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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 103 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
, vom Adel vor den Herren der Regierung., stellten sich mit geladenen und gespannten Büchsen ! ) vor dieselben und verlangten die Bekanntgabe und Auslieferung aller Güter, welche Eigenthum des Kaisers, seines Hofgesindes und aller jener wären, welche dem Kaiser nachgereist. Zugleich wurde die Regierung nicht blos bezüglich dessen, was in ihrem Gewahr sam, sondern auch dessen, was überhaupt von diesen Gütern in der Stadt sich befände, verantwortlich gemacht und zugleich erklärt, dass Jeder, bei dem derlei

Güler gefunden würden, all sein Hab und Gut verlieren soll. 2) Die Herren von der Regierung erwiderten, dass ihnen von solchen Gütern nichts bekannt sei, wie es auch im allgemeinen der Fall gewesen zu sein scheint, da sie sich um des Kaisers Sachen nicht weiter kümmerten, zumal ihnen bekannt war, dass der Kaiser eine grosse Menge von Frachtstücken schon früh zeitig über den Brenner nach Pusterthal hatte abführen lassen. Aber Moritz wusste mehr als die Regierung. Er hatte den ganzen Winter

in Innsbruck seine Spione, welche, als sie mit den Kriegsfürsten zurückkehrten, von den Bürgern der Stadt sogleich erkannt wurden. Durch diese Spione hatte der Chur fürst die genaueste Kenntnis» über Gut und Eigenthum des Kaisers und seiner Umgebung erhalten, welches dann auch in So versichert die Regierung in ihrem Rechtfertigungssclireilien m den Kaiser. In dem diesbezüglichen Schreiben der Regierung an den König wird dieser Drohung nicht Erwähnung gethan, 2) Stillili.-Arch.j An die k. laj. fol. 134. 221.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 53 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
nach Ungarn geführt und 7 Monat lang gehalten werden sollten. Dagegen lehnte der Ausschuss das Ansinnen, gemeinsam mit der Regierung auf die Bewilligung des Landtags antecipando Geld aufzulegen, entschieden ab'). Einige Tage nach der am 27. Februar erfolgten Abreise der Ausschussmitglieder erhielt die Regierung zu Innsbruck die ersten nähern Nachrichten über die Vorgänge im deutschen Reiche. Auch an den kaiserlichen Hof zu Innsbruck scheinen gleichzeitig sehr beunruhigende Mittheilungen von dort gelangt

zu sein , da sofort ein Curier an König Ferdinand abgeschickt wurde. Der kaiserliche Hof erhielt diese Nachrichten wohl durch die Depeschen des Königs Ferdinand, denen das oben erwähnte Schreiben des Königs vom 1. März an die Inns brucker Regierung beigelegt war, vielleicht aber auch aus Deutschland selbst, da auch der Regierung bedrohliche Mit teilungen von dort zugekommen waren. Diese letzteren be zogen sich auf die Rüstungen der jungen Landgrafen von Hessen und des Markgrafen Albrecht von Brandenburg, welch

letzterer bereits das Stift Bamberg angegriffen habe, während die ersteren den Pass St. Gwer am Rhein eingenommen und die von Frankfurt angegangen hätten, ihnen den Weg ilber den Main nicht zu wehren , widrigenfalls ihre Dörfer auf dem Lande verbrannt werden sollten. Zugleich hörte die Regierung auch, y dass ein grosser Bund mil Frankreich wi- in StHlili.—Arch,, An die k. Maj. fol. 45 (f.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 60 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
ab und auf König Ferdinand und das Land übertrage. Auch beschwerten sich die Herren der Regierung, dass sie in dieser und andern hochwichtigen Sache nur vom Bischöfe von Arras im Namen des Kaisers verabschiedet worden seien und trotz dem, dass sie wiederholt durch den Licentiates Gomez um Audienz bei Sr. Majestät angesucht hätten, nie erfordert oder gebort worden seien *)• Die Regierung war nun auf sich selbst angewiesen. Ohne jedoch den Muth zu verlieren, 1 iess sie jetzt allenthalben im Lande

