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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1909
Peter Mayr, der Wirt an der Mahr : eine Geschichte aus deutscher Heldenzeit
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Seite 121 von 426
Autor: Rosegger, Peter / von Peter Rosegger
Ort: Leipzig
Verlag: Staackmann
Umfang: 415 S.. - 17. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 61.236
Intern-ID: 530007
116 In Himmel kembts, Tiroler'. Stutzen, in der Rechten ein altes Richtschwert, auf die Fels wand. Bruder Augustin war's, und hoch empor hielt er den Griff des Schwertes , daß dieser wie ein Kreuz war. Sie erkannten den Priester und erhoben ihre Köpfe, er Hub an von seiner hohen Kanzel aus, und umdonnert von feindlichen Geschützen, mit lauter Stimme zu sprechen: „Aufg'schaut, Tiroler! In Himmel kembts! Für Gott, Kaiser und Vaterland frisch voran 1 Der Heid ist's, auf den es losgeht

! Der Antichrist ist's, auf den es losgeht! Wer in diesem heiligen Kampfe fällt, dem wird zu teil die Märtyrerkrone im ewigen Leben! Aufg'schaut, Tiroler, Kameraden! Keiner hat jetzt Haus und Hof oder andres Gut, es ist des Vaterlands. Keiner hat Weib und Kind oder andere liebe Lent', sie sind Gottes, des Schöpfers und Erlösers Kinder. Alle schützt Gott, wenn ihr seinen heiligen Namen schützet. Keiner von euch hat eine Sünde zu dieser Stund' . in solchem Streite sind alle vergeben. Tiroler, denkts an Jesu Blut

werden! Wehrts euch, Tiroler! Alles gilt's! In Himmel kembts!' O. was ist der Krieg doch lustig! Wird man getroffen, so kriegt man den Himmel, wird mau gefehlt , so kriegt

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1909
Peter Mayr, der Wirt an der Mahr : eine Geschichte aus deutscher Heldenzeit
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Seite 124 von 426
Autor: Rosegger, Peter / von Peter Rosegger
Ort: Leipzig
Verlag: Staackmann
Umfang: 415 S.. - 17. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 61.236
Intern-ID: 530007
An .yinnntl kembts, Tiroler! 119 durch die Wand I — Wasserkübel richts her!' — Augustin rief manchmal laut: „Aushalten! In Himmel kembts!' Die Stuben, die Kammern, die Ställe der Sandbach häuser waren so voller Pulverqualm , daß der Rauch zu allen Fenstern und Luken hinauswirbelte und der Feind längere Zeit glaubte, die Gebäude stünden in Brand. Als aber immer nur Rauch und keine Flamme hervorschlug, da ließ der französische Weißmantel, den „vom Rosse zu thun' nicht gelingen

wollte, auf einem Hinterschlich die Häuser gruppe anzünden. Die Tiroler warm etwas verblüfft, als hinter ihnen Plötzlich das Feuer prasselte und die Flammen rasch an den Wänden empor, an den Dächern hinleckten. „So, sauber, jetzt braten sie uns wie Martinigänse!' rief ein Schütze. Der Mahrwirt versammelte die Männer rasch im Hofe und mitten unter den brennenden Gebäuden, wo lodernde Strohfetzen in den Lüften flogen und die glosenden Aschen niedersanken auf die schwarzen Spitzhüte, mitten in der zusammenbrechenden

Berschanzung entwarf er einen Aus fallsplan. Viele verbargen sich unter Mauerungen, andre stiegen in den Keller hinab, schlugen die Essigfässer ein, um mit Essiglappen, die sie sich übers Gesicht warfen, den Rauchqualm von der Lunge zu halten. Manche waren kaum zu bändigen, wollten hinaus, aber Augustin sagte, auch Selbstbezähmung gehöre zum Kampf und besser sei es, im Feuer zu ersticken, als gefangen zu werden. Schmach dem Tiroler, der lebendig in die Hand des Feindes falle! Die Franzosen auf den Matten

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1909
Peter Mayr, der Wirt an der Mahr : eine Geschichte aus deutscher Heldenzeit
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Seite 70 von 426
Autor: Rosegger, Peter / von Peter Rosegger
Ort: Leipzig
Verlag: Staackmann
Umfang: 415 S.. - 17. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 61.236
Intern-ID: 530007
Zu gratulieren ist und ich bekomme zwei Groschen! 65 „Maiser,' lachte ein halberwachsener Bursche, „schau, was der Spitzel-Spatzel thut! Du wirst schon vorgemerkt für den Galgen.' Ueber derlei Spott und Hänseleien waren die an wesenden Bayern ergrimmt worden; sie griffen an die Waffen, die Tiroler an die Stühle, daß schon die Balken krachten. Da kam der Kreuzwirt herbei und bald schaffte er infoweit Rühe, daß man seine Worte hören konnte. Diese Worte waren ganz gemütlich. „Immer streiten

und immer streiten!' sagte er, „Leute, ihr seid nicht gescheit. Wollen wir denn nicht lieber verträglich mit einander leben, wie uns Gott zusammengclhau hat? Was Bayer, was Tiroler! Landsleute sind wir alle miteinander, Zusammen halten wollen wir, nachher sollen sie nur kommen, die andern!' Darob grollten etliche Bauern, wurden aber dafür von Nebenstehenden heimlich auf die Zehen getreten. „Ich frage euch nur,' fuhr der Kreuzwirt fort, „was euch jetzt nicht recht ist? Frieden haben wir, Ordnung

, wir haben unsre Fäuste und das langweilige Umziehen steht mir nicht an.' Noch an demselben Abende sollte der Augenblick kommen, in welchem die Tiroler ihre „Diplomatie' wegwerfen konnten. R ose s g »r, Pà Mayr. 5

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