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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 187 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
schon vor seinem Hieherkommen namens des Kaisers mehrmals zu gemutet worden, von der Arbeit abzustehen; der Kaiser habe ihm aber nichtsdestoweniger wieder aufgetragen, die Arbeit Zu machen. Die Regierung möge also seine Arbeit besichtigen und dem Kaiser ichreiben, er möge ihn nicht von der Arbeit drängen und sie von Innsbruck weg auswärtigen Städten und fremden Händen zuwenden, „daz nit albeg die Schwaben und auswendigen allein berurnbt werden.' Er hoffe, eine Arbeit zu machen, die dem Kaiser

und allen gefallen werde; denn hier in diesem Lande finde man „auch guet maister.' Wenn die Regierung es für gut halte, wolle er sich mit den Visirungen und dem bisher Gegossenen zu dem Kaiser be geben und diesem die Sache vortragen, während dessen Meister Peter .„die bilder' gießen könnte. Die Regierung berichtete nun an den Kaiser über die Ver nehmung des Meisters Gilg, dessen Antwort sie ausführlich mit theilte, ohne jedoch irgend einen Rathschlag zu ertheilen. Sie erbat sich nur weitere Weisung

, welcher pünktlich nachzukommen sie sich bereit erklärte. Der Kaiser hatte sich durch die Vorstellungen und Versprech ungen seines Hofmalers wieder besänftigen lassen und entzog ihm die Arbeit nicht, trug demselben jedoch auf, sogleich ein großes Bild gießen zu lassen, welches er bei seinem „durchreiten' in Innsbruck Zu sehen hoffe; der Regierung aber befahl er in feinem Schreiben aus Kaufbeuren vom 13. Mai 1509, den Meister Peter Leiminger (Löffler) ernstlich zu ermahnen, sich durch keine andere Arbeit

ab halten zu lassen und den Gufs ohne Verzug Zu vollbringen. Für den Guss der großen Erzbild.er war also ursprünglich von Kaiser Maximilian I. der Gießer und Büchsenmeister Peter Leiminger (Löffler) ausersehen und mit diesem Meister sollte Sesselschreiber das große Werk unternehmen und vollbringen. Über die Unmöglichkeit, dem kaiserlichen Willen nachzukommen, werden wir später die Äußerung des Meisters Peter selbst ver nehmen. Peter Leiminger oder Löffler, der Stammvater der großen Gießerfamilie Löffler

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 116 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
, den ich weiß nnd unter allen Gießern, so ich erkannt Hab, der pest'. Von diesem Meister wurden auch die beiden berühmten Stücke Burlepaus und Weckauf von Oesterreich gegossen, mit welchen Kaiser Max, 1504, die trotzigen Mauern von Kufstein niederwarf. Der durch Kaiser Max neu begründeten Erzgießerei unter Peter Löffler setzte er bald eine zweite an die Seite und berief an dieselbe Meister Gilg Sesselschreiber und nach demselben den Nothschmied Stefan Godl. Dieser letzteren Gießerei, welche in Mühlau

bei Innsbruck etablirt wurde, stellte der Kaiser die Herstellung seines weltberühmten Grabmals als erste Ausgabe, während die Löffler'sche Gießerei vor Allem für das Zeughaus zu arbeiten hatte, aber mit jedem Stücke auch gewissermaßen ein Werk der Kunst lieferte, da dem feinen Ge- schmacke der Zeit entsprechend, jede Kanone eine kunstreiche Orna mentik erhielt. Die Gießerei des Peter Löffler diente dem Kaiser nicht blos zu Zwecken seiner vielen artilleristischen Erfindungen und Verbesserungen, sie arbeitete

Schwierig keiten der kunstsinnige Kaiser gerade beim Betriebe seiner Erzgießerei zu überwinden hatte. Es war ihm übrigens nicht blos darum zu thun, durch diese Gießerei sein weltberühmtes Grabmal herstellen zu lassen, er wollte vielmehr dem Lande eine dauernde Anstalt schaffen, daher er auch schon bei ihrer Gründung den Wunsch aus-

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Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 275 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
Gregor Löffler und Georg Füger, Salzmair in Hall, an sein Hof- lager Zu senden. Wilhelm Schurs antwortete dem Könige am 10. April, Füger und Löffler hätten sich sofort bereit erklärt, dem Befehle des Königs nachzukommen. Dieselben finden wir auch in der That, und zwar nicht lange darnach, am Hofe des Königs zu Augsburg. Ersterem trug König Ferdinand auf, „den grab- oder pildguss nach laut weiland kaiser Maximilians Verordnung und testaments gar in das werk zìi bringen und zu volziehm

