Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
Schwaz die Richtigkeit meiner Vermutung oder meinen baulichen Jrrthum zu konstatiren. Jedenfalls glaube ich mit obiger, im Statthaltereiarchiv dahier befindlichen Urkunde den Architekten der Pfarrkirche in ihrer heutigen Gestalt, sowie die Bauzeit derselben festgestellt zu habend) 4. Ein Geschenk Kaiser Maximilians I. an die Pfarrkirche zu Nauders und die St. Anna-Kirche in Graun. (1867) Wir lasen jüngst, dass die Gemeinde Nauders im Begriffe stehe, ihre alte Pfarrkirche zu restauriren
. Diese Kirche, welche erst in neuerer Zeit erweitert wurde, ist unter Kaiser Maximilian I. er baut worden. Nach Vollendung des Baues, im Mai 1516, wendeten sich die Unterthanen von Nauders an den eben anwesenden Kaiser, zeigten ihm an, dass sie jetzt die Kirche ausgebaut hätten, aber nicht im Stande wären, sie Zu „verglasen', daher sie ihn um eine Bei steuer bäten. Der Kaiser willfahrte der Bitte feiner Getreuen und befahl mittelst eines Schreibens, ddo. Nauders 30. Mai 1516, der Regierung zu Innsbruck
, alsogleich ein Fenster nach einer, dem Schreiben beiliegenden Zeichnung machen zu lassen. In einer Nach schrift desselben Briefes fagt der Kaiser, er habe auch bewilligt, ein solches Fenster in die St. Anna-Kirche zu Graun zu geben, und be fiehlt ein zweites gleiches Fenster anfertigen zu lassen. Das be treffende Schreiben des Kaisers nebst der in demselben erwähnten Zeichnung hat sich noch erhalten. Das Kirchenfenster ist der Länge nach in fechs, der Breite nach in drei Felder abgetheilt. In der Mitte
