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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1865
¬Die¬ Glaubenseinheit in Tirol : eine Dorfgeschichte
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Seite 56 von 74
Autor: Schöpf, Johann Peter / Johann Schöpf
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 73 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 2.514
Intern-ID: 73831
ö6 sammenhang gebracht werde, dies war ihm Zu stark und dieS' wollte er sich verbitten. Deßwegen sagte er mit edler Entrüstung und bemerkbarem Ernst zum Baron: ^Herr Baroni der zitternde am Stabe schwan- Lende Lieutenant Damian in seinem herabgekommenen Zustande hat, «ill'S Gott,,' mit der MaubenSemheit nichts gemein. ES sagt mir nicht zu, daß dieser mein gegenwärtiger Zustand den Bedarf von Bezeichnungen an die Hand gebe, womit man so gern eine Sache schänden Möchte, die mir heilig

ist, und ich Will mir dieS hiemit allen Ernstes verbittet Haben. ' ^Ich^aber' — entgegnete der Baron . werde ^ mich nicht hindern lassen, in Betreff eben dieser Sache meinem Witze' jede Weide zu gestatten, die Ihm zusagt, -und wären es auch Ihre abgemagerten Wangen^ oder schlotternden Beine.' „Herr Baron — sagte Damian in steigender Aufregung — „ich erwarte von Ihnen auf daS Be- stimmteste, daß Sie aufhören, in meiner Gegenwart eins - Angelegenheit zu verunglimpfen, von der Sie nichts verstehen und wissen, daß sie mir theuer

ist!' .Und wenn ich daS nicht thue' — erwiederte -der Baron — „und wenn ich nochmals.erkläre, in Ihnen und namentlich in Ihren abgezehrten Beinen den schönsten Bürgen für meine süßeste Hoffnung freudigst zu erblicken — waS dann, Jungfer Glau be nseinh ei t, was dann?'' — ' '

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1865
¬Die¬ Glaubenseinheit in Tirol : eine Dorfgeschichte
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/73831/73831_53_object_4640155.png
Seite 53 von 74
Autor: Schöpf, Johann Peter / Johann Schöpf
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 73 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 2.514
Intern-ID: 73831
gegen denselben, wie man zu sagen pflegt, der ganze Mensch, wie er leibte und lebte war ihm zuwider, und daS war auch kein Wunder, da sie in Gesin nung und Charakter im diametralen Gegensatz zu einander standen. Der Vater des Baron war ein Freigeist vom reinsten Wasser gewesen; seine Mutter, in einem französischen Institute erzogen , hatte von Allem gehört, nur von der Religion nichts. Vater und Mutter wetteiferten mit einander, ihren Sohn von Kindheit an vor mittelalterlicher Finsternis

; und Pfaffenverdummung zu schützen und ihn im reinsten Lichte der Aufklärung zu erziehen. Er erhielt Hos meister, die hierin das Wünschenswertheste leisteten und dem jungen Klasenberg eine gehörige Portion Jesuitenhaß und Abscheu vor UltramontäniSmus bei. brachten. So wuchs der Baron auf ganz anderem Boden, unter ganz anderen Verhaltnissen und Ein flüssen als Damian auf, und ward ganz natürlich auch eine ganz andere Pflanze als dieser. Ein giftiger Haß gegen alles Katholische und eine tiefe Abneigung gegen Damian

war an ihm unverkennbar und beides trat bei jeder Gelegenheit zu Tage. Baron von Klasenberg war von aufgewecktem Geiste, besaß eine reiche Quelle sprudelnden Witzes, war viel gereist, hatte viel gelesen und verwendete diese Gaben mit besonderer Liebe um Damian aufzuziehen, ihn zu necken und selbst, wo möglich, zu höhnen und lacher lich zu machen. Dieser benahm sich dem Betragen

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