', letzterem befahl er, von der durch Steigerung des Salzpreises erzielten Mehreinnahme vierteljährlich 750 Gulden zur Deckung der Kosten des Grabgusses Zurückzulegen. Die noch Zu gießenden Bilder waren nach dem Verzeichnisse Kölderers vom Jahre 1528: Chlodwig, Karl der Große, König Otopert, St. Stefan, Königin Gisela, Virida, Haug und Radepot von Habsburg, Ottokar und Julius Cäsar. Von diesen Bildern wurden aber Ottokar und Julius Cäsar von Kaiser Karl V. aus geschieden 1). Zunächst sollte Gregor Löffler

das Bild Chlodwigs gießen. Die Zeichnung zu diesem Bilde erhielt er vom Maler Christoph Am berger. Es ist also wieder ein Maler, auf welchen in erster Linie der Wert eines plastischen Werkes zurückzuführen ist. Christoph Amberger, geboren 1490 zu Nürnberg, zählte zu den berühmtesten Bildnismalern feiner Zeit und stand bei Kaiser Karl V., welcher ihm mehrmals saß, in hohen Gnaden. Kaiser Karl soll sein von Amberger 1530 gemaltes Bildnis auf gleiche Linie mit dem von Titian gemalten gestellt

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Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 47 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
» zur Geltung, im Figurale« blieben sie der älteren deutschen Schule möglichst treu. Wir sehen dies namentlich bei dem .Hofmaler Ulrich Tiefenbrunn, welchen Kaiser Ferdinand hochschätzte und daher auch in seine Dienste nahm. Von diesem Meister besitzt das Schloss Ambras einen im Auftrag Ferdinands 1523 hergestellten kleinen, leider nicht gut erhaltenen Altar, dessen Figuren noch völlig in deutschem Geiste und deutscher Weise gemalt sind. Für den treff lichen Meister sind namentlich die mit sparsamen

Schatten fein modellirten Köpfe seiner Heiligenbilder charakteristisch. Tiefenbrunn malte noch in Tempera und wollte sich selbst noch 1548 dem Wunsche Kaiser Ferdinands nicht fügen, welcher die Malereien in seinein neu hergestellten Saalbau in der Innsbrucker Hofburg in Öl ausgeführt wissen wollte. Die künstlerische Ausschmückung dieses Saalbaues bildet über haupt einen Wendepunkt in der Entwicklung unserer künstlerischen Kräfte. Außer den von den Innsbrucker Malern Sebastian Scheel, Paul Dax und Degen

Pirger gelieferten Entwürfen ließ Kaiser Ferdinand, welcher sowol für den größeren als kleineren Saal seiner Residenz den ganzen Aufwand künstlerischen Könnens darangesetzt sehen wollte, auch von Christoph Amberger in Augsburg eine Zeichnung anfertigen, ob,vol jene des Jnnsbrucker Meisters Degen Pirger, namentlich dessen Zeichnung Jupiters seinen Beifall fand. Unentschieden, welchem der nun vorliegenden Pläne er den Vorzug geben sollte, überließ er die Entscheidung dem zur Zeit in Inns bruck

weilenden Kaiser Karl V., welcher die Zeichnungen des Inns brucker Malers Degen Pirger für die besten erklärte. Nach diesen Zeichnungen geschah nun zwar die Ausschmückung des Saalbaues, zur Ausführung der Malereien aber wurde bereits ein Italiener. Domenico de Pozzo, aus Mailand berufen. Damit fasSten italienische Kunst und italienische Meister selbst festen Fuß in Innsbruck. Unsere guten deutschen Meister, die weniger auf Effect und blen dende Farben als aus inneren Gehalt bei schlichter Darstellung

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Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 273 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
b. Verwendung Wilhelm Schur fs bei Kaiser Karl V. und König Ferdinand I. für die Fortsetzung und Voll endung des Grabmals. Die Arbeiten Gregor Löfflers für dasselbe 1548—1560. Der Maler Christoph Amberger und der Bildschnitzer Veit Arnberg er. Die Kerzen der Grabbilder. Vom Jahre 1541 bis zum Jahre 1546 war nicht bloß ein völliger Stillstand in der Grabarbeit eingetreten, die politischen Zeit verhältnisse scheinen dieselbe vielmehr in völlige Vergessenheit gebracht zu haben. Wilhelm Sàirf sah

sich daher „als ein verordneter testa mentari und procurator' des Testaments Kaisers Maximilian ver anlasst, sowol Kaiser Karl als König Ferdinand gelegentlich ihrer Anwesenheit beim Reichstage Zu Regensburg (Frühsommer 1546) pflichtschuldigst daran zu erinnern und um die weitere Ausführung des letzten Willens Maximilians zu bitten. Die beiden Majestäten gaben nun Schurs den Auftrag, auf Mittel und Wege zu denken, das Testament Kaisers Maximilian in Vollzug zu setzen, und, nach dem sich Schurs