durch die Viertelshauptleute und ordentlichen Obrig keiten Ausschüsse von wehrhaften Mannen in den Anschlag der 5000 und 10,000 Mann konstituiren. Auch im Walgäu und in den nächsten Herrschaften wurde Ordnung gegeben, wie die Herrschaften im Fall der Noth einander anziehen und helfen sollten. Doch selbst für den Fall, als es zum Aufge bot kommen und der Zuzug nach Wunsch von Statten gehen sollte, sah sich die Regierung nur in einer weitern Verlegen heit., da sie „nach altem Gebrauch und gemäss der Landes- Freiheiten

dem Landvolk der Grafschaft Tirol und der vordem Lande die Lieferung zu reichen verpflichtet' war, hiezu aber kein Geld hatte und mit Proviant nicht versehen war. Dazu entfiel der Rest der noch nicht eingebrachten Steuer, da man nicht annehmen konnte, dass die Leute zuziehen und daneben auch noch die Steuer bezahlen werden 2). König Ferdinand hatte zwar befohlen, dass die Regierung alles Notwendige mit dem Ausschuss berathe, nachdem aber derselbe einerseits keine Vollmacht hatte, Geld aufzunehmen

und andererseits es ablehnte, sich überhaupt in Geldsachen irgendwie einzulassen, so glaubte sie es auch nicht für nöthig zu halten, dem Ausschuss die ganze trostlose Lage, wie sie war, aufzudecken, um ihm nicht „alles Herz und allen Trost zu nehmen'. Um aber bei der drängenden Zeit und der weiten Entfernung des Landesfiirsten freiere Hand zu haben, richtete die Regierung an denselben die Bitte, ihr Vollmacht 1) St.-A., An d. k. Mflj, l'ol. 76 ff, -- 2) A. a. 0. toi. 72 ff.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 80 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
Um die Regierung über die Absendimg der kaiserlichen Güter zu beruhigen, erklärte Herr v. Arras, dass Se, Majestät von Innsbruck nicht weggehen werde, es träte denn die äusserste Noth ein. Wenn aber der Kaiser Not!» halber weg ziehen müsste, so wollte er sich doch keineswegs nach Italien begeben. Am selben Tage, an dem sich die Regierung durch die Abreise des prinzesslichen Hofes nach Braneck einer Sorge entledigt, traf die beruhigende Nachricht ein, König Ferdinand habe den nach Ungarn

abmarschirten Fähnlein den Befehl zu kommen lassen, nach Tirol zurückzukehren und zur Vertei digung des Landes mitzuwirken. Die fünf Fähnlein waren bis Mauthausen gekommen, wo sie umkehrten und nach ihrem Eintreffen an der Tiroler Gränze die Stadt Kufstein als ihren Aufstellungsort angewiesen erhielten. Im Lande selbst hatte die Regierung fortwährend die grössten Anstrengungen gemacht, um Geld und sonstige Ver- theidigungsmittel aufzubringen. Jeder, der nur irgend einen Verdacht, Geld zu besitzen, aufkommen

Hess, wurde um Dar leihen angegangen, Bei der argen' Finanznoth dachte die Re gierung schon daran, das Silbergerathe der Hofburg zu ver- münzen.*) In dieser Geldklemme leistete die erspriesslichsten Dienste der Besitzer der Glashütte von Hall, Sebastian Hoch- stetter, dessen Kunst, Geld zu finden, der Regierung hoch zu Statten kam. Namentlich verstand es Hochstetter, seinem Schwager Weitmoser, einem reichen Ge werken in Gastein, eine bedeutende Summe herauszulocken; eben so glücklich operirte

dieser fmanzkindige Mann in Salzburg, wo es ihm gelang, des Erzbischofs Silber in Fluss zu bringen.2) Dem ärgsten Mangel an Getreide wurde durch Zufuhren aus Niederösterreich abgeholfen, doch klagte die Regierung fortwährend, dass der kaiserliche Hof in Innsbruck so viel 1] Statth.-Archiv., Missiven an Hof, Ibi. 69. 70. 2) Schönherr: Die Glashütte in Hall Archiv III, 10.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 99 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
hätte, sie wären nur des Vorhabens, ihre Feinde zu suchen, und verlangten den Pass und Proviant.' Herzog Moritz „er bot sich auch bei seinem churfürstlichen Worte und sagte zu, darob zu sein, dass das Kriegsvolk allen Pro viant nach ziemlichen Dingen bezahle und den Unterthanen so viel möglich ohne Schaden durch das Land ziehen soll.' Auf dies öffnete die Regierung den Kriegsfürsten den Pass, da dieselben ihn „ohnehin bereits mit Gewalt erobert gehabt hätten', und gestattete den Durchzug

