¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
V. Von Katzbecks Ausscheiden bis zu Truefers Faktmat. 1578—1620. 259 aussiebten in Frage standen, für ein großes Geschäftshaus mit dem Tin- erschütterten Kredit der Fugger kein entscheidendes Hindernis sein; ein Jakob Fugger hätte es sich eben verschafft. Auch die augenblickliche Flauheit auf dem Kupfermarkt konnte für einen weitblickenden Unter nehmer nicht maßgebend sein. Weit wichtiger ist die Frage, ob der Plan der Regierung wirklich geeignet war, den Fuggern eine Monopolstellung
im Kupferhandel in die Hände zu spielen. Die neue Welt zwar, die für die Edelmetalle bereits den wirtschaftlichen Schwerpunkt an sich zog, bildete für ein etwaiges europäisches Kupfermonopol noch keine nennens werte Gefährdung, ein solches aber mußte neben der alpenländischen Erzeugung zum mindesten noch die ungarische beherrschen, und gerade, diese hatte Pallet seit kurzem an sich gerissen. Nicht gegen ihn, wie die Regierung beabsichtigte, sondern einzig mit ihm war eine Vertrustung mit all
ihren weittragenden Möglichkeiten denkbar; einem Zusammen gehen mit ihm stand aber die tiefeingewuxzelte, zum Teil persönliche Gegnerschaft der Häuser Fugger und Paller ebenso im Wege wie das Bestreben der Regierung, die immer unerträglicheren Fesseln gerade dieses Mannes loszuwerden, — jenes Bestreben, dem ja der ganze Plan überhaupt sein Entstehen verdankte. Hierin lag zweifellos die Haupt schwierigkeit. Und doch kann ich das Gefühl nicht loswerden, daß diese wie alle übrigen dennoch zu überwinden gewesen wären