Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
Die Mehrzahl der großen Statuen, nämlich dreiundzwanzig der heute vorhandenen, war 1528 hergestellt, und es ist daher keines wegs überraschend, wenn König Ferdinand bereits auch an die Her stellung des Grabes selbst dachte. Am 30- November 1527 schrieb er aus Gran an die Regierung zu Innsbruck, „die sonder lieb und naigung', welche sein „lieber Herr und anHerr' Kaiser Maximilian im Leben sür seine Person gehabt habe, bestimme ihn, das Grabmal, welches der Kaiser in Neustadt auszurichten
vorgehabt, nunmehr an fertigen zu lassen. Die Regierung möge deshalb sofort erheben, wie viele Bilder „inhalt gedachter kais. M. visierung' in Mühlau fertig stünden und wie groß ihr Gewicht sei. So viel er wisse, habe Kaiser Maximilian „kam grab oder sarch, darinn sein leib ligen und die gegossenen pilder darumb steen sollen, zu machen verordnet', woran wol der Umstand die Schuld trage, dass dem Kaiser die Zeit seines Lebens zu kurz gewesen, um Alles herstellen zu können. Diesen „sarch oder grab' wolle
er nun „mit etwas Zierlichkeit machen lassen, nemlich auf solche form, das in milte der gegossen großen pilder am grab in der höhe und große, wie die proportion der großen pilder erleiden möchte, und darauf am ligende pildnus in vollem Harnasch und darüber geziert mit kaiserlichem Habit, cron, Zepter und öpfl und an die nebenseiten etlich siguren und bei jeder ain kurze geschrift alles in metal und zum geringisten gemacht werden gedachts kaiser Maximilians flachten, die er in zeit seiner regierung in Hungarn, Frankreich