beherbergt habe. Mehr habe er nicht getan und er bitte um das Leben. Innsbruck forderte des halb Wilhelm von Liechtenstein auf, diesen Mann zu begnadigen, in der Hoffnung, mit dessen Mithilfe etwaige Täufer ausfindig machen zu können. Drei Jahre später meldete die Inns brucker Regierung, ihr sei zu Ohren gekommen, dass sich auf Deutsch nofen an die 40 Wiedertäufer aufhal ten würden. Ende Mai oder Anfang Juni 1531 startete deshalb Wilhelm von Liechtenstein zusammen mit Helfern und Helfershelfern
einen nächtlichen Überfall auf die Wieder täufer in Deutschnofen; vier Männer und drei Frauen wurden gefangen genommen und nach Kameid, Bo zen und Kaltem gebracht, um sie getrennt gütlich und peinlich verhö ren zu können. Von diesen sieben wurden imjuli 1531 zwei auf Kameid hingerichtet. Die Hoffnung, durch solche strenge Strafen die neue Lehre eindämmen und die Einheit des Glaubens sichern zu können, wurde nicht so schnell erfüllt. Wiedertäufer aus dem Puster- tal, so beklagt sich die Innsbrucker Regierung
1534, würden in das Ei- sacktal und an die Etsch ziehen, ei nerseits, um den Verfolgungen im Pustertal zu entkommen, anderer seits, um ihren bedrängten Glau- bensbrüdem im Süden des Landes zu helfen und sie moralisch und religiös zu unterstützen. Einzelne mögen mit Glaubensbrüdem nach Mähren aus gewandert sein oder in weniger be wohnten oder schwer zugänglichen Orten Zuflucht gesucht haben. Da die Regierung aufgrund von Hinwei sen immer noch im Eggental ein Wiedertäufemest vermutete, wandte