durch Tirol.0 Der Marsch der Kriegsfürsten nach Innsbruck geschah somit mit Einwilligung der königlichen Regierung. Diese bisher unbekannte Thatsache gibt uns den Schlüssel zur Lösung man chen Räthsels. Wir wissen jetzt, warum das unerobert ge bliebene Schloss Ehrenberg die Truppen des Churfiirsten un behindert passirem liess, warum der Landsturm und das noch übrige Kriegsvolk die weitere Verteidigung aufgab, warum trotz des kaiserlichen Befehls die Brücken in Ziri, Telfs und Motz nicht abgetragen worden

sind, wir wissen jetzt, was der von vielen Seiten, namentlich im Schwazer Bergwerk ertönende Ruf „Verrath!' zu bedeuten hat. Es fragt sich nun: hat die Regierung von Innsbruck dem Herzog Moritz den Ein- und Durchzug aus eigenem Antrieb oder auf Befehl K. Ferdinands bewilligt? Nach dem Recht fertigungsschreiben der Regierung an den Kaiser that sie es auf eigene Faust und entschuldigte sich einfach damit, dass der Kaiser und der König bereits vollkommen gesichert ge wesen seien, dass das Land unmöglich mehr

hätte gehalten werden können, wogegen man durch diesen Schritt von den Kriegsfürsten die schonendsten Rücksichten für das Land habe gewärtigen können. Dagegen geht aus einem Regierungsbe richte an K. Ferdinand hervor, dass das Einverstandniss mit Moritz mit Wissen und Willen des Königs geschehen. „Wir t) Rechtfertigung der Regierung an den Kaiser. An die k. Maj. Jol. 226. Haller Chronik S. 123.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 65 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
— 57 — Namens ihrer Regierungen zu erklären, dass die von ihnen der gefährlichen Zeilen wegen vorgenommenen Rüstungen keinen andern Zweck hallen, als sieh gegen einen unvorher gesehenen Einfall gefasst zu machen, dass sie aber fest ent schlossen seien, „die Erbeinigung gegen sie fest und umzu brechlich zu halten, ihnen auch allen nachbarlichen Beistand und Hilf zu thun tf . Dessen möge die Regierung in ihrem und in seinem Namen den Bund und die Eidgenossen ver trösten, Dagegen erwarte

man ihrerseits, dass sie die Erb einigung gegen König Ferdinand und seine getreuen Lande ebenfalls unzerbrochen halten und dawider nichts thätliches vornehmen. Endlich ertheilt der besorgte Landesfürst, durch die weitern Berichte veranlasst, der Regierung vollkommene Gewalt nicht blos Geld aufzunehmen, sondern alles das zu thun und vorzunehmen, was zur Rettung des getreuen Landes not wendig sein würde, und sichert Schadloshaltung für alle zu, die Geld hergeben und das liebe Vaterland retten und erhalten

helfen. Dabei verweist er aber auch wieder aiif Kaiser Karl, in dessen Hilfe er noch immer grosses Vertrauen setzt. „So versehen wir uns', schreibt Ferdinand , „auch zu der kaiser lichen Majestät unserm lieben Bruder und Herrn ganz brüder lich und wohl , dass, wenn ein Einfall in das Land sich zu tragen wollt, was Gott der Allmächtige gnädig verhüten wolle, Ihr Lieb und kaiser]. Majestät auch dann noch mit gnädigein Rath und Hilf nit verlassen' ')• Am 29. März wendete sich die Regierung abermals

und zwar mit sehr ernstlichen Bitten lind Vorstellungen an den Kaiser. In diesem Schreiben wird zum erstenmal e auch des Herzogs Moritz von Sachsen erwähnt. Die Regierung sagt, „Sr. kais. Majestät würde sicherlich bekannt sein die grosse Rüstung, in der sich der Franzos, Herzog Moritz, Mark graf Albrecht von Brandenburg, der von Mecklenburg und Landgraf Wilhelm und andere ihrer Anhänger befänden, ihre 1) Stalth.-Arch., Gesch. von Hof fol. 24—27,

