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Anmerkungen: In Fraktur<br />Dulon, Rudolph: Vom Kampf um Völkerfreiheit : ein Lesebuch für's deutsche Volk / von Rudolph Dulon. - 4. Aufl.. - 1849 - In: Oesterreichische Vor- und Rückschritte ; XVIII, 196 S. - Sign.: 1.287

M zwar nicht etwa Nur in den Beschränkungen, weiche sie Hm deuffcheyr Volk'aufbürdet, sondern «ch in den Rechten, weiche sie einräumt. Kraft der BundMMe aber, weiche der Kaiser von' Oesterreich feierlich mit unterzeichne hat, haben die Oesterreichs ein geWli- ches Recht, wenigstens dieselbe Freiheit^ der Presse' zu verlang« »ie ^ die übrigen Mitglieder des deutschen Bundes;^oder besser, wetiigstenS gegen eine^ noch Wimmere ' UnMheit alS gegm die allgemein deutsche zu protestiren

. - Wie soll den Oesterreichern die Bun desakte, die doch, wie gesagt, der Kaiser von Oester reich uMeMichnet hat, heilig ftin, wenn sie gegen in ihren höchsten und wichtigsten Bestimmungen in Oesterreich so gänzlich mit Mßen getreten wird? Zu «WKchà'Miàn hat der österreichische BundMtagS- gesandte'M Franffurt feierlich eMärt, der Bund' sei eine höchst weise und v«chmngSw«di'W, «ne'unver letzliche und für ewige Zeiten 'gestiftete Vereinigung Mer dmtschen Staaten zu einem großen geistigen und politischen Ganzen

. Und ungeachtet dieser offiziell« Gr- Wrvngen wird die Bundksakte gerade i» Oestenmch so -gnt wie gar nicht geachtet? Wie will Oesterreich diese Uidbmchigkeit vor den^ eigmm BAkern und vor d« Welt enWuldigen, wie will, wie kann es M Haupt des Nvndes kmftig auf Erstllung der BundBpflichtm dringen, da es selber fast alle diese Pflichte?, rück sichtslos verletzt, M'geradezu gsr nicht mmkmm? Wie sMn die^ deutschen Nvà Znwaum zu de«! B«d bàm«en; wie sài sie glauben, «aß «an Ham G oft vMziM^Mbvngsvoll vvWMiA daß die-

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Geschichte

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1847

Seite 307 von 540

W4 Daß Gras Leo Thun, der bekanntermaßen durch Abstammung, Geburt, Wohnort und Bildung völlig deutsch ist, sich an die Spitze der Czechen stellte oder vielmehr stellen ließ, darüber will ich mit ihm nicht rechten. Auch um den Ruhm beneide ich ihn nicht, daß er geraume Zeit hindurch selbst in der deutschen Presse, die das czechische Streben eben auch lediglich als Opposition gegen Oesterreich begünstigte, der edle Czeche genannt wurde. Das individuelle Recht, sich freiwillig einer fremden

in entgegengesetzter Richtung nachahmt. Leo Thun gehört vorzüglich unter diejenigen, die mit deut schen Worten Verkündigt, Böhmen sei ein slavisches Land, die Mehrzahl der Deutschen daselbst bestände ») Ein sehr bekannter Gpmnasialprofessor i^Prag. der obendrein deutscher Schrifkßcüer ist, katcchisirt seine Schüler sffenMch so : »Wer waren die ersten Bewohner Böhmens? — Die Czechm. — Wer ist später cingedrmWn und hat sich Mich den Juden eingenistet? — Die Deutschen. — Wer Muß also 'wieder aus Czechien hinaus

getrieben werden ? Die Deutschen.

