Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
des 15. Jahrhunderts. Die Malerei unter dem größeren Altarbilde, Maria Empfängnis und die Geburt Christi vorstellend, gehört einer späteren Zeit an. An den Ecken der Altartreppe erheben sich zwei reichornamentirte spätgothische Kerzenstangen, welche jedoch, wie die öl- und dochtlose Lampe, die vermöge einer noch 1580 wirksamen Stiftung ein „ewiges Licht' hätte vermitteln sollen, die ganze Kapellenbeleuchtung der Sonne überlassen. Die Kapelle wurde nach den vorhandenen Inschriften wieder holt
restaurirt, und zwar 1587, 1699, 1776. Die dekorative Bemalung der Gewölberippen, welche man der neueren Zeit Zuschreiben möchte, muss ich als eine alte bezeichnen. Jedenfalls bestand die Bemalung schon 1587, da sie nach der Weg nahme des 1631 gesetzten Altärchens auch an der dadurch srei gewor denen Fläche Zum Vorschein gekommen ist. Bis auf die neuere Zeit hatte diese Kapelle ihren eigenen Kaplan. Große Geister aber waren diese Burgkapläne offenbar nicht. Von den Kaplänen älterer Zeit (16. Jahrh
katholischen Religion zugethan und nicht mit einiger Sekt sich besteckt, zudem auch nicht etwa einen Anhang Hab'. Das Bedenkliche an dem Mann war nämlich, dass er, wenn auch mit Bewilligung des Herrn Prälaten, aus dem Kloster Fürstenfeld in Bayern getreten war. Die Regierung stellte nun zwar Herrn Zistl als Kaplan an, beauftragte jedoch den Kelleramtsverwalter Zu Tirol, auf ihn stets gute Achtung zu haben. In dieser Kapelle wurde, wenn auch nicht der Gräfin Margaretha von Tirol, doch manch fröhlichem