¬Das¬ deutsche Volkstum und die deutsche Schule in Südtirol
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Autor:
Rohmeder, Wilhelm / von Wilhelm Rohmeder
Ort:
Wien
Verlag:
Graeser
Umfang:
XI, 140 S.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Literaturverz. S. X - XI
Schlagwort:
g.Südtirol ; g.Deutsche ; z.Geschichte
Signatur:
II 102.762 ; D II 102.762
Intern-ID:
131562
bei Salurn, ist nunmehr um 24 km nach Norden bis vor die Thore von Bozen vorgerückt, indem Branzoll schon ge mischtsprachig wurde, was erfahrungsgemäß soviel heißt als: verloren!« Ganz so schlimm liegen nun zwar die Verhältnisse nicht. Immerhin aber haben sich dieselben in einer Weise umgestaltet, dass sie die ernsteste Beachtung und Gegenwehr vonseiten aller derjenigen herausfordern, welchen die Erhaltung des deutschen Volkstums in diesem wichtigen Teile des deutschen Etschlandes
— in nationaler Hinsicht noch lange nicht gefährdet. Doch hat sich in der Gemeinde Eppan (bestehend aus Girlan, St. Michael und St. Pauls) die Zahl der Welschen von 16 im Jahre 1880 auf 342 im Jahre 1890, also um 326 erhöht, während gleichzeitig die Zahl der Deutschen um 69 (von 4680 auf 4611) zurückgegangen ist, Eine ähnliche Erscheinung weist Kaltem auf, das in den verschiedenen Dörfern und Weilern, welche die Gesamtgemeinde bilden, eine Zu nahme des welschen Elementes um 177 (von 57 auf 234), des deutschen
nur um 81 Seelen (von 3687 auf 3768) erfahren hat. Beide Gemeinden kann man hienach nicht mehr als »rein deutsche« bezeichnen ; das Zahlenverhältnis zwischen den Deutschen und Welschen hat sich hier vielmehr — wie dies allerdings schon öfter der Fall war — für die erstem wieder ungünstiger gestaltet. Vertrauensselige mögen indes immerhin sagen, dass dies bloß eine vorübergehende Erscheinung sei. Nicht anwendbar ist jedoch diese Beschwichtigungsformel auf das Etschthal selbst. Allerdings ist hier ein ganz