¬Die¬ schwarze Frau : Erzählung aus dem Tiroler Freiheitskrieg
86 Rnmmichl, Bruneck saßen an einem Ecktischchen Mei Männer, die in halbem Flüstertöne, aber sehr eifrig mitm einander sprachen. Der eine war Peter Hueber, der Christlwirt ober Kreittler — der andere Iosele, das Deferegger Mandl. Der Wirt schenkte aus einer Maßflasche Kälterer Seewein in zwei grüne, geschliffene Glaser und stieß mit seinem Gegenüber an, indem er sagte: „Gott erhalte dich, lieber Sternberg er, und helfe unserem Vaterlands „Auf unsere Bruderschaft und auf das gute Haus Österreich
!' toastete der Deferegger. „Lieber Ltemberger, ich habe Todesängsten ausgehalten, wie ich gehört Hab', daß die bayerischen Schergen dich eingeführt haben und daß der miß trauische Offzial dich hat festsetzen lassen', sagte der Wirt. „Hihihi,' kicherte der Hausierer, „meinetwegen hättest dir Keine Runzel zu Ziehen brauchen . . . àch bin ein alter Fuchs, und der Indet immer ein Loch.' „Aber Vruder Ltemberger, sag', wie ist's denn mit den Zchristen? Lie haben deinen Pack durch sucht
. Man ist doch aus nichts Verdächtiges darauf gekommen? Wen der Offzial Pister einmal in den Krallen hat, der Kommt so leicht nicht mehr los', bemerkte der Wirt, „Wahrscheinlich hätt' er mich auch ein paar Wochen in seinem Keller einquartiert/' entgegnete der Hausierer, „wenn er sich nicht Hütt' firchten müssen. Die Bayern hätten mich übrigens gar