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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 123 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
Unkenntnis der traurigen Lage des Malers entschuldigt, verordnete Kaiser Ferdinand die Er höhung der Unterstützung, welche er nach dem Tode des Künstlers dessen Gattin ungeschmälert fortbeziehen ließ. Schon diese wenigen Züge beweisen, dass Kaiser Ferdinand von innerlicher Neigung und Vorliebe für die Kunst und die Künstler in seinen Bestrebungen aus dem Gebiete der Kunst geleitet wurde. Hiebei beschränkte er sich nicht aus seine eigenen Reiche, sondern hielt die Kunst hoch, ivo er sie fand

. So war auch Ferdinand der erste deutsche Fürst, dessen Gunst und Protektion sich der große Titian zu erfreuen hatte. Schon 1535 erhielt der italienische Meister von Kaiser Ferdinand so große Begünstigungen, dass die erste Bekanntschaft des kunstsinnigen Fürsten mit Titian wol schon in frühere Zeit saliti). Bei diesen glücklichen Anlagen Ferdinands ließ sich auch von vorneherein von ihm die möglichste Förderung des Kunstlebens er warten und wie sehr er diesen Hoffnungen entsprochen hat, davon gibt uns das erhaltene

urkundliche Material hinlängliche Beweise, Die erste Anordnung, welche Erzherzog Ferdinand in Beziehung auf die Kunst in Tirol traf, bezog sich auf die ihm und Kaiser Karl testamentarisch ans Herz gelegte Herstellung des kaiserlichen Grab mals, Zu welchem von den 28 großen Erzbildern durch Meister Gilg ') Wie Titian die erste fürstliche Würdigung deutscherseits durch Kaiser Ferdinand I. erhielt, wurde ihm auch die letzte von Seite eines deutschen Fürsten, und zwar ebenfalls von einem Kaiser Ferdinand

, zu Theil; das ge setzte prachtvolle Grabmonument in der Kirche -u l'i.ni in Venedig wurde bekanntlich über Befehl und auf Kosten des österreichischen .Kaisers Ferdinand I. hergestellt.

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 127 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
Die Anfänge dieser heute noch beinahe vollständig erhaltenen Befesti gung reichen zwar noch in die letzten zwei Lebensjahre des Kaisers Maximilian zurück, die Hauptsache daran ist jedoch das Werk der Baumeister Ferdinands- Haben wir außer den erwähnten, allerdings äußerst kostspieligen Bauten, welche Ferdinand in Tirol führte, keine weiteren zu ver zeichnen, so darf man nicht übersehen, dass er eine Unzahl über kommener Burgen und Schlösser Zu erhalten, andere von Kaiser Maximilian begonnene

Bauten Zur Fortführung und Vollendung zu bringen hatte. HieZu gehören namentlich die Kirche in Seefeld und das Lustschloss in Flaurling. In seinen Bauunternehmungen wurde Kaiser Ferdinand von einer Reihe tüchtiger Baumeister unterstützt. Von den Baumeistern aus der Zeit des Kaisers Maximilian finden wir unter Ferdinand in Innsbruck nur mehr Jörg Kölderer und Gregor Turing thätig. Letzterer war feines Zeichens ein Steinmetz und „Stadtmaurer' zu Innsbruck, wurde aber als Baumeister in großen Ehren

gehalten und als er 1543 auf der von Kaiser Ferdinand ihm aufgetragenen Dienstreise nach Schweiz daselbst starb, ließ ihn der Kaiser auf seine Kosten nach Jnnsruck zur Beisetzung übertragen. Tüchtiger noch als Gregor Turing war dessen Sohn Niklas Turing, welchen Kaiser Ferdinand 1550 als Hofsteinmetz und Maurer in feine Dienste nahm und dem der Bau der Hofkirche übertragen wurde. Niklas Turing war es auch, welchen Ferdinand mit den Plänen der Kirche an seinen Hof beschieden

hatte und mit welchem er über Aender- ungen der vorgelegten Entwürfe persönlich verhandelte. Obwol zur Zeit des begonnenen Baues bereits italienische Baumeister in Inns bruck sich befanden, hatte alfo Kaiser Ferdinand diesen Kirchenbau einem deutschen Meister ubertragen. Die ersten italienischen Baumeister finden wir hier scholl lange vor Beginn dieses Baues (1550) bethätigt. Bereits im Jahre 1530 richtete Kaiser Ferdinand an die Herzoge in Mailand, Ferrara und Mantua die Bitte, ihm je zwei gute Ball meister Zu senden

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 486 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
nachlässigte er doch dieses Geschäft auch in seinen alten Tagen nicht, und in Tirol kannte man den Holzhändler Tizian gerade so gut wie. den Maler. In dieser doppelten Eigenschaft erscheint denn auch der große Meister während seines Aufenthaltes in der tirolischen Hauptstadt, nämlich als Maler am Hofe der Familie des Königs Ferdinand, als Holzhändler vor den Herren des Regiments und der Kammer. Die Holzgeschäste Tizians, von welchen wir zuerst sprechen wollen, datiren urkundlich schon

aus dem Jahre 1535, in welchem König Ferdinand ihm bereits ein darauf bezügliches Privileg er- theilte, woraus sich auch ergibt, dass der kunstsinnige Landesfürst schon damals und nicht erst 1548 in Augsburg mit dem berühmten Meister in nähere Verbindung getreten und dessen Gönner ge worden war. Der Bruder Tizians, Francesco, Hatte schon ein Jahr früher, nämlich 1534, bei König Ferdinand Hilfe und Unterstützung in einem Holzgeschäfte mit dem l. f. Hauptmann auf Peutlstein (Schloss, jetzt Ruine im Thal

