105 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1887
Zur Ethnologie der deutschen Alpen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/EDA/EDA_76_object_3916093.png
Seite 76 von 105
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Salzburg
Verlag: Kerber
Umfang: 97 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien ; s.Ortsname
Signatur: II 102.698
Intern-ID: 218446
Ein neuer Gelehrter. alten romanischen Ortsnamen um Salzburg unterworfen habe, obwohl dasselbe gar nicht klappe, da es von einer weitaus jüngeren Nomenclatur abstrahirt sei. Bon allen Über raschungen, die der junge Gelehrte so unermüdlich ausgestreut, scheint dieser Satz unbestreitbar die Perle Zu sein. Die tirolischen Namen viel jünger!? Bekanntlich haben die Römer das alte Räüen und das anliegende Noricum im Jahre fünfzehn vor Christi Geburt erobert. Da sie von der Mittagsseite anrückten

, so erreichten sie die Etsch, den Eisack und die Drau wohl früher als die Salzach und daher kam auch die Romamsirung um Juvavum später Zum vollen Durchbruch als in den südlichen Alpen. Uebrigens lag es den Eroberern ferne, damals zum Besten der modernen Linguisten verschiedene Dialecte einzuführen; es gab in Rätien und in Noricum nur Eine romanische Sprache, eine und dieselbe. Die Römer dachten damals nicht daran, ein Erzstift Salzburg Zu gründen, so wenig als eine gefürstete Grafschaft Tirol

und die bedauerliche Eifersüchtelei, die sich im Laufe der Jahrhunderte eingenistet, darf man gewiß nicht schon in jene Zeiten verlegen. Daß die Römer ferner getrachtet hätten, in Tirol eine weitaus jüngere Nomenclatur zu stiften, als um Salzburg, dies ist ein Einfall, der bei einem „Gelehrten' gar nicht erklärt werden kann. Die drei Länder Tirol, Graubünden und Vorarlberg sind aber die hohe Schule für alle Deutung rätoromanischer Namen und von diesen Ländern geht in diesem Fache alles Licht aus. Wenn Herr Theodor

1