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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 393 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
Der Plan zum Kapellenbau muss bereits im Jahre 1576 fest gestellt gewesen sein; denn im März 1577 finde ich bereits Stein metzen in Ratschings mit Brechen von Marmor „zu erpauung der fürstlichen durchlaucht kapellen' beschäftigt. Den Plan hiezu ver fertigte der Ingenieur („insignier') Julius Fontana, ein Bruder des berühmteren Malers Johann Baptist Fontana. 1578 war die Kapelle vollendet und wurde am 13. September von Bischof Johann Thomas, dem Erbauer des Schlosses Velthurus, eingeweiht

. Eine zweite Einweihung der Kapelle wurde 1587 vorgenommen, da sie inzwischen erweitert worden war und ihre heutige Gestalt erhielt- Diese Einweihung vollzog Weihbischof Johannes Nas. Wir haben also hier zwei Bauperioden, allerdings mit nur kurzer Zwischenzeit, zu verzeichnen. Der ersteren gehört jener Theil der Kapelle an, welcher sich an den Gang von der Burg zur Hof kirche anlehnt., Hier tragt die Kapelle ein einfaches Kreuzgewölbe, dessen Kappen und Mittelseld je zwei sechseckige Felder in Marmor

umrahmung mit Malereien in Oeltempera enthalten. Der zweiten Bauperiode gehört die Fortsetzung der chorlosen, geradlinig ab schließenden Kapelle an. Die im Renaissancestile gehaltenen Pilaster tragen hier ein reiches gothisches Netzgewölbe, dessen Rippen mit Renaissanceornamenten geziert find. Pilaster und Gewölberippen sind aus Marmor gemeißelt. In baulicher Beziehung trägt somit die Kapelle die Signatur des noch nicht ganz vollzogenen Ueber- ganges von der Gothik zur Renaissance. Die vierzehn Gemälde

, welche das Gewölbe des ersteren Kapellentheiles schmücken und Darstellungen aus dem Leben Jesu und der Apostelgeschichte enthalten, lassen auf einen italienischen Meister von nicht untergeordneter Bedeutung schließen. Wie ich urkundlich gefunden habe, find sie das Werk des Johann Baptist Fontana, Hofmalers Erzherzogs Ferdinand, welcher diesen Meister sehr hoch schätzte und zu verschiedenen Missionen in seinen Kunst angelegenheiten verwendete. Die Malerei in der silbernen Kapelle I- B. Fontana malte

unter Anderem 1584 den Plafond zum erz herzoglichen Speisesaal in Ambras (jetzt im Waffensaal von Ambras ver wendet), wofür er 1183 Gulden bezahlt erhielt. Ferner malte er 1576 eine Altartafel für Seefeld, 1580 drei Altäre für die neugebaute Kapelle des Schlosses Äünzburg und eine Altartafel für Matrci. Er entwarf auch die Zeichnungen zu den von Dominions Custos gestochenen Tafeln in dem Heldenbuche. Johann Baptist Fontana starb 1593 in seinem Hause zu Innsbruck. Er hinterließ ein nicht unbedeutendes Vermögen

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 394 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
hatte Fontana 1580 vollendet. Sein Guthaben für diese und „in ander weg vollbrachte malwerchsarbeit' bezifferte sich außer dem, ^ was er dafür schon früher erhalten hatte, auf 1006 Gulden, welche er mit anderen 2000 Gulden gegen Verschreibung der tirolischen Kammer überließ. Der ältere und der jüngere Theil der Kapelle wird durch ein bis zum Plafond reichendes Gitter abgeschlossen. Dasselbe wurde 1588 von dem Hofschlosser Hans Beck von Innsbruck aus Stab eisen verfertigt. Die Vergleichung

desselben mit dem kunstgerechten Rundeisengitter am Eingang der Kapelle zeigt uns so recht augen scheinlich, dass in der Zeit von 1573 bis 1538 dem Jrmsbrucker Handwerk der Schlosser das feine Gefühl für die Behandlung des Materials völlig abhanden gekommen ist. Der Altar der Kapelle, von dessen reichem Silberschmucke dieselbe die Bezeichnung „silberne Kapelle' erhalten hat, repräsentirt wol einen großen materiellen, aber geringen künstlerischen Wert. Das große in Silber getriebene Bildnis der heiligen Jungfrau

und die übrigen Goldschmiedearbeiten sind das Werk des Hofgoldschmiedes Anton Ort von Innsbruck. Der Altarschrem selbst, von welchem die beiden Thürflügel abhanden gekommen sind, ist aus dem in jener Zeit un gemein kostbaren Ebenholz angefertigt, jedoch ohne architektonischen Wert. Die jetzt völlig schmucklosen Fenster der Kapelle waren mit Glasmalereien, vier fürstlichen Wappen, geziert, welche 1532 vom Glasmaler Thomas Neidhart von Feldkirch angefertigt wurden. Die aus Cedernholz gebaute kleine Orgel

mit ihren im Verlaufe der Zeit stark eingebüßten Stimmmitteln soll als päpstliches Geschenk an den Erzherzog Ferdinand gekommen sein. Was in der silbernen Kapelle noch heute allgemeines Interesse in Anspruch nimmt, sind die Grabmäler Erzherzogs Ferdinand und seiner ersten Gemahlin Philippine Welser. Zur Aufnahme der Grabmäler für sich und seine Familie hatte der Erzherzog in die Mauer der Kirche, an welche die Kapelle an gebaut worden war, vier Nischen sprengen lassen. In die erste niederere Nische kam das Grabmal