Ampezzo), Christoph Herbst, gefunden. Tizian selbst wandte sich ein Jahr darnach ebenfalls in holzgeschäftlicher An gelegenheit an Ferdinand I., welcher ihm auf sein Ansuchen bewilligte, in den l. f. Wäldern der Herrschaft Peutlstein fünf Jahre lang so viele Stämme zu schlagen, um daraus tausend Läden schneiden Zu können. Bei der Realisirung dieses Privilegs stieß jedoch Tizian auf Hindernisse, die ihn nöthigten, nochmals an König Ferdinand sich zu wenden. Der Hauptmann auf Peutlstein hatte nämlich

den Wert der Stämme offenbar höher angeschlagen als die Kunst und die Verdienste des wälschen Malers; er weigerte sich, das durch l. f. Befehl demselben zuerkannte Holz auszufolgen, weswegen König Ferdinand auf die Bitte Tizians dem Hauptmann auf Peutl stein am 30. September 1535 folgenden neuerlichen Befehl zu kommen ließ: „Ferdinand zc. Getreuer Lieber. Wir werden durch Einen, genannt Titianus, Maler zu Venedig, angelangt mit erinderung, wiewol wir ime hievor bewilligt hätten, das wir ime auf fünf

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Bücher
Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 299 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
heutigen Büchsenhausen) vorgenommen und darin namentlich einen großen, durch zwei Stockwerke laufenden Prunksaal Herrichten lassen. Ferdinand Bienner hatte bald nach seiner Ankunft in Inns bruck eine Bittschrift zu Gunsten seines Vaters an den Landesfürsten gelangen lassen. In dieser Bittschrift, der er ein „erzfürstlich salz burgisches Rekommandationsfchreiben' beilegte, bat er um „seines Vaters Arrestveränderung in seine Behausung' und ihn (seinen Vater) „über seine Jmputationes zu gebürender

werden solle, als hat er sich bei- nebens nit Zu befahren, dass ihme weder in einem noch dem andern Zu kurz geschäche oder etwas ungleichs zugemutet werden solle. Wor- nach er supplirender Bienner sich zu richten wissen'. Die Gerichtsakten schweigen natürlich über das, was die Liebe der Kinder für ihre Eltern gethan, wenn diese Kindesliebe nicht mit der Härte des Gesetzes in Berührung kam, und es erscheint daher Ferdinand Bienner nur mehr in zwei einzigen Aktenstücken. Zuerst in einer Eingabe der Witwe

Bienner und ihres Anweisers Rudolf Mayr, nach welcher Ferdinand Bienner „die Administration der Haushaltung' längere Zeit und mit eigenen großen Opfern geführt hat. Die Mutter und ihr Anweiser geben in dieser Schrift Ferdinand Bienner das Zeugnis, dass, „wofern er, der Herr Sohn, nicht ge wesen und zur Providirung allein der unentbehrlichen Hausnotdurft ex proprio peeulio nicht über 500 fl. selbst gespendirt, sie, die Frau Wittib, mitsambt bei sich habenden Ehehalten allerdings zu Grund gegangen

und vielleicht Hungersnoth gelitten haben würde'. Im October 1650 machte Ferdinand Bienner einen Versuch, seinen Vater zu sprechen. Er war mit Kleidern und Wäsche für ihn nach Rattenberg gekommen und bat den dortigen Festungskomman danten, Hauptmann Gabriel von Neuhaus, „ihn zu feinem Vater kommen und mit ihm reden zu lassen'. Der kalte Soldat schlug ihm diese Bitte ab, obwol Ferdinand Bienner die Unterredung nur in Gegenwart des Kommandanten zu führen verlangte. Ohne den Vater Ma yr: Schöllherr tt.

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 73 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
— — Kaiser Ferdinand noch Gelegenheit, eine von Colin ausgeführte Relieftafel zu sehen. Hoch erfreut über die außerordentliche Leistung ermunterte er den Künstler die Arbeit eifrig fortzusetzen, „damit solches Werk noch in dero Leben verfertigt werden möchte.' K. Ferdinand I. ließ ferner den größeren Theil der 28 großen ErZbilder zum Maximilianischen Grab, so wie viele andere kleinere Statuen in Erz, einige in Silber und zwar in der Kulisterzgießerei zu Mühlau ausführen ^), welche er trotz

aller finanziellen Schwierig keiten und obwol er auf dem Schlosse zu Prag eine zweite Kunst- erzgicherei unterhielt, nicht eingehen ließ -). Die von Kaiser Maxi milian unvollendet hinterlassenen Bauten, wie z. B. das Lnst- schloss in Flaurling, ließ K. Ferdinand I. vollenden. Künstlerische Unternehinungen, darunter insbesondere die Glasmalerei-Anstalt des Vitl in Hall, förderte er durch Privilegien, wie durch ma terielle Unterstützung»). Die von Maximilian I. gegründete Hof- plattnerei zu Innsbruck gelangte

unter Ferdinand znr höchsten Blüte. Tie aus derselben hervorgegangenen Werke, darunter der berühmte Harnisch Königs Franz I. von Frankreich, werden noch heute in Wien wie in Paris bewundert. Was würde ein Regent wie Fer dinand I. aus dem Gebiete der Kunst nicht alles geschaffen haben, wäre er hierin nicht durch die endlosen Türkenkriege und durch die inneren Wirren seiner Länder fortwährend gehindert und unter brochen worden! Denn trotz alle dem hat er mehr Kunstwerke geschaffen als die meisten

