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Bücher
Kategorie:
Kunst, Archäologie
Jahr:
1898
¬Die¬ Kunst an der Brennerstrasse
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Seite 228 von 254
Autor: Riehl, Berthold / von Berthold Riehl
Ort: Leipzig
Verlag: Breitkopf & Härtel
Umfang: XIV, 244 S : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Nordtirol ; f.Kunstführer ; <br />g.Südtirol ; f.Kunstführer
Signatur: 2858
Intern-ID: 189458
treffen wir sogar, wie wir schon bei der Betrachtung des Altars in Soell bemerkten, viel weiter nördlich früher und bestimmter italienische Ein flüsse verarbeitet, wenn sie dahin deutsche Meister, die in Italien gelernt, übertragen oder in späteren Perioden, wie das beispielsweise im 17. Jahrhundert in München der Fall war, italienische Künstler nach dem Norden berufen werden, was wir ja auf unserem Wege vor allem beim Dom und fürstbischöflichen Palast in Brixen' kennen lernten. Rascher

als in der Kirche zeigt sich der Anschluss an Italien, der Übergang zu ihm in der profanen Kunst im Schloss und Herrenhaus, namentlich in der Anlage desselben. Hier ahmte man gern fremde Sitte nach, lernte von der bequemeren Anlage des italienischen Hauses, schloss sich an die mehr repräsentative Kunst des italienischen Palastes an. Allerdings verarbeitete man das alles selbständig, sind es ja doch, wie wir sahen, fast durchweg deutsche Künstler und Handwerker, die hier bauten und schmückten. Die Thätigkeit

berufener Italiener tritt ihnen gegenüber zumal im 16. Jahrhundert zurück, wenn sie auch nicht ganz ohne Einfluss war, dass die Entwicklung hier anders verlief als in den Pfarr- und Landkirchen. Noch bestimmter fast zeigt sich, teilweise allerdings im Zusammen hang mit dem Schloss und stattlichen Bürgerhaus, was zuerst überrascht, die Annäherung an Italien im bescheidenen Bürger- und Bauernhaus. Vom Mittellauf der Etsch über den Brenner bis zur Mündung des Inn in die Donau bestimmen italienische

Einflüsse den Charakter des Hauses und damit der Städte und Märkte, vielfach auch der Dörfer. Gegen Süden treten sie immer klarer hervor, schon weil die klimatischen und gesamten Lehensverhältnisse hier zwischen Hallen und Deutschland immer ähnlicher werden. Im Wohnhaus lässt sich daher, wie wir ja schon in Rattenberg sahen, der Übergang von deutscher zu italienischer Kunst stufenweise und besonders deutlich verfolgen. So herrscht im Strassen- bild Neumarkts die italienische Art, während die Kirchen

hier zu Vill und Tramin, oder ■ der prächtige Hochaltar zu Pinzon noch ganz deutsch sind. Die Dorfkirchen bleiben deutsch, schon wegen des deutschen Mittel punktes Bozen, aber das deutsche Bauernhaus Tirols findet sich seit Bozen nicht mehr, ja tritt schon vorher vielfach zurück. An seiner Stelle sehen wir den fest umschlossenen Hof mit den grossen, ge mauerten Vorratshallen, seiner schlechten, dürftigen Einrichtung des Hauses, reich aber an grossen, zumal offenen Räumen. Im grössten- Gegensatz steht

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Bücher
Kategorie:
Kunst, Archäologie
Jahr:
1898
¬Die¬ Kunst an der Brennerstrasse
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Seite 249 von 254
Autor: Riehl, Berthold / von Berthold Riehl
Ort: Leipzig
Verlag: Breitkopf & Härtel
Umfang: XIV, 244 S : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Nordtirol ; f.Kunstführer ; <br />g.Südtirol ; f.Kunstführer
Signatur: 2858
Intern-ID: 189458
Gar mannigfache Anregungen erhielten die deutschen Gegenden ans dem Lande, das namentlich seit Karls des Grossen Tagen unsere Lehrerin in der Kunst war, die bedeutende deutsche Kunst aber war auch nicht ohne Einfluss auf das italienische Trient, Im ganzen aber bleibt die Kunst deutsch bis zu der Grenze, wo Landschaft und Volk italienischen Charakter zeigen, wo auch sie dann italienisch wird. In sehr allgemeinen Zügen, jedoch immerhin deutlich erkennbar, zeigen sich die italienischen Anregungen