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Geschichte

Jahr:

1847

Seite 470 von 540

W7 ob es der Reichsversammlung gelingen Werde, sich das volle Vertrauen des deutschen Volkes wieder zu erwerben, ob Gagern mit derselben Energie für die Souverainetät der Reichsversammlung einstehen werde, mit der einst Schmerling sur die Niederdrückung des Volksgeistes gewirkt hat, ob Deutschland groß und mächtig sein könne, wenn Oesterreich vom Bundesstaate getrennt ist und Bayerns , Hannovers, Sachsens Re gierung mit entschiedenem Widerwillen ein preußisches Kaiserthum trägt, — wir sehen

die jetzigen Fürsten an und können uns von der Ueberzeugung nicht los reißen: erst die Republik 'wird Deutschlands Einheit, Macht und Größe sichern. Die jetzigen deutschen Für sten haben absolut-monarchische Ideen mir der Mutter milch eingesogen. Unter dein Wahne der absoluten Machtvollkommenheit sind sie groß geworden. Der Dünkel „von Gottes Gnaden' hat jeden Zoll an ih nen vergiftet. Die jetzigen deutschen Fürsten von den Thronen Zu entfernen, ist nicht schwer — nur des entschiedenen Möllens

der deutschen Völker und eines abermaligen MarZsturnles bedarf es; — sie umzuwan deln in demokratische Könige — scheint unmöglich! Unwürdig der ererbten Macht scheint ihnen die Stel lung der demokratischen Könige. Sie schämen sich vor ihren stolzen Ahnen einer denlokratischm Krone. Sie schämen sich! Wenn sie dahmschreiten durch den Ah nensaal, so beleben sich die Bilder, und blicken als drohende Gespenster verachtend herab auf die demokra tischen Enkel. Daß diese drohenden Gespenster

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Geschichte

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1847

Seite 294 von 540

deutschm RegmteUhaus des deutschen Kaiserthums Oesterreich verlange ich, daß es keine fremde Natio nalität auf Kosten der Deutschen begünstige, und von einer klugen auswärtigen Politik verlange ich ferner, daß sie nicht durch solche sckon an und für sich un rühmliche und schädliche Begünstigung noch obendrein dem gefährlichen Feind in die Hände arbeite. Man will die gerügte Regierungsmaßregel dadurch entschuldigen, daß sie nur gemacht worden, um die madjarischen Schreier zu beruhigen

sehr viel auf sich,, weil sie den deutschen Namen beschimpft, den Uebermuth der Madjaren steigert und dem russischen Dämon die Thore öffnet. In Betreff der slavischen Nationalität ist die Stellung Oesterreichs in der That äußerst schwierig. Nahe an die Hälfte der Bevölkerung ist slavisch, oder glaubt wenigstens alter Erinnerungen wegen slavisch zu sein, es sein zu müssen. Auf dieses Berhältniß wurde schön oft der Schluß gebaut, Oesterreich müße seine deutsche Stellung der slavischen unterordnen, es muffe ein Slavenreich darstellen

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Geschichte

Jahr:

1847

Seite 79 von 540

M grMdet. Und nicht àa Uos in Ungarn g«ieA« die Slaven und Madjaren mehr Freiheit als die Deutschen, sondern selbst in Böhmen. Wied^erholt n- Närm «ir, daß eS uns nicht im femstm beikomM^, die Glaven «d Madjaren Mmgn behandck schm zu wollen ^ als die Dmtschm. Wir Anlangen die ko»«»e Gleichheit, ^und zwar gleiche Fnihà Ha- ß« wir die, dann darf dem deutschen Geist vor de» Ka«pf mit dm fremden Nationalitaten nicht bangen. Die Petition der Schriftsteller hatte affo M «SdMMcher Bemsung

auf das kaiftMch österreichisch «it smktionirtk Bundesrecht verlangen sollen, daß Oesterreich in Em^rangeiegenheiten^ dem utrigm Deutschland vsNg gleichgesteM werde. Dies ist daS aàchst dnng«de Bedürfniß der OestenMcher» Auf de« Felde dev Mge«e'men Politik mögm u«d soàn sie «it dm übrigen Deutschen nach völliger PrHfrei- hnt àgw; GeziM^ für Oesterrnch aber müssen ße àstvellen nur^ gegm die Beschränkung pwteMren, H« ihnm im Widerspruch mit der Bundààe außer- kW wird. WWW Gleichstellung der Oesterrncher

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Geschichte

Jahr:

