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Bücher
Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 98 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
tage in Worms, aber weder fem persönliches Erscheinen, noch sein dringendes Ansuchen um die nöthige Beihilfe des deutschen Reiches vermochte das Herz und den Geldbeutel der Stände zu rühren. Der Kaiser war daher vor den gesassten Beschlüssen des Reichs tages wieder abgereist, um seinen Erblanden näher zu sein und die Rüstungen daselbst zu betreiben. War ja nach seiner eigenen Äußer ung zu besorgen, dass die Venetianer den von ihnen beschlossenen Einsall in die österreichischen Lande ausführen

würden^). Zudem hatte er seinen Verbündeten versprochen, in eigener Person an die Grenzen Venedigs zu Ziehens. Diese konnten es kaum erwarten, dass der Kaiser die Feindseligkeiten gegen Venedig beginne. Die Ge sandtschaften von Frankreich und Aragonien drängten fortwährend, der Kaiser möge doch wenigstens „einen kleinen Angriff mit Raub oder Brand thun', damit sie ihren Herren schreiben könnten, „Se. Majestät hätte angegriffen, wie klein das auch war' ^). Die Ver bündeten waren offenbar misstrauifch

gegen den Kaiser und be fürchteten, er möchte sich im entscheidenden Augenblicke noch auf Seite Venedigs gegen Frankreich stellen, wozu er allerdings, und zwar nicht blos von Seite Venedigs, sondern von einer Partei an seinem Hofe selbst ermuntert wurde. „Jtzet wäre die recht zit', schreibt der Agent Peter Pender aus Venedig, „welche die kaiserlich Majestät lange zit her gesucht', nämlich gegen Frankreich sich zu wenden 4). Und nachdem derselbe die von den Venetianern aufgestellten Truppen aufgezählt, schreibt

er weiter: „Da rechnet aus, ob nit itzet die kaiserlich Majestät gut machen hätt' ^). Doch der Kaiser, ungleich ehrlicher als seine Bundesgenossen, blieb der einmal geschlossenen Allianz treu und bot Alles auf, um ein starkes Heer auf den Kriegs schauplatz Zu bringen. Auch nach seiner Abreise von Worms hatte es der Kaiser nicht an Versuchen fehlen lassen, die deutschen Reichsstände für seine Unter nehmung, die bei so gewaltigem Bündnis sicheren Erfolg in Aus ficht stellen musste, zu gewinnen. In dieser Beziehung

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 123 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
Unkenntnis der traurigen Lage des Malers entschuldigt, verordnete Kaiser Ferdinand die Er höhung der Unterstützung, welche er nach dem Tode des Künstlers dessen Gattin ungeschmälert fortbeziehen ließ. Schon diese wenigen Züge beweisen, dass Kaiser Ferdinand von innerlicher Neigung und Vorliebe für die Kunst und die Künstler in seinen Bestrebungen aus dem Gebiete der Kunst geleitet wurde. Hiebei beschränkte er sich nicht aus seine eigenen Reiche, sondern hielt die Kunst hoch, ivo er sie fand

. So war auch Ferdinand der erste deutsche Fürst, dessen Gunst und Protektion sich der große Titian zu erfreuen hatte. Schon 1535 erhielt der italienische Meister von Kaiser Ferdinand so große Begünstigungen, dass die erste Bekanntschaft des kunstsinnigen Fürsten mit Titian wol schon in frühere Zeit saliti). Bei diesen glücklichen Anlagen Ferdinands ließ sich auch von vorneherein von ihm die möglichste Förderung des Kunstlebens er warten und wie sehr er diesen Hoffnungen entsprochen hat, davon gibt uns das erhaltene

urkundliche Material hinlängliche Beweise, Die erste Anordnung, welche Erzherzog Ferdinand in Beziehung auf die Kunst in Tirol traf, bezog sich auf die ihm und Kaiser Karl testamentarisch ans Herz gelegte Herstellung des kaiserlichen Grab mals, Zu welchem von den 28 großen Erzbildern durch Meister Gilg ') Wie Titian die erste fürstliche Würdigung deutscherseits durch Kaiser Ferdinand I. erhielt, wurde ihm auch die letzte von Seite eines deutschen Fürsten, und zwar ebenfalls von einem Kaiser Ferdinand