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 57 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
noch die Regierung mit Geld ver sehen und bei der durch Steuern, die vielen Durchzüge und die gegenwärtige grosse Theurung veranlassten Armuth hätte die Regierung nur mit grosser Müh und Arbeit das zur Ab fertigung des Kriegsvolks nach Ungarn nothige Geld ausser Lands aufgebracht. Auf den Zuzug einer Landschaft sei sich ohne ein freies Kriegsvolk, wie erwähnt, wenig zu verlassen. Wenn aber drei Fähnlein angenommen und an die bedrohte sten Punkte gestellt würden, alsdann mag auch im Fall der Nolh der Zuzug

von dem wehrhaftesten, hausgesessenen Land volk, so noch vorhanden, aufgerufen und gebraucht werden. Ihre (der Regierung) sichern Kundschaften lauten alle dahin, dass die Feinde trachten , die Rheinstrasse nach den Nieder landen abzusperren, die Vorlande und Niederlande zu ver heeren und zu verderben und wie im schmalkaldischen Kriege in Tirol das kaiserliche Kriegsvolk • abzueilen, das Land zu verwüsten und zu zerreissen und der kaiserlichen Majestät selbst hinnen im Land (das der Allmächtige mit Gnaden verhüten

wolle) zum höchsten zuzusetzen.' b Aus Brescia seien vor wenigen Tagen an Hundert Säm Haggen und Rüstungen in die Ründt geführt worden und die Posten gingen in den Bündten gegenwärtig bei Tag und bei Nacht so heftig und übermässig, wie man es noch nie erlebt habe. Die königl. Majestät habe ihr (der Regierung) geschrie ben, dass sie im Falle einer Landesnolh bei kaiser!. Majestät Hilf und Rath ansuchen solle und dieselbe auch finden werde. Der Kaiser möge also in Rücksicht auf die eigene und des 4

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 58 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
Landes Gefahr so vi] Geld hergeben, um drei Fähnlein freier Knechte anzunehmen und solange als nöthig zu erhalten. Sie wollte sich dann um Hauptleut und freies Kriegsvolk von stund- an bewerben und es zum ehesten so möglich ausser Lands zusammenbringen lassen. Dadurch und durch einer Landschaft Zuzug und durch ihre (der Regierung vorhabende gute Ord nung hoffe sie, dass das Land allen Feinden widerstehe und kaiserlicher Majestät Person versichert bleibe.' Weiter wurde gebeten

, Jenen Reichsständen, die sich dem feindlichen Bünd nisse nicht angeschlossen hätten, zu einem Tröste und zur Aufmunterung, damit sie nicht ebenfalls in die Rebellion hin eingerissen würden, die Unterstützung und den Schirm des Kaisers zuzusichern'. Endlich wurde die Bitte gestellt, „die davornen im Land stehenden gerüsteten Pferde des Kaisers der Regierung in Ober-Elsass zu Ordonanzeti und im Nothfall zur Rettung des Landes zu überlassen' 1 )- Ueber den Erfolg dieser schriftlichen und beim Bischof von Arras

mündlich betriebenen Eingabe an den Kaiser wurde die Regierung nicht lange im Ungewissen gelassen; am selben Tage noch erhielt sie darauf Bescheid, Der Bischof von Arras theilt im Namen seiner Majestät dem Regiment mit : „Was die Aufstellung von drei Fähnlein freien Fussvolks zu Rettung Sr. Majestät und des Lands anbelange, sei es allerdings wahr, dass sich ohne vorausgehende Annehmung freien Kriegsvolks auf einer Landschaft Zuzug nicht zu verlassen sei, die Re - gierung hätte aber zu erwägen, wem

dies Land zu beschützen zustehe, denn es sei einem Herrn wohl zu bedenken } wann er sich im Anfang in eine solche Hilfe einliesse, und sich weiter einrisse, wie er sich alsdann halten solle', d, h. mit andern Worten, der Kaiser würde sich durch Leistung der ersten Hilfe zu weitem Leistungen verpflichten , daher er die Verteidigung des Landes Tirol Konig Ferdinand überlasse. Auf die Bitte der Regierung, den noch treugebliebenen Reichs- 1) Supplikation an die kais. Majestät. Stattii.-Arcli

