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Schlagwort: g.Lüsen ; s.Flurname g.Lüsen ; s.Hofname

- 21 Im eigentlichen Dorf befinden sich: der Widum, das Schul- haus, das G r o ß e Haus (ehemals Runggers Haus an der Gassen, später Gerichtshaus, dann das große Mesnerhaus; an der Stelle des kleinen Mesnerhauses steht heute das Schulhaus), der Prast (praast), Naterhans (früher Binder), Klamp- r e r, Unter wir t, Hartler, Strummer, Mater, Schu ster paul, Koch, Räder, Binder (oder Lenzenhuber, früher Stiegenhaus), Oberwirt, Jörkmaurer und Kra mer, Diese Häusergruppe ist am 9, Oktober 1921

abgebrannt, nur drei Häuser (Widum, Radei und Koch) blieben verschont. Die Namen sind alle deutsch, aber zum Teil nicht so ganz fest, Prast bedeutet Kirchprobst; N a t e r — Schneider wird heute nicht mehr gebraucht, wohl aber Naterin ,,Näherin“; Klamp- rer = Schlosser zu Klamper ,,Klammer“; Hartler (Hartla) von Hartl (Bernhard, Gerhard u. dgl,) abgeleitet. Unter einem Strum versteht man einen „zuwideren“, dickhäutigen, schwer hörigen Mann, der sich so schwer leiten läßt wie ein Baum

, dem man auch dieses Beiwort gerne gibt. Das Strummerhäusl soll von einem Taubstummen bewohnt gewesen sein und daher den Namen haben. In Koch lebt vielleicht noch das alte Kuchen- mayr fort; die Felder des Kochs und des Mayrhofes grenzen an einander an und es wäre möglich, daß der Kochhof ursprünglich nur ein Teil des Kuchenmayrhofs war. Der Name tritt auch erst ziemlich spät auf, 1643, und heißt dort noch „zum Kochen“, Eigentliche Höfe sind unter den genannten nur der Widum und der Koch, das übrige sind Kleinhäusler

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Sprachwissenschaft

Jahr:

1924

¬Die¬ Hof- und Flurnamen in Lüsen.- (Schlern-Schriften ; 5)

Seite 39 von 73

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, der zur Mühle führt, liegen. Eine „Hölle" ist auch nicht selten in Lüsen, und zwar sind es Aecker zu Pedritsch und Laseid und Bergwiesen unter dem Astjoch, Das Wort bedeutet „Höhle"; so nennt man z. B. auch den Raum zwischen Ofen und Wand „die Ofenhölle", Bei Feldern ist damit ausgedrückt, daß sie zuhinterst liegen. Zweimal kommt der Name R i b i s vor. Es gibt einen Koch- und einen Mayrhofer Ribis (spr, riiwis). Beidemal ist es ein steiles, zum Bach abfallendes Stück Weg und das daneben liegende Feld

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Sprachwissenschaft

Jahr:

1924

¬Die¬ Hof- und Flurnamen in Lüsen.- (Schlern-Schriften ; 5)

Seite 47 von 73

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, Diese Gegend ist vom weithin sichtbaren | Aussichtspunkt Koch Ggampill überragt. Ob der Name | vielleicht mit lat. berbex, fr. brebis „Schaf“ zusammenhängt oder \ nicht, wissen wir nicht; anders können wir den Namen nicht erklären. Dort finden wir die Mayr Mutterwiese, das Rung ger Moos, den G an n Steiner und die G ann Siechen- h ü 11 e. Letzterer Name ist sicherlich ein „geschichtlicher“, aber die „Geschichte“ fehlt. 10 ) Im ganzen waren dabei 28 Leute beschäftigt: 12 Mähder, 8 Rechnerin- nen

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Sprachwissenschaft

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1924

¬Die¬ Hof- und Flurnamen in Lüsen.- (Schlern-Schriften ; 5)

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47 — In diese Gegend kann man auch von Flitte aus gelangen. Da bei kann man kommen in die Jöppler Grüble n, ins War* scher Schmalzhaus, auf Maurer Dreiwiese n, zum Perdeller Stall und auf verschiedene G g a m p i 11 e 1 e n, deren höchstes die schon erwähnte Koch Alm, Ggampill, ist. Wendet man sich von den Jöppler Grüblen einwärts gegen die Ganeider Alm, so stößt man auf die Namen Tram iß, Tscha - fellele, Trimbis, Aspidandl, Perwal und Schnei der Fall, Das klingt alles nicht ganz deutsch

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Sprachwissenschaft

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1924

¬Die¬ Hof- und Flurnamen in Lüsen.- (Schlern-Schriften ; 5)

Seite 55 von 73

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54 2. Und nun machen wir einen Ausflug ins Petschied und in den Ggunggaan. Der Koch Ribis führt uns vom Dorf wieder zum Bach hinab. Von der Ribisbrugge bis unter Großganeid heißt die Gegend „auf der Wasserföll e“. Hier standen vorzeiten, wahrscheinlich bis zur Hochflut des Jahres 1757, ein paar Häuser, die heute alle ihren Standort ver legt haben, nämlich der Oberschmied oder Schmied an der Lahn (heute Wegeser neben Obermüller), das Schüßlerhaus (heute Kilgankaß in der Hundsgasse

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1924

¬Die¬ Hof- und Flurnamen in Lüsen.- (Schlern-Schriften ; 5)

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55 außer zu Lengerei, Der Lengereier Looch ist das alte Unter- alaseit, grenzt an den Zilseid an, der heute auch ein Looch ist und dem Bacher i. P. gehört. Der Goldrer Looch heißt ,,Brente“, darober beginnt der Goldrer Wald, in dem ein Stück Raggl- waldele heißt. Raggl sind dürre, am Boden liegende Aeste. Auf der Waldgrenze liegt die Bergwiese Ggampiööl, darunter heißt der Wald Schüsselwald, weil er zu den beiden Schüssellechen Koch und Hübe gehörte, welche die hölzernen Mahlschüsseln

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Sprachwissenschaft

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1924

¬Die¬ Hof- und Flurnamen in Lüsen.- (Schlern-Schriften ; 5)

Seite 70 von 73

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