Tirol in Waffen : Kriegsberichte von der Tiroler Front
für unsere Krie ger ist. Suppenteller sind's, aber Suppe gibt's keine. Sardinen und un gelenk geschnittene, ungelenk gebratene Fleischstücke und wunderbar süf figen roten Tiroler Wein. Keine junge Hausfrau, die zum erstenmal Gäste empfängt, kann so verlegen strahlen wie der Oberleutnant, der uns bewirtet. Er vermag es nicht, einen Augenblick still zu fitzen, er bietet an, und ehe man sich bedient hat, rennt er um etwas anderes weg und ladet einem den Tel ler voll, wenn man schon nicht mehr
weiter kann. Und während das Zeigen und Erklären und Erzählen durcheinander wirbelt, fliegen die dümmsten Witze herum, und die erwachsenen Männer lachen, wie sie niemals als Schulbuben gelacht haben dürften. So ist der Tiroler Krieg. Überall herrscht Feiertagsstimmung. Es ist, als ob ein endloser Sonntag über dem Land läge. Und fragt man die Offiziere: Sehnt ihr euch heim? — dann stehen sie betroffen, als spräche man von versunkenen Dingen. Einer heroben ist Doktor der Philosophie, und einer ist Fabrikant. An Schrcibpulten