seiner fürstlichen Nachbarn, die in be häbiger Rühe zuschauten, wie der .Habsburger seine besten Kräfte im Kampfe mit den Heeren des Halbmonds verzehrte. Sein hohes In teresse und seine großen Opfer für die Kunst waren nicht Sache der Mode, sondern innerem Bedürfnis und eigenem Verständnis ent sprungen. Alles von Ferdinand I. auf dein Boden der Kunst Ge schaffene wurde nach serner persönlichen, eingehenden Prüfung und schließlichen Genehmigung ausgeführt. Bei wichtigeren Unterneh mungen genügte ihm die Vorlage

von Zeichnungen und Plänen nicht, sondern er ließ die betreffenden Künstler selbst an sein Hos lager kommen und vereinbarte mit ihnen nach einsichtsvoller Prüfung aller Details den endgìltigen Plan. ') Vgl. Abhandlung IX. ' ') In dieser Gießerei aus dem Schlosse zu Prag bildete sich der inichhiu berühm: gewordene Erzgicher Heinrich Reinhart. (Statth.-Nrch.) Ich gebrauche die Bezeichnung Kunsterzgicherei im Gegensatz zu bloße» Geschtttzgießereien, deren K. Ferdinand mehrere unterhielt. 2) Vgl. Abhandlung X^ll. *

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 128 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
dieses letzteren Baues war hauptsächlich das Werk des „ehrbaren und kunstreichen Meisters' de Spacis. Die durch den Tod des Jörg Kölderer li 1540) erledigte Hofbaurathsstelle wurde jedoch von Kaiser Ferdinand einem deutschen Architekten, dem Stadtbaumeister von Innsbruck Michael Schenk verliehen, welcher ihm als „geschickter, verständiger und statthafter Mann und den Jahren nach vermöglichen Leibs' empfohlen wurde. Der plastische Reichthum, womit die Renaissance ihre Bauwerke schmückte, machte

die Beihilfe zahlreicher Bildhauer nothwendig. Die hier von Kaiser Ferdinand mit Arbeiten betrauten Bildhauer sind theils Deutsche, theils Italiener. Unter den ersteren finden wir Silvester Lechner, Lienhart Magt, Veit Arnperger (51551), Hans Kelz, Hans Kipfel, Hans Polsterer, unter den letzteren Hieronymus Longhi, Antoni de Ron, genannt Dürschon. Einen neuerlichen großen Aufschwung nahm unter Kaiser Fer dinand das Kunsthandmerk namentlich jenes der Tischler, welche be sonders in Intarsien

, welche Ferdinand liebte, wahre Meisterstücke lieferten. Komplizirte Verzierungen durch verschiedenfarbige Hölzer darzustellen, verstanden insbesondere die Hoftischler Hans und Jörg Werdt, wozu der Tischler Lienhart Kolb (an anderer Stelle heißt er Kalb) in Tölz das Edelholz lieferte. Einen ganz besonderen Aufschwung nahm unter Ferdinand das Kunsthandlverk der Harnischschlägerei oder Plattnerei. Die Hof- plattnerei in Innsbruck war une die landesfürstliche Plattnerei in Mühlau schon von Kaiser Max

in vortrefflichen Stand gesetzt worden; was ihr jedoch eine besondere Berühmtheit verschaffte, waren Hans und Jörg Seusenhoser, Vater und Sohn, von denen insbesondere letzterer zu den berühmtesten Plattnern jener Zeit zu Zählen ist. An die Stelle des 1518 verstorbenen Konrad Seuseuhofer hatte Ferdinand dessen Bruder Hans Seusenhoser zum Vorstand und Leiter der Hofplattnerei ernannt und ihm dessen noch tüchtigeren Sohn Jörg an die Seite gegeben, den er mit dem Versprechen fesselte, ihm nach dem Tode

unter anderen und zwar 1525—1528 zwei Harnische für Kaiser Ferdinand,

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 129 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
Jörg Seusenhofer verfertigte 1531 über Auftrag des Kaisers Fer dinand einen Harnisch für Juan von Oesterreich („des Kaisers jungen Sohn'), 1533 für den jungen König von Polen, 1538 für Kaiser Ferdinand, 1539 den berühmten Harnisch für König Franz I. von Frankreich und Harnische für andere französische Würdenträger, 1542 für die jungen Erzherzoge Maximilian und Ferdinand, 1543 für die beiden Söhne des kaif. Geheimraths Granvella u. s. w. Wie überhaupt bei dem Kunsthandwerke älterer Zeit, gebürt

dem Meister eines auf Kunstwert Anspruch machenden Harnisches nicht immer, ja vielleicht selten das Verdienst der ganzen Arbeit. Die Zeichnungen zur künstlerischen Ausschmückung lieferten gewöhn lich die Maler, welche, wie es gerade bei den oberwähnten fran zösischen Harnischen der Fall war, auch manchmal das Netzen der selben übernahmen. Außer den bereits von Kaiser Maximilian übernommenen Platt nern und den genannten beiden Seusenhofer finden wir von Kaiser Ferdinand noch folgende Plattner beschäftigt

