¬Das¬ Werden einer Großmacht : Österreich von 1700 bis 1740.- (Geschichte Österreichs ; 7)
Bemühungen Rà.kàcziS um Polen und Schweden 1706 an der durch die Siege der kaiserlichen Waffen geschaffenen und durch den Karlowitzer Frieden verbürgten unmittelbaren Herrschaft der Dynastie über dieses Land^. Aber eine ernste und ehrliche Historie muß feststellen, daß neben all diesen Verhandlungen ganz andere Bemühungen Ràkoezis ein hergingen. Am si. April 1706 sandte Ràkoczi den französischen Agenten Fierville an König August von Polen und ließ diesem vor stellen
, daß es für ihn nichts Vorteilhafteres gebe, als die so dornige Krone von Polen niederzulegen und dafür die ungarische anzunehmen. Er, Ràkàczi, könne versichern, daß die Wahl Augusts Zum König von Ungarn erfolgen werde, und wenn August seine Armee in Schle sien einrücken und dieses reiche Land erobern werde, so würde dies eine starke Hilfe für Ungarn bedeuten und diesem die Möglichkeit verschaffen, die anderen Erbländer des Kaisers zu verwüsten, so daß dieser gezwungen würde, mit Frankreich Frieden zu schließend Wenig später
aber sucht Ràkoczi sich dem König Karl XII. von Schweden zu nähern und denkt daran, auch dessen Schützling, den König Stanislaus von Polen, für seine Interessen zu gewinnend Aber August lehnte die Anerbietungen Ràkoczis ab, ja dieser ver mutet, daß August die ganze Sache dem Wiener Hofe mitgeteilt habeUnd schon am 4. August 1706, unmittelbar nach Abbruch der Friedensverhandlungen, schreibt Ràkoczi ganz unverblümt: Ich glaube, daß die Sachen sehr schnell auf eine offene Entthronung (der Habsburger