Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
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Autor:
Rothmüller, Nikolaus / von zwei Priestern der Diöcese Brixen
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Wagner
Umfang:
730, 488 S.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Enth.: 1. Geschichte unserer heil. Religion. Anhang: Kurze Beschreibung des heil. Landes und der Stadt Rom. 1848. 2. Das katholische Kirchenjahr. Anhang: Katechismus, oder kurzgefaßte katholische Glaubens- und Sittenlehre. 1852. - In Fraktur
Schlagwort:
s.Katholizismus ; z.Geschichte ; <br />s.Dogmatik ; s.Katholische Kirche
Signatur:
III 119.015/1-2
Intern-ID:
182109
. Die Wuth der Hölle gegen die Kirche brach auf's Neue los-durch neue Ketzer: die Albigen ser. Diese waren unreine Ueberbleibsel der Manichäer, und häuS- ten im südlichen Frankreich. Sie behaupteten, diese Die Franzosen herrschten nun nicht nur in Sici-! sichtbare Welt sei das Werk des Teufels; sie griffen lien mit großem Uebermuthe, sondern gewannen auch We Sakramente, die Ceremonien der Kirche, ihre Au- immer mehr Einfluß auf den römischen Stuhl, und wußten es durch List und Gewalt sogar dahin zu brin
gen, daß ungefähr 70 Jahre lang die Päpste ihren Sitz in Frankreich, in der Stadt Avignon, nahmen, und dieß verglich man mit Recht mit der babylonischen Gefangenschaft. Es wurden in diesem Zeiträume bei nahe lauter Franzosen zu Päpsten gewählt und die Unsitte mit Erwählung von Papst und Gegenpapst en dete erst mit dem I. iä39, nachdem während dieses Zeitabschnittes 24 Gegenpäpste nach und nach erwählt worden waren, ein Uebel, das entstand, weil man die Kirche der weltlichen Macht unterworfen
und Päpste, bis er endlich im J. 1155 dem Kaiser Friedrich I. in die Hände fiel und verbrannt wurde. Seine Asche warf man in die Tiber. ^ verursachte die Hölle der Braut Christi durchs die Waldenser, welche die Irrlehren des »lrnälduv noch weiter ausdehnten. Sie haben ih ren Namen von einem gewissen Waldo, ihrem aus Lyon i» Frankreich gebürtigen Haupte. Diese Sektirer lehrten, daß die evangelische Armuth nicht gestatte et was zu besitzen; nebenbei behaupteten sie, daß alle Chri torität und ihre Vorrechte
den abscheulichsten Unord nungen; doch immer nur im Geheimen. Neues Unheil ging für die Kirche von England aus. König Eduard III. von England, voll Miß trauen gegen den Papst wegen dessen Abhängigkeit von Frankreich, suchte Gründe für die Verweigerung von Steuern, welche England schon über 100 Jahre an den päpstlichen Stuhl entrichtet hatte, und fand an dem unruhigen Johann Wiclef den Mann, der die Rechte des Papstes schonungslos angriff, besonders da er seit 1372 Professor der Theologie in Oxford geworden