Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
aber erklärten die Bildhauer, sie hätten in Wien nur 160 Gulden als Abschlagszahlung auf ihre Arbeit und fünfzig Gulden zur Reise erhalten. Die Unwahrheit ihrer Behauptung konnte natürlich nicht lange unaufgedeckt bleiben. So hatten sich die beiden Brüder Abel schon gleich anfangs in nicht sehr vortheilhaftem Lichte gezeigt. Obwol aber die Regierung zu Innsbruck bereits hätte einsehen können, dass Verläßlichkeit und Solidität nicht zu den Eigenschaften der beiden Künstler zählten, ließ
sie sich doch noch lange Zeit durch ihre leeren Versicherungen und Ausflüchte völlig beruhigen und suchte überdies ihre Unlust zur Arbeit dem Kaiser gegenüber, der allerdings in die Gebrüder Abel großes Vertrauen setzte, zu rechtfertigen. Auf das Schreiben des Kaifers vom 22. November, in welchem er auch zu wissen verlangte, ob die Bildhauer guten und schönen Marmor zuweggebracht hätten, erstattete die Regierung zu Innsbruck ihren Bericht über die Reifen der beiden Brüder und deren ge wonnenes Resultat. Meister
Abel bemerkt die Regierung entschuldigend, sie hätten ihre Arbeit bisher nicht beginnen können, da sie sich erst einrichten müfsten; in wenigen Tagen aber würden dieselben damit anfangen, zuerst die kleinen Stücke, die „kindlen und wappen', welche ohne Schaden zur Gießhüttc gebracht werden könnten, zu „formen und in war zu schneiden'. Die größeren Bildwerke, das ') Atanà, Atanat, jetzt Adnät, Dorf mit Marmm'ln'üchen, eine kleine Wegstunde von Hallein bei Zatzlnn-s;.