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Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 753 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
selbst, die von der Gallerie durch eine ebenfalls eiserne Thür abgeschlossen sind. Die Eisenthüren der Burg sind sämmtlich von starkem geschmiedeten Blech,- verstärkt durch sich kreuzende, in ihrem Berührungspunkt mit facetirten Buckeln befestigte Eisenstäbe. Vom Vorhause, in welches wir zuerst gelangen, kommt man in die Kaiserzimmer, in die Kapelle und in die Jungfrauenkammer. (Ich benenne die Lokalitäten, wie sie im ältesten Inventar der Burg verzeichnet erscheinen.) Über der Thür, welche in die Kaiserstube führt, sehen

wir eine prachtvolle Wappentafel mit dem vollständigen Wappen von Tirol, dem rothen Adler in silbernem Felde, und als Helmzier zwei schwarze Flüge, von einer goldenen Binde mit eben falls goldenen Lindenblättern daran umschlungen. Als fromme Leute wollen wir jedoch Zuerst die Kapelle besehen. Die Kapelle ist hier, wie auf Schloss Reifenstein, lediglich durch ein Gitter vom Vorhause abgetrennt und bildet gewissermaßen die Absis desselben. Die kleine, jedoch hoch überwölbte Kapelle wird durch Zwei gothische Fenster

erleuchtet, in deren stilgerechten Ver glasung die Wappen von Oesterreich und Tirol in ihren heraldischen Farben glänzen. Fensterstöcke und Fenster sind neu, letztere ein Geschenk der berühmten Glasmalerei-Anstalt von Innsbruck. Die Fensterstöcke wurden nach der vom Oberbaurath Freiherrn v. Schmidt gegebenen Zeichnung verfertigt. Als später bei der Öffnung eines zugemauerten Fensters einzelne Stücke der ursprünglichen Fenster stöcke der Kapelle zum Vorschein kamen und sie mit der neuen Arbeit verglichen

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 708 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
, und innerhalb desselben zur linken Seite das große thurmartige, altersbraune Gebäude, in dem der ehrsame Baumann haust, lebeyd von den magern Brosamen der Schlossgefälle. Der ganze rechte Flügel hingegen liegt in dachlosen Trümmern und auch die Kapelle, in welcher der Burgkaplan seine reinigende Kunst an der sündenreichen, aber kapellenfrommen Ritter schaft geübt, sieht dem Einsturz entgegen. Die Kapelle, von den Vintlern um 1400 zu Ehren der heiligen Katharina, wie nicht weniger zu eigenem Seelenheil

es wieder einmal an der Zeit finden sollte, Ritterburgen und Burgkapellen auszutheilen, dürfte er Be denken tragen, sie an Trient zu verschenken, sondern lieber fromme Rittersleute und gottessürchtige Knechte damit belehnen und hoffentlich auch die Romantiker der Runkelsteiner Bruderschaft hiezu in Gnaden sich empfohlen sein lassen. - Ungleich frommer als die bischöfliche Mensa, wie wir schon einmal sind, können wir aus der Kapelle nicht sofort scheiden, wenn auch das Gewölbe jeden Augenblick einzustürzen droht

. Wir haben ein Inventar des Runkelsteiner Gotteshäuschens von 1493 zur Hand und wollen uns noch seine alte Einrichtung etwas näher betrachten Die Fresken waren nicht der einzige Bilderschmuck der Kapelle Nach dem erwähnten Inventar befand sich in derselben auch „ein >) Von neuerer Literatur über die Fresken genügt zu nennen: B. Riehl, Die Kunst an der Brennerstraße (Leipzig 1898) S. 2V3 f. und den Bericht in den Mitth. der k. k. Central-Commission für Kunst- und historische Denkmale IV N. F. .XXIII ff.»

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Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 755 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
des 15. Jahrhunderts. Die Malerei unter dem größeren Altarbilde, Maria Empfängnis und die Geburt Christi vorstellend, gehört einer späteren Zeit an. An den Ecken der Altartreppe erheben sich zwei reichornamentirte spätgothische Kerzenstangen, welche jedoch, wie die öl- und dochtlose Lampe, die vermöge einer noch 1580 wirksamen Stiftung ein „ewiges Licht' hätte vermitteln sollen, die ganze Kapellenbeleuchtung der Sonne überlassen. Die Kapelle wurde nach den vorhandenen Inschriften wieder holt

restaurirt, und zwar 1587, 1699, 1776. Die dekorative Bemalung der Gewölberippen, welche man der neueren Zeit Zuschreiben möchte, muss ich als eine alte bezeichnen. Jedenfalls bestand die Bemalung schon 1587, da sie nach der Weg nahme des 1631 gesetzten Altärchens auch an der dadurch srei gewor denen Fläche Zum Vorschein gekommen ist. Bis auf die neuere Zeit hatte diese Kapelle ihren eigenen Kaplan. Große Geister aber waren diese Burgkapläne offenbar nicht. Von den Kaplänen älterer Zeit (16. Jahrh

katholischen Religion zugethan und nicht mit einiger Sekt sich besteckt, zudem auch nicht etwa einen Anhang Hab'. Das Bedenkliche an dem Mann war nämlich, dass er, wenn auch mit Bewilligung des Herrn Prälaten, aus dem Kloster Fürstenfeld in Bayern getreten war. Die Regierung stellte nun zwar Herrn Zistl als Kaplan an, beauftragte jedoch den Kelleramtsverwalter Zu Tirol, auf ihn stets gute Achtung zu haben. In dieser Kapelle wurde, wenn auch nicht der Gräfin Margaretha von Tirol, doch manch fröhlichem

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