in Nordtirol, ja sie gehen noch weiter bis zur Mündung des Inn in die Donau. In Südtirol, namentlich von Brisen än werden sie stärker, noch mehr nehmen sie von Bozen ab zu. Wir beobachten eine zunehmende Annäherung an die italienische Kunst, am auffallendsten da, wo, wie beim Wohnhaus, die Gewohnheiten und Bedürfnisse des täglichen Lebens mitsprechen, da diese dem süd lichen Lande immer verwandter werden, man hier gern das Haus des nahe gelegenen Ortes, der nachbarlichen Stadt nachahmte. Auch die höhere

nach Deutschland. Das erklärt denn auch, wenn wir nach den Endpunkten unserer Strasse hinaussehen, dass Städte wie Augsburg, München oder Salzburg, ja durch Dürer selbst Nürnberg oft früher, namentlich aber konsequenter und historisch bedeutender an die italienische Kunst anknüpfen, ein anderes Verhältnis zu ihren Haupt orten, namentlich zu Venedig zeigen, als die Städte an der Brennerstrasse oder gar als die von diesen^ abhängigen Ortschaften etwa der Gegend von Brixen oder Bozen. Den grossen Gang

der deutschen Kunst sprechen vor allem ihre Hauptmeister aus, die ihn ja vielfach auch bedingen, für ihn steht die Brennerstrasse als ein Durchzugsland, das selber nicht wesentlich in diesen Gang eingreift, nicht im Vordergrund des Interesses. Wer aber die deutsche Kunst kennen lernen will, als die Kunst des deutschen Volkes, in dem Reichtum ihrer Individualitäten, in der Mannigfaltigkeit gerade ihrer Lebensäusserungen, was auch für ein tieferes Verständnis jener epochemachenden Meister unerlässlich

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Bücher
Kategorie:
Kunst, Archäologie
Jahr:
1898
¬Die¬ Kunst an der Brennerstrasse
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Seite 204 von 254
Autor: Riehl, Berthold / von Berthold Riehl
Ort: Leipzig
Verlag: Breitkopf & Härtel
Umfang: XIV, 244 S : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Nordtirol ; f.Kunstführer ; <br />g.Südtirol ; f.Kunstführer
Signatur: 2858
Intern-ID: 189458
dies auch in den gemalten Bauten der Fall ist, da die italienische Malerei infolge ihrer Überlegenheit auf die nordische Kunst weit stärker wirkte, als die Architektur. Gleichwohl darf aber auch hier der Einfluss Giottos nicht überschätzt werden, darf nicht übersehen werden, wie diese Wandgemälde in die Entwicklung der deutschen Malerei passen, ihre deutsche Abstammung durchaus nicht verleugnen, obgleich sie an der vorgeschrittenen fremden 1) a. a. O. S. -24

gesagt, das kunstgeschichtliehe Gesamtbild fast ausschliesslich durch italienische Denkmale bestimmt wird, wiederholt in den Fehler, direkte italienische Einflüsse zu behaupten, die sicher nicht vorhanden sind. Die Stilverwandtschaft beider, die allerdings besteht, hat, wie nament lich die gleichzeitige Plastik beweist, ihren Grund nicht in speziellen, womöglich persönlichen Beziehungen einzelner Künstler, sondern in der parallelen Entwicklung deutscher und italienischer Kunst dieser Periode

Art der italienischen Gotik befangen zeigt. Dass auch hier die Italiener Einfluss auf die Bozener übten, will ich nicht bestreiten, auch finden sich einzelne Züge, Schmölzer hebt sie besonders bei den Fresken im Schiff der Terlaner Kirche gut her vor , die entschieden das Studium gemalter Architekturen Italiens nahe legen. Da wir besonders bei der Pfarrkirche Bozens sahen, wie die Architektur der Stadt mannigfach italienische Einflüsse zeigt, kann es nicht überraschen, dass