1847

Seite 255 von 540

Theilnahme kund gab. Der. Senat und Magistrat der königlichen - Stadt und des Distriktes Kronstadt im siebenbürger Sachsenlande sandten dem in peinlicher Untersuchung schwebenden Schriftsteller eine Dank adresse, die ein höchst erfreuliches Zeugniß giebt für die männliche Tüchtigkeit- und Freimüthigkeit jener weit entfernten deutschen Bruder.' Wir werden dieses Aktenstücks welches in der deutschen Allgemeinen Zei tung abgedruckt war und den übrigen Deutschen in den, ungarischen Ländern gar

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Geschichte

Jahr:

1847

Seite 317 von 540

und auch Dalmatien in ihrer italienischen .Wesenheit unangefochten läßt, ist ganz recht und vernünftig; bitter getadelt aber muß es werden, daß man im deutschen Küstenlande den deutschen Charakter wegwirft und ^ das Welschthum hätschelt, daß man im Welschtirol die deutschen Ge- .meinden gegen-Recht und Klugheit gänzlicher Verwel- schung preis già — . Die Betrachtung der großen nationalen Schwie rigkeiten Oesterreichs reißt in und außer Oesterreich viele zur Verzweiflung an der Zukunft des Kaiser staates

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Geschichte

Jahr:

1847

Seite 74 von 540

Petition hätte sich ferner auS- drüMch auf die Bundesakte bàfen Dài. Man spvM nicht Ger dieses BerlaiWen- Es ist dringend «O«Wdig, daß endlich einmal Aar entschieden werde, ob Oesterreich wiMch oder nur zum Scheiki zum d«tsch« Vund gMW; und es ist Pflicht jedes Deut sch«, jà GMGmheit zu benutzen, die zu dieser noth- WMvigen Mtscheidung Dhrm kann. Gehört Oester reich »iMich zu« deutschen Bund, - so muß fur die Wftmmà «ch die d«W? VvndeGakte geltm, «d

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Geschichte

Jahr:

1847

Seite 62 von 540

G A W reich nirdendS g«a»»t «ekden soVten, amtlich wider leg« zu lassen, »ie dies bei dem noch immer geheim- nißvoll gebliebenen Bzìchelchen: ..Oesterreich 'und seine Zuànst^' bei den Wiener Briefen,' bei Schuftika's »deutschen Myrten «nes Oestcrreichers,' bei Wies- UM: ,MtWM-politiMer Arithmetik' der FW'war. Dadurch werden Mi« alle, denen die in Rede stehenden Hcknftm vielleicht neck ««bekam» geblieben waren, dar aus anDe^ksam gnnacht, und durch 'den leidenschaft- nicht Tsn, in wekckmn

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Geschichte

Jahr:

1847

Seite 127 von 540

ist, gegen, diese freie, offene natürliche Gennanisirung wMd« sich weder die, Madjaren noch die Slam» Waubm, wie sie es gkgen die Verdeutschung geth« und thun, die.Hnm gewaltsam od» durch Unwürdige Ast aus- MdmngM wWd« soll. Bon'de« fteien Anschtuß « deuMes Geistes^ leben hängt es noch hmtzutag ab, ob Oesterreich ein deutsches Reich UM« und sein« dczitschgeMich,- lichm gemäß wirken soll und wirken kam. Dennoch mOtzt man sich in Oesterreich ub« de« Dvrschlag dieses- Anschlusses. Tie österreichischen Gewalthaber

furchten die Freiheit des deutschen Um- ^ vttfiMAànS arger als die russische àechtschast. Me Erfahmng nützt nichts gegen, diesen Wahn^ OMerreich sieht^ daß doch in allen demschen Staaten ««Wacht« dM frà, Buvsch«lltben4 und. der Mr, fteih«t,HMchauK kà. Mangel «1'tttile« Pwiefforen, zahmen Bea«« und gedankenlosen Philistern ist. SMst, dgS,.HoàS«ische Baiern ist mit dmi dnitschm - Wss«schastMch« in Nerbindnng geblieben und geht

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Jahr:

