Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
sonders einen leider nicht genannten Maler in Schwaz, dessen vor treffliche Werke man in neuerer Zeit dem Kaspar Rosenthaler zu schrieb, welcher, wie ich bereits vor Jahren nachgewiesen habe, gar kein Maler gewesen ist.^) Außer den obgenannten Hofmalern und dem Meister von Schwaz malten für Kaiser Maximilian urkundlich noch folgende tirolische Meister: 1499 Hans Grasser, 1500 Meister Lorenz von Hall, 1505 Jörg Freiding in Rattenberg, 1506 Kaspar Wirt, 1507 Meister Simon von Taisten, 1513
Sesselschreibers Stiefsohn Wolfgangs), Ulrich Tiefenbrunn, Wolfgang Reisacher und Peter Rieder. Obwol Kaiser Maximilian auch für die Glasmalerei sich inter- essirte, finden wir doch keinen Glasmaler namentlich angeführt, wol aber verschiedene Glasmalereien, die auf Bestellung des Kaisers angefertigt worden find, so die sür die Kirchen in Thaur, Nauders, und Graun. In die Kirche von Thaur, wo auch des Kaisers Schloss künstlerisch ausgeschmückt wurde, ließ er 1497 sein und seiner Ge mahlin Bildnis, sowie
die Wappen beider in Glas malen. Zn den Glasmalereien für die Kirchen von Nauders und Graun scheint Kaiser Maximilian nach seinem aus Schloss Nauders, 30. Mai 1516 datirten und an die Kammer in Innsbruck gerichteten Schreiben die Zeichnung hiezu selbst angefertigt zu haben. Der nach allen Kunstrichtungen sich betätigende Kaiser wid mete auch dem Bauwesen große Aufmerksamkeit. Wollte er auch nur die von seinem Vetter Sigmund übernommenen Burgen und Schlösser in Stand halten, gab es für seine Baumeister
der Arbeit genug. Kaiser Maximilian begnügte sich jedoch mit der bloßen Erhaltung des Ueberkommenen und Ererbten nicht. Er baute in Innsbruck eine neue Burg und daran dm prachtvollen Wappenthurm, den kunst reichen Erker mit dem goldenen Dächlein, das Lustschloss mit der schönen gothischen Kapelle in Waurling, die herrliche Kirche Zu See feld mit Säulen und Gewölberippen aus Marmor. Zn zahl reichen anderen Kirchenbauten spendete er reichliche Beiträge an Geld und Kunstwerken. Zur Grundsteinlegung
der Kirche zu Sterzing war der Kaiser persönlich erschienen. Die vielen Bauten und Bauangelegenheiten Maximilians erfor derten zahlreiche Kräfte zu deren Durchführung. In der Zeit von 1497 bis 1519 begegnen wir daher außer den von Erzherzog Sig- ') Vgl. Abhandlung VIII. ^ 2) Die angegebenen Jahre bezeichnen die Zeit, in welcher diese Meister urkundlich zuerst erschienen. M ci y r: Schönhcrr I. ^