siitnmung der Stadtbewohner und setzte deshalb seine Reise bald wieder fort. Unterdessen war in Meran eine förmliche Ver folgung des seinem Bischöfe treu gebliebenen Welt- und Ordensklerus ausgebrochen. Die Sache kam nämlich so. Der' Generalcommissär der bayerischen Regierung forderte den Bischof von Chur auf, seinen Diöcesan- antheil in Tirol an den Bischof von Augsburg abzu treten. Der Fürstbischof von Chur verweigerte dies in entschiedener Weise und benachrichtigte hierüber feinen Clerus
in Tirol, der ganz auf Seite des Bischofs war. Die Regierung wandte nun gegen die renitenten Geist lichen, die immer fester und treuer an ihrem Bischöfe hielten, Gewalt an und sandte den Spezialcommissär Johann Theodor v. Hofstetten, einen sehr leidenschaft lichen und unbesonnenen Beamten nach Meran, um den Klerus für die Regierung zu gewinnen. Am 25. Dez. 1807 be schied nun Hofstetten die Priester, 23 an Zahl, unter Führung ihres Vicars Patscheider zu sich und suchte dieselben unter Drohungen
und Schmeicheleien auf die Seite der Regierung zu bringen, was ihm aber ganz mißlang. In welch' roher Weise er mit den an wesenden Geistlichen verfuhr, beweist unter anderem, baß er dieselben in seinen Ansprachen sehr häufig „Schurken' nannte. Nach all' den vergeblichen Ab mühungen wurden die renitenten Geistlichen nach ver schiedenen Gegenden deportirt, so der Cooperator Carli nach Bozen. Unterdessen kehrte der König von Bayern aus Italien zurück und nahm Ende Jänner 1808 in Bozen sein Absteigquartier