Scherers Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg : ein Lesebuch für die vaterländische Jugend und das Volk
Seite 375 von 415
Autor:
Scherer, Augustin ; Menghin, Alois [Bearb.] / vollständig umgearb. von Alois Menghin
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Wagner
Umfang:
VII, 392 S. : Kt.. - 5. Aufl.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
In Fraktur
Schlagwort:
g.Vorarlberg ; s.Geographie ; <br />g.Vorarlberg ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; s.Geographie
Signatur:
II 109.485 ; D 1.285 ; 1.285
Intern-ID:
184687
bei Spinges entspann, den nun die Innthaler Compa g nien allein ausfochten. Schon hatte ein Theil der Schützen und Land stürmer von Sellrain, Sonnenburg und Innsbruck infolge zu voreiligen Befehls des Feldwebels Schneider, ohne die andern ab zuwarten, angegriffen, als unter dem Zurufe: „Gott mit uns !' Wörndle mit seinen Leuten dem anrückenden Feinde entgegen stürzte. Ein lebhaftes Feuern begann. Mörderisch schössen die Tiroler drein. Doch nach einiger Zeit nahmen sie wahr, dass ihnen die Munition
auszugehen anfieng. Auch wurde das falsche Gerücht ausgesprengt, der Commandant sei ge fallen. Ein Theil der nachrückenden Landstürmer zog sich deshalb gegen das Valserjoch zurück. Da riss Wörndle einem Bauern den Streitkolben aus der Hand, befahl dem Trompeter, von mmm das Angriffszeichen zu geben, und auf das Losungs wort: Niederschlagen! Niederschlagen! stürzten sich alle auf die Feinde. Im Handgemenge blieben die Tiroler Sieger, und um 1 Uhr nachmittags wurde der Feind aus dem Walde in die Felder
von Spinges zurückgeworfen. Unterdessen rückten 2000 Franzosen bei Mühlbach aus ihrem verschanzten Lager, und der Sturm erhob sich von neuem. Die Tiroler fochten wie Löwen. Gar viele mussten ihr Leben lassen, jedoch die meisten erst, nachdem sie zahlreiche Feinde zu Boden gestreckt hatten. So lag z. B. der Leichnam des Georg Fagschlunger, genannt Priska, von Axams unter sieben von ihm erschlagenen Feinden. Am hitzigsten wurde beim Dorfe Spinges gefochten, wo eine Schar Bauern, abgleich schon