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Bücher
Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 183 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
Reiter, größtenteils vom Adel, ein, um „der kais. Majestät auf ihren Leib zu warten' ^). Unter den mit dem Kaiser angekommenen Leuten spielte der „Hosprofoss' die ergötzlichste Rolle. Sein erstes und ein ziges Bedürfnis war, ein taugliches Gefängnis zu ermitteln, was ihm, da er den Kräuterthurm anfangs nicht annehmen zu können glaubte, viel Kummer machte; denn der Stadtrath erklärte, seine Keuchen nicht vergeben zu können, da er sie bei diesen Zeitläufen selbst nothwendig brauche

waren. Da am Hofe des Kaisers Alles mit hohem Ernste und in feierlicher Stille herging, ließ der „Alkaldo', um alles überflüssige Geräusch abzuwenden, Bettler und Müssiggänger austreiben, Tänze und Mummereien von der Kanzel herab verbieten und den Wirten befehlen, den Gästen nicht über den Durst ein zuschenken. Kaiser Karl scheint während seines Aufenthaltes zu Innsbruck seine Gemächer in der einsamen Burg nie verlassen zu haben. Zu tritt zu seiner Person hatte außer dem Bischof von Arras Niemand. Der stolze

Granvella aber schien es selbst in der bedrängtesten Lage unter seiner Würde zu finden, sich mit den Herren der hiesigen Re gierung oder dem Stadtrathe in ein näheres Verhältnis einzulassen. Er hielt sich sür viel zu vornehm und klug, um des Rathes der Leute dieser kleinen Gebirgsstadt zu bedürfen. Statthalter und Räthe des Königs waren daher nicht wenig verstimmt, dass ihre Vorstellungen kein Gehör fanden, ihre Eingaben an den Kaiser unberücksichtigt blieben. In einem Schreiben des Königs Maximilian

und der Jnns- brucker Regierung an König Ferdinand wird die Umgebung des Kaisers sogar beschuldigt, selbst die Schreiben des Königs Ferdinand an den Kaiser zu unterschlagen ^). Granvella habe kein Herz für den Kummer des Landes, klagten die Räthe. Während sich dieselben bereits mit der Gefahr eines Überfalls der Grafschaft Tirol beschäftigten, hatte Granvella seinen Blick nur ') Haller Chronik, a. a. O., 120. 2) Statthaltern - Archiv, An die k. Maj., k. 21

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Bücher
Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 451 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
Erzherzog veranlassen konnten, die priesterliche Einsegnung vornehmen zu lassen. Dieselbe sand nun in aller Stille, in Gegenwart zweier treuer Freunde als Zeugen in der vom Erzherzog erbauten Haus kapelle des Brandhoses in Steiermark statt. Bald lernte die Gemahlin des Erzherzogs dessen Brüder kennen, ebenso stellte der Erzherzog sie dem Kaiser Franz auf seiner Durch reise in Graz vor, welcher sie freundlich empfieng und zu ihr sagte: „Ich hoffe, Sie werden meinen Bruder recht glücklich

machen.' Diese, ein edles, brüderliches Herz verrathenden Worte des Kaisers haben sich erfüllt, denn noch zwei Jahre vor seinem Tode versicherte Erzherzog Johann in einem Briefe an einen Freund, er habe seit seiner Vermählung „keinen trüben, häuslichen Augenblick gehabt'^. In kurzer Zeit hatte die Freifrau von Brandhosen, welcher Titel ihr vom Kaiser Franz verliehen worden war — den Titel Gräfin von Meran erhielt sie erst 1850 nach der Rückkehr Erzher zogs Johann von Frankfurt durch die Gnade Sr. Majestät des setzt

regierenden Kaisers Franz Josef, — die Achtung und Zuneigung der Glieder des Kaiserhauses sich erworben. Von diesen waren nament lich die durch ihren unbegrenzten Wolthätigkeitssinn bekannte Kaiserin Karolina Augusta, Witwe des Kaisers Franz, Kaiserin Maria Anna, Gemahlin Ferdinands I., und ganz besonders ErzherzoginWophie ihr geneigt. Se. Majestät der jetzt regierende Kaiser aber erwies ihr viele Gnaden und zeichnete sie jeder Zeit bis nach ihrem Tode aus. Mit wärmster Dankbarkeit, Anhänglichkeit

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