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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1918
Tirols Erneuerung
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Seite 44 von 58
Autor: Rohmeder, Wilhelm / von Wilhelm Rohmeder
Ort: Leipzig
Umfang: S. 81 - 89
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Deutscher Volkswart ; 3.
Schlagwort: g.Tirol ; g.Trentino ; z.Geschichte 1918
Signatur: II A-565
Intern-ID: 104683
auf meinem Gute schwedischer Abstammung und wissen es sogar teilweise selbst noch. Der ganze Strand von Libau bis Memel, also die Gegend, die zuerst von den deutschen Truppen berührt wurde, ist bis tief ins Land hinein von einer solchen, einstmals schwedischen Bevölkerung bewohnt, die somit, wenn sie auch lettisch spricht, doch das reinste germanische Blut besitzt. Ebenso sind viele spàter eingewanderte Reichsdeutsche im Lettentum aufgegangen. Ich möchte behaupten, daß es (in Kurland) wohl keinen Letten gibt

, dessen Blut nicht mindestens bis zu 25 v. H. germanisch wäre, während bei vielen'dieser Prozent satz natürlich noch höher ist. Der ganze äußere Habitus der Letten hat demgemäß auch ein stark germanisches Gepräge'. Besonders hervorgehoben werden muß noch, daß auch ihre „Kultur, so weit sie eine solche besitzen, eine rein deutsche ist. Ihre Sprache ist von deutschen Pastoren geformt worden; sie gehören fast ausnahmslos zu einer so typisch deutschen Religion, wie es der Protestantismus ist, und wären längst

im Deutschtum aufgegangen, wenn dies durch unglückliche Zeitläufte und speziell durch das Entgegenwirken der russischen Regierung nicht immer wieder verhindert worden wäre'. Was die Arbeit der deutschen Pastoren anlangt, so verweise ich nur auf die „Lettisch-literarische Gesellschaft', die 1824 in Riga, einem Aufrufe des Pastors Klot folgend, durch 61 ideal gesinnte Männer „in uneigennütziger Liebe zu dem vor wenigen Iahren aus der Leibeigenschaft entlassenen lettischen Landvolke, das in völliger Unbildung

. Sie sind gastfrei, liebenswürdig und anpassungsfähig, aber auch unzuverlässig und leicht zugänglich für fremde Einflüsterungen. Die V vergangenen Jahrhunderten oft strenge und gewalttätige Herrschaft der Deutschen,, später der Russen hat sie zwar fügsam und unterwürfig, aber auch mißtrauisch, verschlossen und hinterhaltig gemacht. Gegen ihre wirklichen oder vnineintlichm Feinde sind sie voll heimlichen Grolls und suchen nur zu gern Rache an ibnen auszuüben. Seil vor einigen 60 Jahren die Befehdung

der baltischen Deutschen durch die Russen begann, begünstigten und ermutigten diese alle gegen unsere Landsleute gerichteten Bestrebungen der Letten wie nachher der Esten. Schon 18 8z kam es zu tätlichen Auflehnungen gegen die deutschen Gutsbesitzer und Geistlichen, verbunden mit Brandstiftungen, Diebereien und Einbrüchen, und selbst ein „Agrarmord' ward damals begangen. Gelang es auch, dem Unheil rasch zu steuern, so glomm doch das einmal angefachte Feuer im stillen fort, zumal von

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