Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
? — 98 — mund überkommenen Baumeistern auch zahlreichen anderen, vom Kaiser neu aufgenommenen, so 1497 Hans Geyr, „obriften Bau meister in Oesterreich', 1500 Reinpold von Weindligen, welchen der Kaiser mit Urkunde ddo. Augsburg, 2Z. April 1500 zu seinem Baumeister aufnahm, 1501 Hans von Köln und Hans Schifer, 1502 Mathäus Rydler (für Bozen und Meran) und Ulrich Maurer von Rheinfelden (für die Vorlande), 1506 Michael Scheppach und Andra Gröbl. Diesen Baumeistern kann auch der Maler Jörg Kölderer
beigezählt werden, welcher in den späteren Jahren hauptsächlich im Baufache thätig erscheint. Den Geschmack Kaiser Maximilians in Bausachen anbelangend, hielt er noch an der Gothik fest, ohne sich jedoch der Renaissance ganz Zu verschließen. Er liebte es, alle seine Bauwerke reichlich mit heraldischem Schmuck zu zieren und mit Zinnen zu krönen, wie er denn auch einmal den Stadtrath von Innsbruck beauftragte, die Häuser mit Zinnen zu versehen. Nachdem die handschriftlichen Erzeugnisse
durch ihre Ausstattung nicht selten das Gebiet der Kunst betreten, so müssen nur noch der Sorgfalt erwähnen, welche Kaiser Maximilian der Erhaltung und Vermehrung derselben in Tirol geschenkt hat. Ihm verdanken wir die kostbare Handschrift des Heldenbuches in der Ambraser Sammlung, dessen Schreiber Johannes Ried, Zöllner in Bozen, früher in der Kanzlei des Kaisers angestellt, war. Ebenso ließ er 1502 in Tirol sein Gejaidbuch durch Wolfgang Hohenleitner anfertigen '), Für welche literarische Zwecke Kaiser Maximilian
Sigmund Baumann, Stadtschreiber von Innsbruck, verwendete, ist urkundlich nicht zu eruiren, es verdient jedoch bemerkt zu werden, dass er von demselben „am groß pergamen buch schreiben ließ lind ihm Sigmund Priefenschalk auf ein Jahr zur ,Lernung' übergab'. 4. Tie Kunstbestrebungen Kaiser Ferdinands I. (Aus dem handschriftlichen Nachlasse). Nach dem Tode des Kaisers Maximilian kam künstlerisches Leben und Schaffen in Innsbruck völlig ins Stocken. Der Abgang eines hier residirenden Landesfürsten