noch in höherem Maße bei Ferdinand 1. der Fall, der einmal, trotz allen Mahnens und Schreibens erst nach drei Jahren einen Küris von seinem hochbezahlten Hofplattner erhalten konnte. Erst nach drei Jahren war die Geduld des Königs erschöpft, er erklärte, dass er nun feinen Küris bei einem Augsburger Plattner bestellen werde. Bei der fast beispiellosen, jeden Luxus ausschließenden Einfachheit, mit welcher die Kinder Kaiser Ferdinands, die Erzherzoge Max und Ferdinand und die sieben Töchter des Kaisers

in Innsbruck erzogen wurden, kann es nicht überraschen, dafs die Goldschmiede in dieser Zeit keiuer besonderen Fürsorge sich zu erfreuen hatten. Ihre Arbeiten für den Hof beschränkten sich unter Ferdinand I. auf silberne Trink- gcschirre zu Geschenken und Verehrungen, besonders Hochzeitsgeschenken für solche Paare, welche die übliche alte Sitte berechtigte, den LandeS- fürfteu zum Ehrentage zu laden, der sich dann durch einen der Hof herren mit einem silbernen Pokale dabei vertreten ließ

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Bücher
Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 220 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
— 2!0 — Moritz hatte eine Zusammenkunft mit König Ferdinand in Linz verabredet, und dieser ließ es an ihm nicht schien, dieselbe ehe möglichst zu veranlassen. Moritz reiste nach langem, beabsichtigten Zaudern in der That von Augsburg weg nach Linz ab, wohin auch Ferdinand von Wien aus sich verfügte. Ani Tage seiner Abreise (14. April) von Wim richtete er noch in gutem Vertrauen aus ein günstiges Resultat seiner Linzer Reise ein ermunterndes Schreiben an die Regierung zu Innsbruck, worin er sagt

so viel immer möglich ihre Ankunft beschleunigen wollte' °). Gleichzeitig schrieb auch des Kursürsten Kanzler, Dr. Mordeisen, aus Ingolstadt, Y. April, dass er auf Befehl seines Herrn sich alsbald erheben und zu König Ferdinand kommen merde, da er noch vor der Ankunft des Kurfürsten einige „getreuliche Werbungen' an den König zu bringen habe'). An einem glücklichen Resultat der Linzer Zusammenkunst musste bei der Gefahr, die dem Lande Tirol drohte, der Innsbrucker Re gierung natürlich

schlägt deswegen vor, irgend einen Ort in Bayern zu wählen, welcher hoffen ließe, dass Moritz und Markgras Albrecht persönlich dahin kämen. Zweifel über die redlichen Absichten des Kurfürsten hatten von Zeit zu Zeit auch den König Ferdinand er griffen, obwol er eine neuerliche schriftliche Erklärung desselben er halten halte, dass derselbe nach Linz kommen werde, dann! die „vor habende Kriegsübung abgestellt werde', Ferdinand ließ noch am ' > Ttaikhalierei - Archiv. Von k. Maj., f. WS : T rüffel

8
Bücher
Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 392 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
Ferdinand gestattet, sich Herr zu Scherma zu schreiben und dciZ Wappen Scherma in sein Wappen aufzunehmen. 1530 erhob ihn Kaiser Karl V. in den Grafenstand, 1540. verlieh ihm Kaiser Ferdinand I. den heute so wolfeilen Titel „Wolgeboren', 1544 kreirte Kaifer Ferdinand I. eigens für ihn das Erbhofmeister amt im Elfcifs und verlieh ihm dieses „höchst und fürnembst Amt' als auf alle seine Nachkommen vererblich. Schließlich wurde er Statthalter der oberösterreichischen Lande und erhielt wie sein Vater

den Orden des goldenen Vließes. Die ihm von Kaiser Ferdinand I. am 1. Jänner 1544 ver liehene Stelle eines Statthalters der oberösterreichischen Lande hatte ihn dauernd an Innsbruck gefesselt, wo die Lichtenstem mehrere Häuser besaßen. Er übergab daher aus den erwähnten geschäft lichen Rücksichten Schlafs und Herrschaft Scherma am 31. October 1544 dem Johann Abundus von Tfchötsch zu Naturns zur Ver waltung auf fünf Jahre und bestellte ihn zum Verwalter des Schlosses. Christoph Philipp von Lichtenstein

starb 1546. Auch er hatte, une eine Urkunde besagt, gleich seinem Vater Paul von Lichtenstein ') Eines dieser Häuser, das zunächst vor dem Snggenthore in der Silber- gasse (jetzt Universitätsstraße) gelegene Haus sainmt Stadel und Garton wurde von seinem Sohne an Kaiser Ferdinand I. um 2700 fl. verkauft und an Stelle desselben die Hofkirche sarnmt anstoßendem Kloster (jetzt Gymnasium) erbaut.