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 70 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
, da der Franzos eine grosse Zahl eidgenössischen Kriegsvolks bei sich habe. Die Regierung habe den Kaiser wiederholt durch den Herrn von Arras schriftlich und münd lich um Hilfe bitten lassen, aber bis zur Stunde weder Hilfe noch Trost noch anderes, was zur Abwendung der Gefahr nölhig wäre, erhalten können. Noch weniger hätte sie ab nehmen können, dass Se. kais. Maj. sich in eine Gegenhand lung schicken wolle. Von dem Landesfürsten aber könne dieser Zeit ebenfalls keine Hilfe gehofft werden. So ständen

die Sachen; die grosse Noth liege der Grafschaft allein auf dem Halse. Eine eilige Beratschlagung sei daher vonnüthen und die Regierung wolle hiezu, wenn der Cardinal einver standen sei, auch etliche aus einer ehrsamen Landschaft nach Innsbruck berufen.' Um aber dem Cardinal Gelegenheit zu geben, über ein zelne Mittel und Wege nachzudenken, wurden ihm zugleich von der Regierung die Gegenstände der vorzunehmenden Berathung bereits schriftlich mitgetheilt. Es sind folgender 4. Wo und bei wem Geld

aufzubringen. 2... W ie und durch wen man die Assekuration und Versiche rung denen, die Geld herleihen, thun soll, denn bei so schwerer Zeit werde Niemand ohne genügsame Ver- Schreibung zu Darlehen sich herbeilassen. 3. Da dies Geld nur dadurch aufgebracht werden dürfte, dass Regierung, Kammer und Landschaft die Yerschrei- bung auf sich nehmeil, wie die königl. Majestät um Gegenassekuraiion und Versicherung anzugehen sei,

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 61 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
Regierung Tags darauf von König Ferdinand die Ermächtigung zugekommen, von dem in Constanz liegenden Bolhveüer'schen Regiment, soviel als zu Rettung und Schirmung des Landes nöthig, zu nehmen und zu gebrauchen , worauf die Regierung auch sogleich den Befehl ergehen liess, dass drei Fähnlein des genannten Regiments unverzüglich nach Tirol in Marsch gesetzt würden. Zwei Fähnlein aber sollten nach Biegenz und Feldkirch verlegt wer den , um sie nach Bedarf entweder dort zu verwenden oder sie in Eilmärschen

ebenfalls nach Tirol zu ziehen. Sollte aber ..der Schwall davornen sich zutragen, so wollten sie Kriegs volk aus Tirol hinausschicken, damit Eines dem andern die Hand reiche'. V. Abzug des tirolischen Hilfkorps nach Un garn. A nord nun gen K. Ferdinands. Absendting von Gesandten an dieEidgenossenschaft. Ernste Vorstellungen der Regierung an den Kaiser, Ex- peditus miles. Verhandlungen mit dem Cardinal von Trient. Aus d en V ori a n d en. Die Einnahme v o n A u g s b u r g. Trotz der mit jedem Tage

bedenklicher sich gestaltenden Lage des Landes bestand König Ferdinand auf der Absendting der vom Landtage bewilligten Knechte, und die Regierung sali sich gezwungen, dem königlichen Willen sich zu fügen. So wurde denn am 26, März in Rattenberg die Musterung be- 1 1) Statth.-Areh .j An die k. Maj. fol. 72 ff.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 56 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
tirolischen Kriegsvolks für Ungarn eingegangenen Gelde i 0,000 fi. nach Ensisheim gesendet. Am 20. März wurde in Innsbruck auch das Schreiben bekannt, welches der König von Frankreich „an die Churfiir- sien, Fürsten, Stände und Städte des heiligen Reichs deutscher Nation ausgehen Hess' 1 , Die Regierung fand, dass nach dem selben ..des Franzosen Fürnehmen dahin gerichtet sei, nicht allein den Kaiser, sondern auch König Ferdinand und das Haus Oesterreich anzugreifen und zu erdrücken

