Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
— 1^11 — Johann Friedrich '), trat der Kaiser den Weg über den Brenner an. Tie 5<)s) niederländischen Reiter umgaben die flüchtigen Kronen des deutschen Reiches. Um das tragische Bild der Flucht eines Regenten, dessen Scepter in drei Welttheilen herrschte, zu vollenden, umzog sich der Himmel mit finsterer Nacht nnd strömender Regen fiel auf die flüchtigen Wanderer. Der Meister diefes erschütternden Bildes von kaiserlicher Noth und Bedrängnis ist die Arglist nnd Verstellung des treulosen
Vasallen. Nach der Abreise der kaiserlichen und königlichen Majestäten gieng von Seite der Regierung eine Deputation an .Herzog Moritz ab. Den Anlass zu dieser Deputation gab ursprünglich der Kaiser selbst. „Ter Kaiser,' sagte Herr von Arras, „sehe es für gut an, dass die Regierung den Kriegsfürsten Jemand unter Augen schicke, sie ernnlich nnd unerschrocken anreden lasse und ihnen bedeute, man sehe da eine Kriegsrüstiing und wisse doch von keinem Krieg, man wisse von keiner Fehde, darin die königliche
versehen, wie er den Fürsten gegenüber, nament lich wenn dieselben „einige beschwerliche Antworten fallen lassen sollten', sich zu verhalten habe ^). Diese Instruktion wurde dem Kaiser znr Begutachtung vorgelegt nnd von ihm vollkommen gebilligt '). Ter Abgang der Deputation hatte sich jedoch verzögert, wahr scheinlich weil die Regierung doch noch die Gutheißung des Landes- sürsten, welchen sie davon benachrichtigt hatte, abwarten wollte nnd weil Ferdinand auf die Instruktion in dieser Form
nicht eingegangen sein dürste. Am obgenannten Tage ging nun die Deputation in der Person des Dr. Dattler an Moritz ab. Seine Instruktion lautete nach einem Berichte der Regierung an den Kaiser vom 1- Augnst zwar wie die frühere des Dr. Jung, doch enthielt sie einen Punkt. '! Nach Rmikr nun»' der Hrrzvg erst andern TageS dein àiser sciolgi. ') sttitthalterci - Archiv, An die k. Maj., s. 1 >3, 22«»: Vstl. auch Druffel, a. ci. O. II. ! 2ü!. ') Ebenda, f. i n;. '! Ebenda, s. II.',.