9
Bücher
Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 189 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
Lande die Hauptgefahr drohte, wurde kein Späher gesendet, ein Be weis, wie man sich hier noch täuschte und getäuscht wurde. Die Regierung von Innsbruck war auch noch auf anderem Wege thätig, Kaiser Karl zur Hilfeleistung und insbesondere zu der vom Landtage so energisch verlangten Abstellung der Unzukömmlich keiten der kaiserlichen Truppen auf ihren Durchzügen zu bestimmen. König„ Ferdinand hatte am Hofe des Kaisers den Spanier GameZ als „Orator' beglaubigt. Dieser Mann hielt

es mit dem Bischöfe > von Arras, Crasso und andern Hofleuten, die es in ihrem Interesse fanden, Bitten, Klagen und Beschwerden vom kaiserlichen Throne möglichst ferne zu halten. So kam es denn auch, dass, wie schon früher erwähnt, selbst Schreiben des Königs in den Papierkorb dieser Herren wanderten, ohne an die Adresse des Kaisers gelangt- Zu sein. Um dies in so schwieriger Zeit zu verhindern, schrieb die Re gierung an Hans Trautson, er möge bei König Ferdinand dahin wirken, dass andere Wege eingeschlagen

werden, um „des Landes Obligen bei der kaiserlichen Majestät zu solicitiren und darüber Be scheid Zu erhalten' ^). Inzwischen war ein Schreiben des Königs Ferdinand vom 9. Februar aus Prag eingetroffen, in welchem Ferdinand wieder dringend verlangt, „dass in allweg von der Bewilligung der Land schaft ein Kriegsvolk nach Ungarn abgesendet und unterhalten werde'. Zu defsen Obersten schlug er Andrä von Brandis, Kommenthur zu Lengmoos und Sr. Maj. Rath, vor. Indessen hatte jedoch bereits der Landtag

noch vor seinem Auseinandergehen Oberst und Hauptleute bestellt und Zwar zum Obersten des Lands Ritter Arbogast von Annenberg, „weil der Herr von Castlalt mit Alter beladen und gar schwach ivorden'. Da diese Wahl jedoch nur für den Eintritt einer Landesnoth getroffen wurde, so war für den Fall, dass das Kriegs volk nach Ungarn abgehen sollte, Ritter Georg von Thun, des Königs Maximilian Kämmerer, mit Ferdinands Bewilligung selbst zum Obersten bestellt worden 2). Noch im selben Monate (Jänner) gab König Ferdinand die Weisung

10
Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 124 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
Sesselschreiber erst acht vollendet hergestellt waren. Trotz der trost losen Lage der vorgefundenen Finanzverhältnisse befahl Ferdinand im September 1523, dass jedes Jahr zwei große Erzstatnen herzu stellen seien. Um sich von der künstlerischen Tüchtigkeit des Meisters Stephan Godl, dem nach Sesselschreiber die Kunstgießerei übertragen worden war, zu überzeugen, gab Ferdinand dein Bildgießer dm Auftrag, „ein ganze mannspildnuß, nackt und stehend in einem ge schickten possen auf das artiglichste

an den Hof des Erzherzogs ^). Die unablässige Sorge, welche Ferdinand dem weltberühmt gewordenen Grabmale zeitlebens geschenkt hat, zeugt ebensosehr von seiner Pietät gegen seinen ritterlichen Ahnherrn und die gewissenhaft zur Erfüllung übernommene Verpflichtung, als von seinem hohen Kunst sinn. Den Plan Maximilians zum Grabmale änderte er, ließ nach seinen Angaben einen neuen entwerfen und derselbe wurde auch ausge führt. Diese Ausführung kostete allerdings viel mehr Zeit und Geld als Ferdinand glaubte

, allein so viele Hindernisse sich derselben entgegen stellten, er ermüdete nicht, sondern widmete diesem großartigen Denk mal ebensoviel Geld, als er diesem vielseitigen Kunstwerke persönliches Interesse schenkte. Auch für das Fortblühen der Gießerei des alten Löffler sorgte Ferdinand, indem er den Sohn desselben, den „besonders künstlichen und berühmten Gießer' Gregor Löffler, welcher von auswärtigen Mächten, selbst von Frankreich, umworben wurde, durch eine dauernde Anstellung festzuhalten verstand

11
Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 130 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
fürsten, namentlich seit Herzog Sigmund äußerst zahlreich vor. Nicht blos dem Hofe näher stehende, durch Adel oder. Rang sich auszeich nende Persönlichkeiten, sondern auch landesfürstliche Beamte und Bürger luden, wenn irgend ein Anhaltspunkt gefunden werden konnte, den Landesfürsten zum hochzeitlichen Feste und es ist mir kein Fall bekannt, wo derselbe die Einladung ausgeschlagen hätte. Für sich und seine Familie von der größten Sparsamkeit, war Ferdinand I. besonders bei solchen Gelegenheiten

äußerst splendid. Für das Hochzeitsgeschenk an die Tochter des Ritters Schürf wurden dem Goldschmied Klaus Burkart 119 fl. 30 kr. nebst einem Trinkgeld für des Meisters Gesellen bezahlt, eine für den damaligen Geldwert bedeutende Summe. Die Hochzeitsbecher der Adeligen wurden ver goldet und mit den Wappen des Brautpaares geziert. Zu der Hoch zeit des Sekretärs Peter Roß und der Juugfrau Barbara Reich spendete Kaiser Ferdinand einen „Hochzeitbecher' im Werte von 56 fl. 45 kr. Auch sonstige „Verehrungen

in früherer Zeit, waren auch unter Ferdinand I. die Goldschmiede im Fache des Siegelschneidens bewandert, so nament lich Heinrich Stark. Die Siegel des Landesfürsten selbst schnitt jedoch der zum Guardian der Haller Münze avancirte Eisenschneider Ulrich Ursenthaler, so 1529 das königlich böhmische Siegel und Secret und 1530 das römisch königliche, über deren Schnitt und Zeichnung Ferdinand seine Zufriedenheit aussprach. Die Geschichte der landesfürstlichen Münze in Hall selbst hat nach dem Tode

Maximilians verschiedene Wechselfälle zu verzeichnen. Bis 1523 war sie zur vollständigen Unthätigkeit verurtheilt- Ferdinand