' *)■ Die Regierung unterliess nie, die ihr zugekommenen Nach richten dem Bischof von Arras mitzutheilen und gleichzeitig um Rath und Hilfe zu bitten, aber sie hatte wie immer „keine Resolution erlangen mögen'. Erst am 22. März, an welchem Tage Anas das früher erwähnte Schreiben des Königs Fer dinand ddo, Pressburg 1. März an die Regierung zu Innsbruck derselben mittheilte, ging ihr eine Weisung des kaiserlichen Hofes zu, den Inhalt des Schreibens zum Gegenstande ernst licher Berathungen

zu machen , was auch von Seite der Re gierung sofort geschah. Die hierauf gè fa ss ten Beschlüsse und Vorschläge waren gut gemeint, aber bei denn eigenen Mangel an Geld zu ihrer Ausführung und bei der Ungeneigtheit des kaiserlichen Hofes für das Land Tirol ein Opfer zu bringen, war damit wenig zu erreichen. In einem Schreiben vom 23. März an die kaiserliche Ma jestät. welches noch durch mündliche Vorstellungen beim Bi schof von Arras unterstützt wurde, stellten die Herren der Regierung dem Kaiser, dem sie ihrerseits Gut

13
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 68 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
, dann könnte sie nicht unterlassen, Sr. Maj, dem König Fer dinand solches unverzüglich zu berichten und ihn zu bitten, dass er sich selbst zu diesem Werk herauf begebe, und mit der kais. Majestät auch anderer gehorsamen Stände Rath und Hilf zur Gegenwehr sich setze ')• Io diesem Schreiben hat die Regierung von Innsbruck dem Kaiser schwerlich mehr etwas Neues gesagt, denn seinem blinden Cabinet mochten inzwischen wohl selber die Auge» aufgegangen sein, als Churfürst Moritz an der Spitze des Bundesheeres anzurücken begann

; das Schriftstück gewährt aber einen tiefem Blick in die Lage des Kaisers und nament lich ist sehr bezeichnend der offene Vorwurf, dass er sich durch falsche Vorspiegelungen so lange habe hinhalten und täuschen lassen. Am 2. April ertheilte Granvella, oder wie ihn die Akten immer nennen, Herr von Arras, der königlichen Regierung auf ihre Eingabe an den Kaiser die Antwort, in lakonischer Kürze eröffnete derselbe im JN'amen des Kaisers, „die Regierung möge in Betreff des Landes selbst gute Vorsehung thun

, denn Se. kais. Majestät wäre „expodilus miles 1 *. Der Cardinal bemerkte ferner, „König Ferdinand glaube zwar, dass seine Töchter in Hall einen sichern Aufenthalt hätten, allein der Kaiser müsse es dem Ermessen der Regierung überlassen , zu entscheiden, ob die königlichen Kinder in Hall gesichert wären-' 2 ). 1) Stallh.-Arch., An die k. Maj. fol. 80- 93. - 3) A. a. 0. fol. 104.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 105 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
hinwegzutragen sich anschickte.') Während nun der Herzog mit der Beule davon gehen wollte, kamen die Herren der Re gierung, weiche vom herzoglichen Einbruch in die Burg ge hört hatten, herbei und fragten ihn, „was er allda in königl. Majestät Zimmer thue,' Zugleich bedeuteten sie ihm, er möge dem Versprechen gemäss das Eigenthum des Königs respek- tiren, Mecklenburg antwortete kurz, „er wisse zu thun, was Recht ist, :£ und schleppte seine Beute weiter. Auf dies be schwerte sich die Regierung

durch Herrn v. Flau bei Moritz, welcher sein Missfallen darüber zu erkennen gab. Ausser den Rappieren und dem Sattelzeug wurde in der königlichen Burg jedoch nichts weiter mehr gestohlen.^) Während aber der Herzog von Mecklenburg sich im An nexiren gefiel, verlegte sich der junge Landgraf von Hessen auf den Bettel und schickte einen seiner Diener zur Regierung mit der Bitte, 'sie möge ihm gütigst drei Kanonen (\Falkonen) von dem Geschütz des Königs Ferdinand schenken. Die Re gierung antwortete, sie hätte

ergab, auf den Raub und nahm drei Kanonen sammt vier- bis fünfthalb Tausend Kugeln und eine „tapfere Anzahl Pulver- mit Gewalt hinweg. Die Regierung tröstete über diesen Ver lust den König Ferdinand damit, dass es ihr jedoch geglückt sei, das übrige Geschütz vor dem jungen Landgrafen noch rechtzeitig in Gewahrsam zu bringen.') 1) Sl.-A., Bericht an den Kaiser Karl, An die k. Maj. fol. 338. 2) Statili.-Arch., An die k, Maj, fol. 228. — 3) Ebendaselbst. * ?

