¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
134 HI- Die Gründung der .Jenbacher Gesellschaft, 3. Marx 1565. Ünd wenn am 21. Juni 1558 die Regierung an Hof berichtet 6 , «dz es ain grosse vnd vnuerraeidliche nottiirfft gewest, dz sich Ewer Mt. in disen harmdl eingelassen vnd gesetzt», weil sonst der Betrieb eingestellt worden wäre, so ist diese Behauptung, so oit sie auch wiederkehrt, eine glatte Verdrehung der Wahrheit. Denn die anderen Gewerken hatten seinerzeit sofort, als die Verhandlungen ruchbar wurden, ver sucht, die Herwartsehen
Teüer an sich zu bringen, so wenig sie selbst Lust zum Weiterbauen hatten, — einzig um das Eindringen des Fürsten in ihre Reihen zu verhindern. Und am 4. November 1571 berichtet die Regierung selbst dem Erzherzog, daß die Gewerken damals «nit wo! zefriden gewest, sonnder vbl darauf gesechen, wie sy dann auch gegen den Herwarten vmb sollicher verkauffung willen etwas feindt- schafft getragen» 7 . Wenn also einerseits die Gewerken trotz ihres „Trachtens vom Berg' bereit
gewesen waren, sich auch noch die Herwartschen Kuxe auf den Hals zu laden, so müssen sie gewichtige Gründe dafür gehabt haben. Und nicht minder triftige werden für die Regierung bestanden haben; denn auf einen besonderen Gewinn wird sie sich bei dem damaligen Stand der Bergwerke doch wöhl keine Hoffnung gemacht haben, und der Kaufpreis war in Anbetracht dessen ein ziemlich hoher; mußte sie doch schon kurz nach dem Abschluß des Kaufes eingestehen, daß ihr die Aufbringung desselben und überhaupt der Verlag für das Unter nehmen die größten