1847

Seite 245 von 540

Sedlmtzki -gesagt Haben: „Dort lesen sich die Leute zu Verbrechern.^ — In diesem Wort liegt eine Wahrheit., ' Aus der passiven politischen Tätig keit des Vereins ist gewiß bei manchen semer Mit glieder'eine aktive Theilnà'yme wWigstens^am litera risch politischen Leben der Gegenwart ' entstanden. Diese Thätigkeit ist nun für den Oesterreicher aller dings ein Verbrechen; aber nur ein Verbrechen gegen à Censursystem,' welches Oesterreich zum 'deutschen China machen will, gegen ein diplomatisches Regie

- nmgssystem, ' welches den Namen Oesterreichs zum Gegenstand der' Verachtung aller Welt, Welches De- ' sterreich unmittelbar .neben Rußland zum ' Schreckbild aller nach.Hreiheit ringenden Völker macht, eines Systems, welches Oesterreich und das Haus Oester-' reich HM Untergang zuführt. ' Gegen' dieses System hat allerdings. seit 1841 mancher 'Oesterreicher ein ' Nerbvechm begangen, aber auf dieser Verbrecherische», kmOahn 'haben 'wir .einen großen glorreichen kaiser lichen Vorgänger au Joseph

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Jahr:

1847

Seite 260 von 540

Allgemeine Zeitung. aufgenommen wurde, wieder über unfre poli tischen und socialen Zustände dem deutschen Volke, ja dem ganzen gebildeten Europa einen richtigern Ueber- blick verschaffte; Sie waren es., der endlich in der Erwiderung auf Lukeàs's sckarfe, unser Volk herab setzende und verdächtigende Entgegnung in Rro. 357 b. A. Z. v. I. mit gewandter Feder sich dieftß unsers hart angegriffenen Volkes annahm, mit Achtung unsrer auf wahrhaft freisinnigen Grundlagen beruhenden Ver fassung erwähnte

und mit feurigen Worten das ferne Mutterland zur thätigen Theilnahme 'an ' dem Geschick seiner deutschen Sohne in Siebenbürgen aufrief. ' Im ' Einklang mit den Wünschen des ' hiesigen äußer» Rothes entledigt sich denn dieser Magistrat nur einer àn so angenehmen als heiligen Pflicht, wenn er' im Namen des - hiesigen gesammlen Publi kums, als eines Theiles der sächsischen Ration seinen ^ tiefgefühlten Dank Euer Wohlgeboren fir diesen schö-

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Geschichte

Jahr:

1847

Seite 77 von 540

dà ttngW Deutschen? und 'will die östeneichtzche Regàng wiMich durch ihre streng« EensuMsGe ein solches BeM«D»ungsurth«l^ über ihre Bàtter spre chen? Sie ^V«e./dadurch «ahrlich in Mderspmch «it ^der GeHichte, in^Widerspruch «à.fich Dber; fie würde dadurch nicht die Bött'er, sond«»^ sich seMcr -vàam«en. Ware die -größere GedankenMiheit mir i« prv- test«tischen DeutschlazG, ^ind Oesteneich wenigstens nicht 'strenger als die übrigen kMhslischen ReWenm- des BuZldM^ sy könnte »an diesen Mstand

We- «igstenS Hegreiftn. Aber Was soll der Oesterreicher d«ken ^ und Wien, wenn er ficht, daß selbst in Laien à zchn»à fteie«' Weistesthàtigkeir gestattet ist^ att à^Oesteneich! Ist Baiem nicht ebenso, ja »och »ehr rvmWkacholisch Oesterreich? sind die Vaiera mV die deutschen Oesterreicher der Stammiàder nicht recht «Amtlich eineS WeischeS und eines Bintes>MO herrscht « Barem nicht a.uch Ruhe, Ordnunfl, Gehers«»^ Wd treue AnhangZichkeit an das RegeiUe»hauG? Und Hennoch haben die Baiern eine viel «Mden Emsur

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Geschichte

Jahr:

