Gesammelte Werke ; Bd. 2
DER ARZT Komm her, Maria! DIE FRAU (kommt zögernd ein paar Schritte gegen den Lehnstuhl hin). DER ARZT Noch näher! DIE FRAU (kommt zögernd heran und bleibt zwei Schritte vor dem Lehnstuhl, auf dem er sitzt, stehen) Was willst du? DER ARZT Aber so komm doch! DIE FRAU (macht zögernd, wie auf der Hut, noch einen Schritt vorwärts. Ängstlich) Ich bin ja schon da! DER ARZT (tappt nach ihrer Hand und zieht sie näher zu sich an den Lehnstuhl hin) Sorg dich nicht, ich tu dir nichts! DIE FRAU (plötzlich
angstvoll entschlossen aufschreiend) Ich laß mir nichts tun! (Macht heftig ihre Hand los) Heut nicht mehr! DER ARZT (starrt sie betroffen auf Ja, was! (Dann in aufdämmernder Ahnung vom Stuhl auf. Faßt sie an den Handgelenken. Keuchend) Sag mir, du, Maria! DIE FRAU (reißt sich heftig los. Tritt zurück. Wild ent schlossen, mit funkelnden Augen) Heut .nicht mehr, nicht wieder! Da, wenn du kannst! Da, nimm mirs! DER ARZT (steht, mit der einen Hand sich auf den Lehn stuhl, mit der andern auf den Schreibtisch
stützend, asch fahl im Gesicht, schwer keuchend da. Starrt mit weit auf gerissenen Augen nach ihr) Maria ! (Reißt dann die Schreib tischlade auf. Tastet nach der Waffe.) DIE FRAU (ist auf ihn zugestürzt. Mit ihm verzweifelt ringend) O nein, heut ist keine Kugel für mich gegossen! Heut bin ich stark, keine Ohnmacht, heut! (Besorgtflehend) Bitt dich, Paul, du überanstrengst dich so furchtbar und es hilft dir ja doch nichts. Schau, ich halt dich so leicht, wie ein Kind! DER ARZT (sucht verzweifelt
