Alpenglühen : Geschichten aus den Bergen.- (Erzählungen vom Reimmichl)
brauchte 'dann wenigstens nicht mehr betteln und auch ihr Vater würde sich ihrer wieder annehmen. Er kniete neben ihrem Kopf nie der und betete und weinte. — — Um halb 4 Uhr in der Früh weckte er die Frau und sagte: „Klarele, sei so gut, steh' auf und richt' mir ein Essen.. Ich will heute hinauf zur schmerz haften Mutter auf den Rastbichl und dann will ich noch einmal einen Gang versuchen/' „Wohin gehst denn?' fragte das Weib. „Das sag' ich dir erst, wenn ich zurück komm',^ erklärte der Mann
. Als der Toni sein Frühstück verzehrt hatte, nahm er sein Büblein aus der Wiege, schaute ihm lange in die himmelblauen Aeuglein, küßte es dann stürmisch wohl zehnmal nach einander, weinte dann laut aus und sagte: „Tonele, leb' wohl, leb' wohl und beschütz' mich, du liebes Engelei' Hierauf küßte der Toni auch seine Frau, drückte mit beiden Händen ganz ungewohnt heftig ihre Rechte und sagte'. „Klarele, bet' für mich, bet' recht für mich? — — Heut' Hab' ich einen schweren Gang — — Leb' 'wohl! Leb' wohl? Vergiß