12
Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 550 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
Fides und Patientia. Sämmtliche Zwischenräume sind durch gra- vivte Ornamente ausgefüllt. Das Ganze repräsentirt ein Meister stück deutscher Uhrmacherkimst der Renaissance. Die Uhren, welche von Wmer an den hiesigen Hos verkauft und durch die Kammer bezahlt wurden, sind folgende ^) : 1558. Eine Uhr für König Ferdinand, bezahlt mit 95 Thalern (à 68 kr.) oder 107 fl. 40 kr. 1560. Für König Ferdinand eine große Uhr, bezahlt mit 400 Thalern, und eine kleine Uhr, bezahlt mit 95 Thalern, zusammen 495

Thaler oder 561 fl. 1561. 1) eine Uhr, die „zeigt und schlägt', per 35 fl., 2) eine Uhr, die „schlägt, zeigt und weckt' per 95 Thaler (à 70 kr.), 3) eine „Halsuhr mit dem Minutenzeiger'', 95 Thaler, 4) eine Uhr, welche „die Stund schlägt und weckt' 45 fl., 5) eine Uhr, welche „die Stund schlägt', 35 fl., endlich 6) eine „Spieglur' per 300 fl. 1563. Ein „schlagendes Werk' für Erzherzog Karl, 36 fl. rh. 1564. Für König Ferdinand ein „Halsürl mit Minuten, Viertel, Halb und ganze Stund schlagend

', 95 Thaler, und eine „flache, schlagende Halsur', 92 Thaler. 1566. Eine „flache schlagende Halsur', welche vom Hofe „den: florentinifchen Kriegsvolksobersten verehrt' worden, 34 fl. Auch den Hof Erzherzog Ferdinands von Tirol, welcher Mlmer zu seinem Hofuhrmacher ernannte, versorgte derselbe mit seinen Werken. Von Erzherzog Ferdinand erhielt auch die Innung der Uhrmacher und Schlosser (später verbanden sich die Uhrmacher mit den Büchsenmachern zu einer Innung) eine von den Meistern beider Handwerke

ausgearbeitete Ordnung konfirmirt und be stätigt, und zwar unterm 17. November 1573 ^), Die hervor ragende Stellung, welche Illmer zu dieser Zeit unter den bis herigen Meistern behauptete, macht seinen Einfluss in dieser Sache wahrscheinlich. Die von Illmer an den Hof Erzherzogs Ferdinand verkauften Uhren finden sich nicht einzeln aufgeführt. 1574 erhielt Meister Illmer von der l. f. Kammer einen Schuldschein ausgestellt, lautend ') Vgl. Jahrbuch, a. a. O. Reg. 7818, 7380, 7498, 7732, 7774, 7800, 7822

13
Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 472 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
Ferdinand, seien „dermaßen ersaigert, verpsändt und verschrieben', dàss man „nicht einmal die ordinari Ausgaben bestreiten könne.' Die 265 Dukaten, welche Seusenhofer zum Vergolden des Harnisches gegeben worden seien, habe die Regierung vo.n dem „arreftirten Türkenhilfgeld'^) entlehnen müssen, da sonst die Arbeit überhaupt gar nicht zustande gekommen wäre. Aus dem Türkenfond habe die Regierung überdies 100 sl. und jetzt neuerlich 200 fl. dein Seusen hofer auszahlen lassen. Schließlich bat

die Regierung, Se. Majestät wolle nun in Augsburg selbst durch „dieser Arbeit Verständige' mit Seusenhofer abrechnen und denselben, ohne die Kammer in Inns bruck in Anspruch zu nehmen, bezahlen lassen. König Ferdinand antwortete am 27. Dezember auf diese Vor stellung der Kammer Folgendes: ' „Edlen, ersamen, gelerten und lieben getreuen. Wir haben uns jetzo alhie mit unserm getreuen lieben Georgen Seusenhofer umb die arbeit des gedoppelten kuris, so er aus unsern bevelch für unsern geliebten sun und surften

erzhertzog Ferdinanden geschlagen, ver glichen und ime für solche volbrachte arbeit des bemelteu küris über das, fo er hievor von euch daran empfangen, 304 fl. 30 kr. bezalen lassen und ist darauf unser bevelch, daß ir ime Seusenhofer den Überrest als nemlich 200 fl. von dem einkomen und gesell unserer tyrolischen kammer eurer Verwaltung on abgang fürderlich entrichtet und bezalet.' Nachdem König Ferdinand auf diese Weise mit Seusenhofer sich verglichen, sendete er diesen von Augsburg nach Prag

, um seinem Sohne, Erzherzog Ferdinand, selbst den Harnisch zu über bringen. Die Unkosten dieser Reise zu bezahlen, wurde ebenfalls der tirolischen Kammer überlassen, welche denn auch trotz ihrer „Er- saigerung' im April 1548 die Schulden an Seusenhofer mit 283 fl,, wovon 88 sl. für die Reise nach Prag, abgetragen hat. Die ketzte bezügliche Aufzeichnung des Kammermeisters lautet: „Jörgen Seusenhofer, Harnischmeister in abschlag der schuld, so man ime für meines gnedigsten Herrn, erzhertzog Ferdinand