1847

Seite 80 von 540

M wàftige Wahrheit fti und sich als solche thatkraftig enveise. Mfv Vowerhqud wenigstens keine streiigerc als die bundesfl^tzliche Censuri Dies ist der Wunsch'und daS VM»rrst«ß Oesterreichs. Solang uns dick geistigeMeich- stellung mit den deutschen Vrlàdern fehlte sind wir po litisch und meralisch verpflichtet und gezwungen, die Meiere zu uàweten/ Die Beobachtung der jetzige!« EmMrgesetze ist nicht nur Unnwgli'ck, sondern es wäre fur Oesterreich das größte llugluck, Venn diese Ge- ßktze

mußte, um Schiller zu bleiben^, zu werden; so'muß jeder OtsterreiOer, dem Gott einen Fnukeu wahreit Genies gegeben, deik Zwang der österreichischen Een- furgesexe hre»Oen. All die deutschen .Klassiker, die jetzt den Gwlz des deutDen Nanrens ausmachen und von alle» MUern bevniiderr werdeik^ hätten, »raren ne Oetterrcich't? gevese»^- eutweder fiieheii, oder mit de» Aàeik kàmvfett! »nd 'so veMmmern mnffen, wie viele geniale Oesterrnà wirklich verkiimmerr sind und Ms, jeßt vor zinserii Ange» verkümmern

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Geschichte

Jahr:

1847

Seite 309 von 540

ter leib auß so völlig deutsch, Md schwärmte schon in frühester Jugend für deutsche Größe, ich hatte auf dem Gymnasium meiner deutschen Vaterstadt BudweiH so viele Raufereien mit den „Böhmaken', wie wir die slavischen Mitschüler nannten, mitgemacht, daß ich nun förmlich in Much gerieth, als ich hören mußte, mein liebes Budweis sei eine slavische Stadt, und namentlich ich müßte eiligst ein Czeche' werden, weil mein Name auf -, ka ' auslautet. In dieser Stimmung schrieb ich damals, und ick

) bereue es nicht, daß ich manches übertrieben. Es war nochwendig, um die Deutschen zu wecken. Und das gelang; es erhoben sich nicht nur kräftige deutsche Stimmen aus Böhmen, sondern auch das übrige Deutschland hörte auf, den Deutscheuhaß der Czechen zn preisen. Der edle Czeche, Graf Leo Thun, purzelte plötzlich von seiner Höhe herab und mußte aus allen Theilen Deutsch lands den bittern Vorwurf hören, ein urdeutscher Graf lasse sich als Werkzeug der Czcchömanen benützen. Ich wurde zuerst

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Jahr:

1847

Seite 236 von 540

todt, und als er nach langem Marren endlich eine fire Anstellung erhielt, War man geneigt zu glaubeil, nun werde er schweigen oder ganz zahm schreiben. Da trat er plötzlich mit dem «deutschen Krieger' ans. Die AüMhmng dieses Stnàv e in es österreichischen Beamten und die Aufnahme desselben vom Publikum war für Oesterreich ein politisches Ereigmp, und was für Oesterreich ein vorwärts bringendes Ereigniß ist, foltern auch vom übrigen Deutschland freudiger und freundlicher begrüßt

werden, als es bei diesem'echten deutschen Krieg er der Fall war. — Die Aufführung dieses Lustspiels verdanken wir dem Freisinn des Gm- - fen Kolowrat, der sich auch für Prutz entscheidend ver wendet hatte. Man erzählt, Kolowrat habe Bauern feld zu sich geladen und ihn aufgefordert, sich doch nicht von der Bühne zurückzuziehen. Bauernfeld er klärte offen, daß unter dem herrschenden Censurzwang jeder ehrliche Mann verstummen unisse ; daß er ein Stück fertig habe, aber nicht daran denken könne , es durch die Censnr zu bringen

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Geschichte

Jahr:

