Erzählungen.- (Anton Renks Werke ; Bd. 3. Bd. 4)
, wo es dunkel war . . . Ich saß auf einem Stuhle und starrte mit tränenlosen Augen auf ein Bild, das ich in der Hand hielt ... ich packte die Geschenke nicht aus, denn das große Weihnachtsgeschenk, die Seele, die ein Mensch dem andern gibt, war mir nicht geschenkt wor den. Darum zündete ich auch die Weihnachtskerzen nicht an; — was sollte mir der armselige Schimmer helfen? — Und sonst hatte ich ja niemanden, dem ich meine Lichter anzünden sollte, niemanden, der von mir etwas geschenkt wollte, niemanden
, der meine Liebe wollte. ES fiel mir das Bild aus der Hand, ich legte den Kopf auf die Arme und weinte wie ein Kind . . . Aber die Erlösung durch die Tränen dauerte nicht lange . . . Wie der Baum so traurig und dunkel in der Ecke stand, wie seine Zweige so gar nichts zu er zählen wußten ... Ah! Da füllte ich meinen Becher und trank ihn mit einem Hohnruf leer und warf ihn an die Wand, daß er in Scherben sprang und stürmte in die strenge Weihnachtsnacht, um die Sterne zu fra gen: „Ist es wahr? Ist es wahr