¬Die¬ Stiftskirche des hl. Laurentius zu Wilten in Vergangenheit und Gegenwart : Festschrift zum 800jährigen Jubiläum des Prämonstratenserordens
(Äbt) des Stiftes (f 6. Mai 1142) und Äbt Wernher (f 17. Mai 1331) waren im Rufe der Heiligkeit aus diesem Leben geschieden und genossen bei Klerus und Volk allzeit die Ehren von Seligen. Das Grab Marchwards, das sich bei der Tür befand, die von der Stiftskirche in die St. Johanneskapelle führte, wurde vom Volke viel besucht und verehrt, da auf Änrufung der Fürbitte des Seligen und Berührung der Gebeine öfters die leibliche Gesundheit erlangt wurde. In dem genannten Jahre wurden nun die Gebeine
Marchwards aus dem alten Mausoleum, wo sie 497 Jahre geruht hatten, erhoben und mit den Gebeinen des Äbtes Wernher, die in der oben erwähnten Kapitelkapelle verehrt wurden, in der Crypta des heiligen Kreuzes beigesetzt. Seit dem Neubau der Stiftskirche, der im Folgenden behandelt wird, ruhen March wards und Wernhers Reliquien in einem einfachen Reliquien schrein hinter dem Hochaltar. Das in kurzen Umrissen geschilderte, ungemein malerische Bild der alten Klosteranlage mit der uralten, von Kapellen
umgebenen Kirche ändert sich nun mit einem Schlag. Das Jahr 1644 zerstört gewaltsam das alte Bild und macht einem neuen Platz. III. Einsturz der alten Stiftskirche (1644) und deren Neubau (1651—1664). Der alte, aus der romanischen Bauperiode stammende, aber gotisierte Glockenturm, gekrönt mit der zum Bilde der seligsten Jungfrau auf der Spitze des gegenüberliegenden Pfarrturms hinübergrüßenden Figur des Erzengels Gabriel, ® 7 ) Vergi. Mori Wilt, am Schluß.