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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 114 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
selbst, theils für seine Gattin „Bücher schreiben' mussteu. Ein solcher Schreiber des Erzherzogs war urkundlich 1463 Georg Costenzer in Innsbruck, 1465 Jörg Walther, 1479 Oswald Haring, Inwohner von Innsbruck, 1495 Sigmund Paumau, Stadtschreiber von Innsbruck, und dessen Schreibschüler Sigmund Priefenfchalk. Welche Bücher sie für Erzherzog Sigmund schrieben, respektive kopirten, ist leider unbekannt. Nur von dein im Jahre 1463 urkund lich erscheinenden Schreiber Nikolaus Schupf ist eine Arbeit

bekannt, die er im Auftrage Sigmunds vollbrachte, nämlich das Abschreiben „eines Reckenbuchs.' Welches Buch speziell damit gemeint sein könnte, muss weiterer Forschung überlassen bleiben; hier sei nur konstatirt, dass, wie später Kaiser Maximilian, auch Erzherzog Sig mund Verdienste um die Erhaltung altdeutscher Dichtungen sich er worben hat Der dem Erzherzog Sigmund nahe stehende Humanist Johannes Tiberinus begrüßt daher mit Recht seinen hohen Gönner mit den Worten: „0 6nx, àànieae äseus et spes

inolà linZuas!' Ueberblicken wir nun die Kunstbestrebuugen Erzherzogs Sig mund, so finden wir künstlerische und kunstgewerbliche Bethatiguug in Tirol zur Zeit dieses Landesfürsten schon allseits lebendig. Die Platinerei und die Münze standen in voller Blüte. Die Werke der Jnnsbrucker Plattner aus der Zeit Erzherzogs Sigmund sind unübertroffen geblieben. Die Erzgießerei wurde durch zahlreiche Büchsenmeister und Rothschmiede betrieben. Die von ihnen erzeugten Geschütze, Glocken zc. tragen durchaus

, Schwertfeger, Messerschmiede, Bogner, Windenmacher, Pfeil- schifter und Tartfchenmacher, auf deren Leistungen nur jedoch nicht >) Sollte das „Reckenbuch' Sigmunds in seinem alten Einbände er halten sein, so wäre es an diesem erkenntlich. Für den Einband des Recken- buchcs ließ nämlich Erzherzog Sigmund „ein groß messing geschmeid' anfertigen, für welches er IS Psnnd bezahlte. Dieses Reckenbuch ist jedenfalls ein anderes als das „Riesen- oder Heldenbuch', welches Kaiser Max durch Johannes Ried Z5l)4—I50S

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 95 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
Letzterer verfertigte unter anderem das Schloss zum Tausstein und das Gitter. Diese und andere Kirchen ließ Erzherzog Sigmund auch mit Werken der Glasmalerei zieren, deren wir an dieser Stelle eben falls etwas näher gedenken wollen. In der Zeit Sigmunds, wie auch später finden wir, dass die Glasmalerei lediglich von einzelnen Malertl gepflegt und ausgeübt wurde. Vereinte Kräfte zum Zwecke des Glasmalens oder eine Anstalt zur Herstellung ausgedehnter solcher Arbeiten für Kirchen

- und Profanbauten finden wir nirgends. Von- den Glasmalern, die von Erzherzog Sigmund beschäftigt worden sind, nennen uns die Urkunden nur drei. Einer, der „Meister Thomas', welcher in Innsbruck selbst sich bethätigte, hat 1460 auf Bestellung Sigmunds „ein Glas' in die St. Jakobskirche zu Innsbruck hergestellt und war 1466, und zwar ebenfalls über Auftrag des Erzherzogs, mit der Herstellung „eines Glases' für St. Wolfgang bei Salzburg beschäftigt, in welcher Kirche bekanntlich Michael Pacher von Bruneck

gleichzeitig auch das Malerhandwerk aus, daher Maler Thomas auch mitunter als Glaser erwähnt wird. Ebenso war auch der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts lebende treffliche Maler Paul Dax Glasmaler und gleichzeitig Hofglaser. ') Bon Erzherzog Sigmund wurde auch die Kirche zu St. Sigmund in Sellrain, die am Lueg und die in Kaltenbrunn (1463), die Georgskapelle in Ambras und 1490 die Kapelle zu Witten erbaut. -) „Ein Glas' ist nichts Anderes als ein Masgemiilde. Es wäre un denklich, dass

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 89 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
aller der urkundlich bekannten Maler gedenken, welche wir mit Arbeiten für den Hof des Erz herzogs Sigmund beschäftigt finden. Es sind: die Hofmaler Ludwig Konreuter-). Martin Entzelsberger^), Jost Weninger») und Moriz Strasskircher der Maler Nikolaus Pfandler 6), der Maler Melchior, ') Zeitschrift Adler in Wien, Jahrg. 1871. Dem Aussatze sind getreue Abbildungen der Wappentafeln beigegeben. — Vgl. die Abbildung in Ab handlung I, 13.* -) Ludwig Konreuter, auch Kunraiter, gewöhnlich aber als Maler Ludwig bezeichnet

, erscheint urkundlich zuerst 1475 und führte schon 1491, in welchem Jahre er nach den an ihn vom Hofe bezahlten Summen große Arbeiten für denselben geliefert hat, den Titel Hofmaler. Ueber sein Leben konnte ich ur kundlich nichts weiter eruiren, als dass er einen Sohn hatte, welcher in Kausbeuren eines verübten Todfchlags wegen gerichtlich verfolgt wurde. Erz herzog Sigmund hatte sich, wol über Bitte des Hofmalers, an A. Maximilian gewendet und ihn gebeten, er möge auf Grund der Verständigung deS jungen

zu retten, würde er dagegen nichts einwenden, „dicweil wir ihn umb solche mißtat nit anclagen noch rechtfertigen lassen.' Welchen Ausgang dieser interessante Kri- mrnalrechtsfall genommen hat, ist unbekannt. Für uns ist er ein Beweis, wie sehr sich Erzherzog Sigmund seiner Künstler angenommen hat. Vgl. Regest Nr. 186 im Jahrbuche der kunsthistor. Samml. d. a. h. Kaiserhauses, 2. Bd. -) Martin Entzelsberger, auch Untzelsberger, erscheint als Hofmaler urkundlich I4S3 und erhielt in diesem Jahre

noch einen Rest stir seine an Erz herzog Sigmund gelieferten Arbeiten ausbezahlt. -») Jost Weninger erscheint urkundlich 1474—147», von 1479 an als Hofmaler. 1474 lieferte er Arbeiten zu dem aus An la ss der Anwesenheit des Königs von Dänemark veranstalteten Rennen und Stechen. -') Moriz Straßkircher erscheint 1482 unter den vom Hofe besoldeten Meistern. um Nikolaus Pfaudler, später Pfaundler, erscheint urkundlich zum ersten Male 149!. Er ist nicht unwahrscheinlich der Meister der Zeichnungen zu Freydals

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