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Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 562 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
bereits das Maß des „kaiserlichen Sarges', zu welchem Ferdinand ein „Modell baider der kaiserlichen und königlichen Grabstain' an fertigen lassen sollte. Der Erzherzog erwiderte am 8. Jänner 1565 seinem Bruder, er sei gerne und wie es auch seine Pflicht erheische, hiezu bereit; allein die Herstellung eines Modells hänge nicht von ihm und seinem guten Willen ab. Von den Meistern in Prag könne er ein solches nicht erhalten. Obwol er sich „in Sonderheit auf einen verlassen und getröstet

', habe er doch „auch bei ihm nichts ausrichten können.' Sein Bruder möge daher selbst das Modell anfertigen lassen und ihm zusenden, um dann aus Wunsch das Weitere besorgen zu können, oder es möge der Kaiser einen tauglichen Meister von Wien, wo dergleichen Künstler leichter als in Prag zu bekommen seien, zu ihm nach Prag senden, um mit demselben dann das Modell herzustellen. Erzherzog Ferdinand hatte schon vor Empfang des Schreibens seines Bruders auf Colins Werkstätte sein Augenmerk gerichtet, da er, wie schon einmal erwähnt

, am 17. Dezember 1564 die Regierung zu Innsbruck beauftragte, einen von den am Grabmale Kaiser Maximilians beschäftigten Bildhauergesellen nach Prag zu senden. Ob Erzherzog Ferdinand bei dieser, bald nachher wieder zurück genommenen Berufung eines Gesellen Colins die Anfertigung des Grabmals für Kaiser Ferdinand und dessen Gattin oder eine andere Arbeit im Auge gehabt hat, ist um so weniger festzustellen, als über die Angelegenheit der Errichtung jenes Grabmals bis zum 23. März 1566 keine weitere Nachricht

vorliegt. Unter diesem Datum aber beauftragte Erzherzog Ferdinand die Regierung zu Innsbruck, den Bildhauer Alexander Colin selbst zu ihm nach Prag zu senden, um mit demselben wegen „Zurichtung der Sepultur' sür Kaiser Ferdi nand und weiland die römische Königin, seine Mutter, sich unterreden und verhandeln zu können. Sollte Colin, schreibt der Erzherzog, aus den Niederlanden, wohin zu reisen er von ihm die Erlaubnis erhalten hätte, noch nicht zurückgekehrt sein, so möge die Regierung ihm die Weisung

15
Bücher
Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 226 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
— 2 Vi — Unter Eitlhanns Gienger sollten nun die Bauern mit Helle barden und Spießen das gut machen, was die mit Büchsen, Pulver und Blei versehenen Soldaten schon vollkommen verdorben hatten. Der oberste Haus- und Feldzeugmeister Eitlhanns Gienger rückte mit dem Landsturm vom Oberinnthal an die Fernsteinklause, ivo sich auch die zersprengten Reste des Ehrenberger Äriegsvolks nach und nach einfanden. An die Besatzung von Kusstein, die sieben von Ferdinand zurückbeorderten Fähnlein

ist vielmehr ein anderer. Bevor nur jedoch aus denselben näher eingehen, wollen nur wieder einen Blick aus Innsbruck werfen. Nach der Zusammenkunft des Königs Ferdinand mit Moritz von Sachsen zu Linz hatte sich der König selbst nach Innsbruck zu Kaiser Karl begeben. Er traf am 7. Alai in der Hauptstadt des Landes ein. Kaiser und König, mit Gedanken und Plänen für des Reiches Zukunft beschäftigt, saßen in der Burg zu Innsbruck, als der reitende Kanunerbote die Nachricht vom Falle der Ehrenberger Klause

überbrachte. War auch diese Nachricht völlig unerwartet ge kommen, so hatte der .Kaiser sür die Flucht, wenn sie nothwendig werden sollte, bereits vorgesorgt und zu diesem Zweck seine Leibgarde, die 5M niederländischen Reiter, welche nach ihrer früheren Be stimmung zur Verteidigung von Rattenberg dahin geschickt worden waren, hieher zurückbeordert. Die Richtung, welche der fliehende Kaiser einschlagen sollte, war schon lange bestimmt. Bereits früher hatte König Ferdinand gerathen, den Kaiser für den Fall

der Roth zu bestimmen, sich nach Briren zu wenden, um von hier den sichern Weg nach .Kärnten zu haben, während der Weg nach Italien den Kaiser in die.Mnde seiner Feinde liefern könnte, wie auch der.Kar dinal von Trient die Richtung nach Italien höchlich missrathe '). Am 1s». Mai abends halb 9 Uhr trat das Ereignis der zweiten Flucht des Kaisers aus Innsbruck ein. In einer Sänfte getragen, geleitet von König Ferdinand und dem freiwillig ihm solgenden Herzog ') Ttmlhalierei-Archiv, Misswen an Hof, f. t!s> ff.

17
Bücher
Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 656 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
stehenden und konnte ihre Worte vernehmen. Als die Agonie ein trat, wurde nach christlicher Sitte die Kerze angezündet, welche eine Zeitlang der durchlauchtigste Fürst Ferdinand, Pfalzgraf bei Rhein, in seiner Hand hielt, dann aber die wieder zu sich gekommene Kranke ergriff. Nachdem sie die geweihte Kerze den Anwesenden Zurück ge geben, entschlief sie allmählig und übergab Gott ihre Seele. Drei Tage blieb der Leichnam öffentlich ausgestellt, damit die Leute sähen, dass keine Krone vor dem Tode