über alles genau insormirt hatte, erstattete er über die ganze Angelegenheit am 9. März 1547 an König Ferdinand einen sehr ausführlichen Bericht^). dem wir folgendes entnehmen: Schürf hatte sich vor allem mit Gregor Löffler, welchem die weitere Guss arbeit Zugedacht war, in das Gusshaus nach Mühlau begeben, um sich über den Stand der Gussarbeit zu informiren. Er fand, wie er fagt, 30 große gegossene Bilder vor, ferner „ain klainers kniend pild, nach kaiser Maximilians pildnus gössen' ^), 2Z kleine Bilder

und 34 „aber nicht sonders sauber' Brustbilder. Es seien somit, bemerkt Schürf, seit 1528 sieben große Bilder und das knieende Bild Kaisers Maximilian gegossen worden. Im Jahre 1527 habe König Ferdinand einen „kupferen sarch mit sonderer zierde zu kaiser Maxi milians begrebnus, darein sein leib gelegt werden soll, gießen zu lassen' beschlossen und es sei ihm auch eine Zeichnung dazu und ein Kostenvoranschlag zugesendet worden ') Jahrbuch, a. a. O. XI, Reg. 6387. 2) In dem beiliegenden Voranschlag der Kosten

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 46 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
, bis sie endlich selbst in ihrer Existenz von den Italienern bedroht wurden. Kaiser Ferdinand, ein warmer Freund der Kunst und alle ihre Zweige kenntnisreich überblickend, sand infolge des so viele Kunst werke zerstörenden Bauernkrieges, der späteren Türkenkriege und anderer kriegerischer Unternehmungen leider nur beschränkte finan zielle Mittel und Zeit, seinen Kunstsinn in ausgedehnterer Weise zu bethätigen. Er gehörte nach seiner Anschauung in Sachen der Kunst bereits ganz der neuen Zeit

an. Wenn er auch anfangs die von Kaiser Maximilian überkommenen zahlreichen Meister, darunter mehrere Maler und die Gießer Gregor Löffler und Stephan Godl, neuerlich und unbedingt in seine Dienste nahm, verlangte er doch bereits 1523 von dem Bildhauer des letzteren das eingehendste Studium der Natur und später von dem Bildhauer Abel das Studium der Antike an Ort und Stelle. Die Bildhauer, bisher gewohnt, das von den Malern Gegebene in die Plastik zu über tragen, fanden sich leicht in der neuen Stilweise zurecht

. Als nach dem Tode Stephan Godls Kaiser Ferdinand 1548 den ganz im Geiste der Neuzeit arbeitenden Maler Christoph Amberger von Augs burg mit den Entwürfen zu den noch fehlenden großen Erzbildern zum Grabmal Maximilians betraut hatte, fiel es dem Jnnsbrucker Bildschnitzer und Modelleur Veit Arnberger offenbar nicht schwer, nach der im kleinen Maßstabe und skizzenhaft gegebenen Zeichnung Ambcrgers die durch lebendige Auffassung der dargestellten Persön lichkeit sich auszeichnende Statue (König Chlodwig

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Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 125 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
Außer diesen Gießereien in Innsbruck unterhielt Ferdinand eine Gießerei in Prag, in welcher sich der nachhin berühmt gewor dene Gießer Heinrich Reinhart gebildet hat. Im Jahre 1530 war Kaiser Ferdinand nach Tirol gekommen, um seinen kaiserlichen Bruder daselbst zu empfangen. Die Familie Ferdinands selbst hatte in Innsbruck bereits dauernden Aufenthalt genommen. In diesem Jahre finden wir denn auch ein neues Auf blühen der durch die Zeitverhältnisse zurückgedrängten und nieder gehaltenen Kunst

in Tirol. Die denkwürdige Begegnung der beiden gekrönten Häupter bei Gries am Brenner, welche Kaiser Ferdinand durch ein Monument verewigt wissen wollte, gab der Gießerei zu Innsbruck wieder eine Gelegenheit zur Herstellung eines Kunstwerkes. Es war ein Relief in Erz gegossen, welches dann an betreffender Stelle in einer Art Kapelle aufgestellt wurde. Die Erzgießerei, welche auch eine größere silberne Statue zu gießen Auftrag hatte, wurde um diese Zeit mit einigen neuen Kräften versehen, nämlich

mit einem zweiten Gießer Melchior Godl, welcher jedoch bald starb, und einem Bildhauer Lienhart Magt. Hätte Kaiser Ferdinand kein anderes Verdienst als das, welches er sich um Herstellung des Grabmals Maximilians I. erworben hat, auszuweisen, es würde allein diesem kunstsinnigen Landesfürsten einen ehrenvollen Platz in der Geschichte der Kunst sichern, denn der weit aus größte Theil der Erzbilder wurden durch seine Mittel und Für sorge hergestellt und zu dem Mausoleum selbst nicht blos Plan und Zeichnung

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