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 59 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
, so könne auch hierin keine Zusage ge macht werden'. Ebenso wurde der dritte Punkt, die gerüsteten Pferde in den Vorlanden betreffend , abgeschlagen , indem der Kaiser selbst noch nicht entschlossen sei, wohin er dieselben gebrauchen werde '), Die Regierung replizirte und machte alle nur möglichen Gegenvorstellungen, namentlich dass aus der Stellung von drei Fähnlein weder von Seite der Kaminer noch der Landschaft eine weitere Verbindlichkeit zu fernem Leistungen erwachsen sollte, allein Arras blieb

bei seinem Ausspruch und war schliess lich nur dahin zu bewegen, die Sache Sr. kais. Majestät noch mals vorzubringen , ohne jedoch irgend einen Erfolg in Aus sicht zu stellen. Er gab den Herren vielmehr den guten Rath, so zu handeln, als ob sie die weitere abschlägige kaiserliche Resolution schon im Sacke hätten 2). Voll der bittern Enttäuschung schrieb nun die Regierung am 24. März dem bedrängten Landesfürsten nach Pressburg, wo König Ferdinand , von den Türken arg bedrängt, selbst auf Hilfe und Unterstützung

wartete, und bat nach Darlegung der ganzen Sachlage um weitere Weisungen. In diesem Schreiben betonte die Regierung aber wiederholt, „dass der Feind diesem Lande nur desswegen so zusetze, weil Ihre kaiserliche Majestät persönlich allda sich aufhalte und dieser Krieg und diese Em pörung principaliler die kaiserliche Majestät belange', es daher unbillig sei, dass der Kaiser alle Last und Gefahr von sich in SloUh.-Arcti., An d. k, Maj. i'ol. ?6 iL — 2) A. a. 0. 4*

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1868
¬Der¬ Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552
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Seite 51 von 153
Autor: Schönherr, David ¬von¬ / von David Schönherr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 144 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Gesch. u. Alterthumskunde Tirols ; 4. - In Fraktur
Schlagwort: p.Moritz <Sachsen, Kurfürst> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1552
Signatur: II 105.277
Intern-ID: 149657
Wallgäu zur Abhaltung-, welcher, wie die Regierung von Inns bruck richtig voraussagte, über 5000 fl. nicht bewilligte, indem er nur 4000 fl. auf den Altar des Vaterlandes zu legen für gut fand 1 )- Die Gefahren, die von Frankreich drohten, rückten immer näher, so dass man in Innsbruck bereits für die Vorlande in Sorgen stand und für Tirol selbst einen Einfall aus Grau- bündten befürchtete. Ritter Karl Trapp, k. Maj. Rath und Pfleger zu Glums erhielt sofort Weisungen, seine Kundschafter

in der Schweiz zu verdoppeln, um die Pläne Frankreichs und Schärtlins auf das Land Tirol zu erforschen und unter andern auch auf des Bischofs von Chur Hauptmann auf Fürstenberg (Schloss bei Mals) Genius Karl ein scharfes Augenmerk zu richten , da derselbe nach der Ansicht des Ritters Trapp ein „französischer Provisioner und ein Feind der kais. und königl. Majestät' sei 2). Die vorgefasste Meinung, dass der Franzos von Grau- bündten her einfallen könnte, veranlasste die Regierung zu Innsbruck im Vintschgau

ersten An zeichen der Gefahr dem Vaterland ihre Dienste anboten, be fanden sich Conrad von lufal und Conrad von Hauenstein, welche sich als Hauptleute anboten 3). Mit der Bildung des Hilfskorps nach Ungarn, welches am il. März hätte in Wien stehen sollen, gieng es sehr langsam von Statten, ungeachtet König Ferdinand der Regierung zu 1) Statili.-Ardi.. An die k. Maj. Ibi. 27, S3. — 2) A. a. 0. fol. 36. — 3) A. a. 0.

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