, auch mit allen pruederschaften belaitet worden'^). Endlich haben wir über den fraglichen Todsall noch einen Brief Erzherzogs Ferdinand selbst. Er ist an seinen ältesten und treuesten Diener Franz Grafen von Thurn gerichtet. Demselben klagt der trauernde Gatte sein Herzleid in folgenden Zeilen: Ferdinand zc. Wir geben dir mit betrüebtem gemuet Zu ver neinen, daß gott der allmechtig weiland unser geliebte eheliche ge- mcchel seliger gedechtnuß an gestern abents umb acht uhr aus diser zergenkhlichen welt zu seinen göttlichen

Berliner Historikus möge es nun lediglich als einen Akt der ihm schuldigen Gerechtigkeit betrachten, wenn wir ge- ') Konerl oratio kunàis. 0einx>onM38h. Den Auszug ver danke ich Professor Dr. Hirn. 2) Archiv der Pfarre Innsbruck. 2) Statthalters-Archiv Innsbruck. — Ferdinand ließ das Ableben Philippinens auch durch den Druck verkünden (Statthalterei-Archiv, Laus» voài 1380, 5. 270). àch die tirolischen Geschichtsschreiber, die den Todes fall erwähnen, wissen Nichts von einem -unnatürlichen Tode.*

18
Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 286 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
Erlass vom 8. Mai lobi auf vier Jahre einen Gnadengehalt von wöchentlich vier Pfund Bernern bewilligt. Nach Ablauf der vier Jahre fuchte sie um die weitere Verabfolgung dieser Unterstützung an. In der an König Ferdinand gerichteten Bittschrift sagt sie, ihre früheren zwei Männer seien beide Bildschnitzer gewesen und „mit irer arbait, sonderlich mit schnaidung in wachs', vielfältig in des Königs Dienst gebraucht worden. Die „schwere arbait des wachs- schneidens zu den pildern in Milen' (Mühlau

) sei mit eine Ursache an dem Tode ihres Mannes, Meisters Veit, gewesen und ihre Kinder seien noch nicht soweit zu Jahren und Verstand gekommen, dass sie ihren Unterhalt suchen und verdienen könnten. König Ferdinand würdigte die Bitte der Witwe und ließ ihr den Gnadengehalt noch weiter verabfolgen. Sie erhielt 1553 41 Gulden 36 Kreuzer. Die oben näher erwähnte schriftliche Aeußerung des Gregor Löffler übersendete die Regierung zu Innsbruck am 26. Juni 1553 an König Ferdinand, welcher jedoch

in Betreff des Bildes Kaifers Maximilian I. keine Verfügung traf, die Angelegenheit des Gusses weiterer Bilder aber erst Ende 1557 oder Ansang 1558 wieder aufnahm. Am 13. Jänner 1558 zeigt nämlich die Regierung zu Innsbruck dem Kaiser Ferdinand die Bereitwilligkeit Löfflers an, „die übrigen acht pilder zu gießen'. Wie nur jedoch bereits gesehen haben, war im September 1560 nur das Bild Karls des Großen bis auf den Guss fertig geworden. Gregor Löffler erscheint uon da an nicht mehr mit der Her stellung

19
Bücher
Jahr:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Seite 469 von 799
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Umfang: XVI, 740 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern-ID: 183880
Was zu dieser Berufung zunächst Anlass gegeben hat, ist nicht bekannt. Für uns ist jedoch die bei dieser Gelegenheit von König Ferdinand' bei Seusenhofer gemachte Bestellung selbst das wichtigste. Welcher Art nun dieselbe war, erfahren wir aus dem Schreiben König Ferdinands ddo. Prag 15. Dezember an die Regierung zu Innsbruck. Dasselbe lautet: „Edlen, ersamen, gelerà und lieben getreuen. Wir haben unserm Harnischmaister zu Unsprugg und getreuen lieben Georgen Seusenhofer jüngstlich hievor

ist unser beselch an euch, dasz ir auf solche obvermeldte arbait ge dachtem Seusenhofer geld, auch gold zum vergulden und was in diesem fall die notturft erfordert, von unferntwegen zuestellen und überantwurten lasset. An dem thuet ir unsern willen und maynung.' Jeder Waffenkundige, dem die Ambraser Sammlung bekannt ist, wird in dieser Bestellung sofort an die in der genannten Samm lung aufbewahrte Harnisch-Garnitur^) Erzherzogs Ferdinand er innert und die nähere Begleichung der Bestellung mit dieser ' Harnisch

-Garnitur müssen ihm die Ueberzeugung aufdrängen, dafs diefe Garnitur auch in der That die von König Ferdinand für seinen Sohn bestellte Rüstung ist. Den letzten Zweifel aber müsste uns die Rechnung Seufenhofers selbst nehmen, welche er über die abgelieferte Arbeit der landesfürstlichen Kammer überreicht hat und worin er Stück für Stück, ja selbst die darauf angebrachten Orna mente erwähnt und beschreibt, zugleich auch einen Einblick in seine Werkstätte selbst uns gestattet. ') Harnisch oder Harnasch

war im 15. und 1k. Jahrhundert ein genereller Begriff, der sowol die ganze Rüstung als jeden einzelnen Theil derselben be zeichnete. Der .^ugendrüstung Erzherzogs Ferdinand in der Ambraser Samm lung hat man erst in neuerer Zeit eine generelle Bezeichnung „Harnisch-Gar nitur' gegeben. In der Zeit ihrer Anfertigung hatte man dafür keine generelle Bezeichnung, sondern es bestand all dies .Harnaschwerk« hauptsächlich aus zwei verschiedenen Rüstungen, welche sich durch Auswechslung einzelner Stücke für die verschiedensten Zwecke

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