, die damals wuchsen, von dem Türken und dem befürchteten Futtermangel, aber niemals von dem Florian. Die Geschäfte, die ihr sonst als Schenkin in der Herrenstube obgelegen, hatte indessen die Marie, ihre Schwester, übernommen, welche damals ins zwanzigste Jahr ging lind in jene höhere Stellung