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Bücher
Kategorie:
Kunst, Archäologie
Jahr:
1898
¬Die¬ Kunst an der Brennerstrasse
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Seite 226 von 254
Autor: Riehl, Berthold / von Berthold Riehl
Ort: Leipzig
Verlag: Breitkopf & Härtel
Umfang: XIV, 244 S : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Nordtirol ; f.Kunstführer ; <br />g.Südtirol ; f.Kunstführer
Signatur: 2858
Intern-ID: 189458
unter stützt wird. Eine gewisse Ähnlichkeit wenigstens mit jenen deutschen Städten, die im Zusammenhang mit der Brennerstrasse stehen, wie jene des Itm- und Salzachthal es, werden wir zwar auch in diesem letzten namhafteren deutschen Ort noch entschieden erkennen, andererseits aber zeigen sich doch selbst gegen jene wesentliche Unterschiede. Das deutsche Haus des einfachen Bürgers ist entschieden sorgfältiger gepflegt, war das auch in früherer Zeit, und so glänzend der italienische Palast, so wenig strebt

' Vitt. Pinzon. Neumarkt. 217 bayern oder auch in Franken und Schwaben erhalten haben, dann wird sofort klar, wie gross allmählich, obgleich wir immer noch im deutschen Kunstgebiet wandern, der Unterschied gegen jene geworden, wie stark das italienische Element schon im Gesamtbild des Marktes hervortritt, das hier durch das Abzweigen der Strasse nach Cavalese und dem Fleimsthal, durch die Nachbarschaft und den beständigen, offenen Verkehr mit der italienischen Gegend des Etschthals stark

, auch da und dort in einer guten, alten Heiligenfigur an einem Haus Sinn für Kunst und ein gewisses in dividuelles Leben entfaltet, so finden wir bei den stattlichen, meist mit südlichem Raumluxus angelegten Häusern Neumarkts nichts hiervon oder doch nur sehr wenig. Dieses Wenige aber, wie die Erker, die jedoch aller feineren Durchbildung entbehren, ist dann meist ein Ausklang deutscher Art, die hier ja immerhin auch in diesen Dingen noch mit spricht. Das charakteristische deutsche Giebelhaus wird, wie wir sahen

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Bücher
Kategorie:
Kunst, Archäologie
Jahr:
1898
¬Die¬ Kunst an der Brennerstrasse
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Seite 68 von 254
Autor: Riehl, Berthold / von Berthold Riehl
Ort: Leipzig
Verlag: Breitkopf & Härtel
Umfang: XIV, 244 S : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Nordtirol ; f.Kunstführer ; <br />g.Südtirol ; f.Kunstführer
Signatur: 2858
Intern-ID: 189458
wir uns hier in einem Grenzgebiet befinden, in dem die italienische Kunst einzelne Vorstösse macht, wie sie in gleicher Weise zu dieser Zelt tiefer in Deutschland nicht Vor kommen. Im Gegensatz zu dieser Vorhalle, an der wir sehen, dass wir uns dem Gebiet der Herrschaft italienischer Kunst nähern, sagt uns das Innere der Kirche (Abb. 28), dass wir uns noch voll und ganz auf deut schem Boden befinden, denn für dasselbe ist vor allem jene Mischung von Gotik und Renaissance bezeichnend, die für die deutsche Kirchenbau kunst

Einfluss auf den Bau gehabt zu haben. Am 24. Juni 1562 wird bereits Gottesdienst in der Kirche gehalten, die am 14, Februar 1563 geweiht wurde in Gegenwart Kaiser Ferdinand I., seines Sohnes Maximilian II. und seiner fünf Töchter, Unter Leopold I., den die oben erwähnte Inschrift als dritten Haupt-*?, förderer der Kirche nennt, wurden die reichen und sehr geschmack vollen Stuckaturen ausgeführt und zwar wohl durch italienische Arbeiter 2 ). Bei einer Kirche der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts

über das Maximiliansdenkmal im XI, Band (1890) des Jahrbuches er unstsammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses, in T* italienische Arbeiten spricht sie auch G. Hager an in den Kunststudien Ttt- Bei * age ZMr Allgemeinen Zeitung 1897 Nr. 78. 3 f i, rae ® eltene Ausnahme bildet die 7512 im Stil italienischer Fnlhrenaissance % ®' e , ** rte Fuggerkapelle bei St. Anna in Augsburg, deren Wölbung aber wieder charakteristischer Weise den spätgotischen Stil zeigt.