1847

Seite 76 von 540

; de»i beson- dem Schaden aber. deti sich Oesterreich dadurch zu- Mgt, «uFen wir naher betrachten. Zunächst und vorzüglich dadurch, daß Oesterreich seine zu« deutschen Bund gerechneten Völker ein« neck weit strengem M dem allgemein deutschen Gei stesdruck untenvi'rst, verletzt es. sich recht eigeiitlich im^ wichtigsten LebensnerV des politischen ?ebenS, iiR der Ehre, im »Ehrgefühl seiner Völker. Die deuMen OMerreiche? «uW, M bitter schmerzlich empfindeih daß sie nicht ein«al der allgemeinen

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Geschichte

Jahr:

1847

Seite 132 von 540

bundMgefttzlich und vOerreichiD-prasidtalisch be wachte Devffchland dm» Oesterreicher als verbotenes A«si»d erM«nen zu lassen. Sc. Maiestat, unser jetzt regierende Kaiser Ferdinand, hat in seinem Mo ne» Schreiten an die verunglückte Stadt Hambnrg ausdruMch von dem gemeinsamen deutschen Bat er land gesprochen; alleili der osterràische Stu- dmt, also die zur Bildung »znd zzzm politische?« Leben berufe« österreichische Jugend darf in diesem kaiser lich 'sogmannteN' gemein^men Baterland tticht nur kei

- »« auch nsck so berühmten Professor hören, 'sondern darf das g«emsamc deutsche Vaterland iiberkaum gar nicht, nickst kinmal in On Ferien bchlchen! Wie w«ig man gesonnen ist, kierin eine Besse- nmg àtreMi zu lassen, ist dadurch traurig klar be wiese«, daß man im Innern Desterreichs, des deut sch« YOerreich», 'sogar der deutschen Sprache feindlich entgegenwirkt. Es war nämlich vor kvHnn ein neun Oàllplan fnr die Kvmnasi«k fertig . »»d dann wurde vozi Vernnnstigeu Mannern daraiis ^

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Geschichte

Jahr:

1847

Seite 316 von 540

WS Polen sind ein großes geschlossenes Volk, sie haben einen selbständigen Weltberuf. Ob sie ihn erfüllen werden, mag in Frage stehen, aber sie haben ihn, haben ihn im Interesse Deutschlands und Europas. Sie sind ferner widerrechtlich gewaltsam mit unter deutsche Hoheit gebracht worden; was bei den Czechen durchaus nicht der Fall ist. Diese sind freiwillig auf deutsches Gebiet eingewandert, haben sich freiwillig dem deutschen Staatsorganismus einverleibt

Anfang, ihr Verlust würde Oesterreichs Ende sein. Durch welche Mittel ich diese deutsche Stellung des Kaiserstaates behauptet und verherrlicht sehen will, das weiß man; mein Patriotismus ist nicht servil. Ganz außer der deutschen Stellung Oesterreichs liegt wie Galizien so auch das lombardisch Venetiam- sche Königreich. Die Italiener können und sollen zwar politische Freunde Deutschlands werden, nie aber werden sie deutsche Bundesgenossen Deutschlands in

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Geschichte

Jahr:

1847

Seite 293 von 540

ständen wäre es in der That schon ein Wunder zu nennen, wenn sich diese kleine madjarische Nationalitat zwischen der großen slavischen und deutschen auch nur erhalten würde; daß sie aber darauf ausgeht, diese beiden Rationalitäten aus Ungarn zu verdrängen und ihre daselbst vorhandenen Elemente zu unterdrücken, dies mnß man ein - tollkühnes, wahnwitziges Unter nehmen nennen. - ^ - Dieses Unternehmen aber wurde und wird durch die Nachgiebigkeit der Regierung unterstützt. Wahrend die ungarischen

Bestrebungen sast in jeder andern Hinsicht aus Widerstand von Seite der Regierung stoßen, hat diese gerade in der Sprachfrage der ungerechten Herrschsucht der Madjaren nachgegeben und dadurch nicht nur ihren deutschen Charakter Ver läugnet, sondern auch einen verhängnißvollen politischen Fehler begangen. Das Kmserthnm Oesterreich kann als solches nur deutsch sein, jede andere Richtung ist - Abweichung vom historischen Ursprung und Verlust des einzig möglichen Zieles und Zweckes. Oesterreich hat ferner

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Jahr:

1847

Seite 291 von 540