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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 368 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
wenigstens im Jntarsiren entschieden überlegen war; das ganze Werk aber hat Bedeutung genug, nm nähere Mittheilungen über beide Meister gerechtfertigt erscheinen zu lassen. Nach Vollendung des Kirchengestühls, über welche Arbeit wir später berichten werden, suchte Waldner eine förmliche Anstellung als Hoftischler zu erhalten. Sein Gesuch wurde dem Erzherzog zugesendet, welcher darauf unterm 18. Jänner 1566 den Bescheid gab, er komme selbst bald nach Tirol und werde sich dann darüber entschließen

. Die tirolische Kannner sprach sich aber entschieden gegen die Bedienstung des Meisters aus und fand nicht blos, dass dies gegen alle Gepflogenheit sei, sondern bemerkte auch, dass „die allhieigen meister des tifchlerhandwerks zum theil nit weniger als er Waldner taugenlich seien und darzue auch steuern und andere bürgerliche be- schwerden tragen müeßen'. Waldner wurde auch in der That mit seinem Gesuche abgewiesen; dasür aber übertrug ihm Erzherzog Fer dinand die .Herstellung des Oratoriums. Hier fand

nun der Meister Gelegenheit, seine Kunst im vollen Maße zu bethätigen. Die Archi tektur des Oratoriums nach außen, der Plafond und die Vertäfelung und Jntarsirung der Wände im Innern waren Aufgaben, welche heute über den Beruf und das Geschick eines Tischlers hinausgehen. Waldner hat nämlich das Oratorium und dessen Ausschmückung nicht nach gegebenen Zeichnungen hergestellt, sondern dieselben, wie aus den Akten hervorgeht, welche ausdrücklich vom „ausraißen' durch den Tischler sprechen, selbst dazu verfertigt

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 367 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
als ein Meister werk des alten Kunsthandwerks der Tischler bezeichnet werden- Außen durch feine architektonische Details sich auszeichnend, enthält es innen einen Schmuck von Intarsien, von welchen ein Theil mit denen im sogenannten Spanischen Saale in Ambras eine auffallende Aehnlichkeit zeigt. Das Oratorium Erzherzogs Ferdinand, jetzt unter dem Namen Fürstenchor bekannt, wurde von Hans Waldner, Tischler aus Ravens burg, welcher im Jahre 1562 nach Innsbruck gekommen war, um Arbeiten im Stiftsbau

zu übernehmen, fix und fertig hergestellt, die Arbeit von Sachverständigen geschätzt, der Meister bezahlt und ab gefertigt. Im Jahre 1569 befand sich Hans Waldner wieder in seiner Heimat, wo wir ihn mit der Anfertigung eines Wagens „von zierlicher arbeit und eingelegtem holzwerk' für die Herzogin Johanna von Florenz, Schwester des Erzherzogs Ferdinand, be schäftigt finden. Nach Waldner erhielt der Jnnsbrucker Tischler Meister Konrad Gottlieb anscheinend denselben Auftrag, wofür er auch schließlich

wie Meister Waldner nach Schätzung und Kollaudirung der Arbeit bezahlt wurde. Wir hätten demnach zwei Meister, welche dasselbe Oratorium nacheinander zur Zufriedenheit des hohen Bestellers her gestellt haben würden. Die Sache und die darauf bezüglichen Akten werden uns erst durch nähere Untersuchung des Oratoriums klar. Nach außen re- präsentirt sich dasselbe allerdings als einheitliches Ganze, nicht aber so im Innern. Bei näherem Zusehen findet man, dass das ur sprünglich nur für zwei oder drei Personen

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 369 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
lediglich geometrische Figuren, wie sie früher mosaikartig hergestellt wurden, sondern Ornamente mit Blumen, Früchten, Schnecken, Fratzen und dergleichen Phantasiestücken der Renaissance darstellen, setzen auch bei jenen, welche sie nach gegebener Zeichnung ausführen, gründliche Uebung im Zeichnen voraus. Im April des Jahres 1567 reiste Waldner, von der tirolischen Kammer mit Reisegeld versehen, nach Augsburg, um dort Eschenspähne und gefärbtes Holz zu kaufen. In Augsburg wurde offenbar

Begünstigung sich lediglich auf die Anfertigung der Chor stühle bezogen habe.. Ein Kontrakt über die Herstellung des Oratoriums wurde nicht abgeschlossen; auch war die Regierung zu Innsbruck ails den Vor schlag des Hofbaumeisters nicht eingegangen, welcher es für gut er achtet hatte, Waldner mit einem Dienstgeld zu versehen und ihm die nöthige Anzahl Gesellen beizustellen, da es dann, wie er sagte, eine Schätzung der Arbeit nicht brauchen würde und auch des Meisters „beschwerungen vonwegen bezahlung

seiner arbeit auch aufraiszens' entfielen. Wie die an der Außenseite des Oratoriums angebrachte Jahres zahl 1567 beweist, hatte Waldner noch in diesem Jahre seine Arbeit bis auf die innere Ausschmückung vollendet und das Oratorium in die Evangelienseite des Presbyteriums eingesetzt. ') Das Schloss Volihurns; siehe Abhandlung XXIII.

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