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Bücher
Kategorie:
Kunst, Archäologie
Jahr:
1898
¬Die¬ Kunst an der Brennerstrasse
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Seite 184 von 254
Autor: Riehl, Berthold / von Berthold Riehl
Ort: Leipzig
Verlag: Breitkopf & Härtel
Umfang: XIV, 244 S : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Nordtirol ; f.Kunstführer ; <br />g.Südtirol ; f.Kunstführer
Signatur: 2858
Intern-ID: 189458
Die Architektur des Epitaphs erinnert allerdings durch Pilaster, Gebälk und Rundgiebel an einen Typus, der sich wiederholt bei vene zianischen Grabmalern findet, wie etwa bei dem des 1462 gestorbenen Dogen Pasquale Malpiero in S. Giovanni e Paolo in Venedig, auch für die Komposition des Reliefs, lassen sich, jedoch nur ganz allgemein, italienische Anregungen geltend machen. Der Stil aber ist unleugbar einfach deutsch, sowohl im Nackten, worauf schon Vischer hinwies, als auch in dem Gewand

, wofür besonders Maria bezeichnend ist. Von einer speziellen Ver wandtschaft mit Rel lin! ist keine Rede, richtiger ist, dass Robert Vischer auf die Ähnlichkeit mit den Epitaphien Peter Vischers verweist. Aber auch diese hat ihren Grand nur darin, dass eben beides deutsche Arbeiten gleicher Zeit sind. Es ist der Stil, der sich an zahlreichen plasti schen Werken dieser Zeit in Süddeutsch land nachweisen lässt, die sicher nichts mit Peter Vischer zu thun haben. Der Stil zeigt noch deutliche Nach klänge

der mittelalter lichen Plastik, lässt aber ein besseres Ver ständnis der Evrm er- 74 . Kamel in der Pfarrkirche, kennen, geht mehr als jene zu runder, malerischer Formgebung Uber, ist aber noch frei von jenen mehrfach erwähnten geknäulten, maniriert gehäuften Details, die schon um diese Zeit, noch mehr aber in der nächsten Folge rasch Mode werden. Das deutsche Festhalten an der Gotik zeigt die gleichzeitig, nämlich 15x3 und 1514 ausgeführte steinerne Kanzel der Pfarrkirche. Ihr reiches Ornament

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Bücher
Kategorie:
Kunst, Archäologie
Jahr:
1898
¬Die¬ Kunst an der Brennerstrasse
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Seite 247 von 254
Autor: Riehl, Berthold / von Berthold Riehl
Ort: Leipzig
Verlag: Breitkopf & Härtel
Umfang: XIV, 244 S : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Nordtirol ; f.Kunstführer ; <br />g.Südtirol ; f.Kunstführer
Signatur: 2858
Intern-ID: 189458
italienischer Renaissance trägt, erscheint nur selbstverständlich, und wenn man am Dom und St, Apollinare, daneben an S, Lorenzo den italienischen Charakter der romanischen Architektur Trients studiert hat, wenn man sieht, wie hier italienische Art dem Land und Volk, dem Haus und Palast eigentümlich ist, dann denkt man, sollte sie bei der Renaissance kirche nicht besonders auffallen. Gleichwohl wird neben dem Castello dem Wanderer aus dem Norden Sa, Maria maggiore am fremdartigsten

stark auftretender italienischer Einflüsse bleibt ihr Charak ter deutsch, was schon der starke Nachklang mittelalterlicher Kunst in der Architektur, wie Plastik und Malerei zeigt, ja das Deutsche spricht sich, wie wir wiederholt beobachteten, jetzt trotz mancher Berührung mit Italien noch klarer aus, als in der mittelalterlichen Kunst. Ein so schlagender Gegensatz, wie ihn die spätgotischen Kirchen des 16, Jahr hunderts etwa in Kaltem, gleich dem spätgotischen Altar in Pinzon oder dem aus Tramin

oder auch dem deutschen Renaissance-Altar von 1521 in Soell, gegenüber der Kirche Sa. Maria maggiore in Trient zeigen, ist unter den gleichen Verhältnissen in früheren Perioden nicht denkbar. Die italienische Eigenart der romanischen Bauten Trients wird der Fachmann rasch erkennen, bei dem Castello in seinen gotischen, noch mehr in seinen Renaissanceteilen aber und bei Sa, Maria maggiore wird jeder, der mit offenen Augen die Kunstwerke beobachtet, an denen er vorübergeht, sich sagen müssen, ein solcher Bau

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